Kärnten baut vor - Auftakt

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Land startet Konferenz zur Baukultur 

Das Architektur Haus Kärnten wurde am 10.04.2019 mit der ersten Kärntner Baukulturkonferenz einmal mehr zur zentralen Diskussionsplattform für die gebaute Zukunft des Landes. Landeshauptmann Stellvertreterin Dr. Gaby Schaunig und Landesrat Ing. Daniel Fellner luden auf Initiative der Abteilung für Gemeinden, Raumordnung und Katastrophenschutz zum Auftakt eines breiten Prozesses zur Neuordnung der Kärntner Baukultur.

Kärnten baut vor
Kärnten setzt als erstes Bundesland die vom Bund beschlossenen baukulturellen Leitlinien auf Landesebene um. Denn zunehmende Zersiedelung, schwindende Nahversorgung, um sich greifendes Ortskernsterben, wild wuchernde Seen-Verbauung betreffen jede Kärntnerin und jeden Kärntner tagtäglich. Was heute gebaut wird begleitet uns oft lebenslang. Grund genug sich genau zu überlegen was man wo in die Welt stellt, meint Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig: „Wir alle tragen dafür Verantwortung, was gebaut und auch was nicht gebaut wird. Eines ist klar: Wir verhütteln und verbauen zu viel. Was wir tun müssen, ist Ortskerne beleben und nachhaltige Qualität in unsere Bausubstanz bringen. Dazu brauchen wir Partner – und die haben wir zum Glück: Von Bundes- bis hin zur Gemeinde-Ebene.“

Baukultur und Raumordnung in wilder Ehe
Einen einleuchtenden Vergleich fand Raumordnungsreferent Landesrat Daniel Fellner in seinem einleitenden Appell: „Baukultur ist mehr, als nur die Frage: Wie baue ich mein Haus? Baukultur und Raumordnung, das ist im besten Fall wie eine gute Ehe. Bei uns in Kärnten allerdings eher eine wilde Ehe, wenn nicht gar ein schlampertes Verhältnis. Ich denke da beispielsweise an die riesigen Einkaufszentren samt Parkplätzen in so gut wie allen Ortseinfahrten samt den darauf folgenden leider oft verwaisten Stadtkernen. Deswegen bin ich wild entschlossen, diesem Wildwuchs mit einem neuen, mutigen Raumordnungsgesetz Einhalt zu gebieten. Denn ich will unseren Kindern ein lebenswertes Kärnten mit lebendigen Ortskernen und gleichzeitig viel freier Natur weitergeben. Das Kärnten, das wir so lieben und so schön finden. Dafür müssen wir alle gemeinsam Bewusstsein schaffen.“ Abteilungsleiter Franz Sturm ergänzte daraufhin: „Wir versuchen heute und in Zukunft ein neues Verständnis von Baukultur umzusetzen, denn wir müssen uns bewusst sein: Die Baukultur von heute ist das baukulturelle Erbe von morgen.“

Baukulturelle Leitlinien des Bundes
In diesem Sinne startete die Erstellung der baukulturellen Leitlinien für Kärnten mit einem hochkarätigen Vertragsprogramm. Die Leiterin der Geschäftsstelle des Beirats für Baukultur in der Abteilung II/4 im Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur Dr. Elsa Brunner führte in den weitläufigen und vielschichtigen Prozess ein, der zur Erstellung  der baukulturellen Leitlinien auf Bundesebene führte.  Darüber hinaus erklärte sie wie sich diese nun auf anderen Ebenen weiterentwickeln und in den einzelnen Bundesländern und Gemeinden angenommen werde. Besonders wichtig war Brunner auf die zentrale Rolle der Bürgermeisterinnen als letztendliche Wahrer der Baukultur hinzuweisen. Ihr Wunsch: „Mögen die baukulturellen  Leitlinien auf allen Ebenen ankommen.“

Baukulturreport und Best Practice: Hinterstoder
Der Vorsitzende des Baukulturbeirats im Bundeskanzleramt und Vorstand der Architekturstiftung Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Christian Kühn stellte den dritten österreichischen Baukulturreport vor, der als Blick in die baukulturelle Zukunft Österreichs aufgebaut ist. Auf Basis der bisherigen baukulturellen Entwicklung und aktuellen, globalen Megatrends wurden denkbare Szenarien entwickelt und nach ihrer Wahrscheinlichkeit bewertet. Danach wurden daraus Chancen und Risiken abgeleitet um schließlich, korrespondierend mit den baukulturellen Leitlinien, strategische Leitgedanken für eine positive baukulturelle Zukunft zu entwickeln. So wird es möglich die Gegenwart von der Zukunft her zu denken.

Die Studiengangsleiterin im Bereich Architektur der FH Spittal FH-Prof. Dipl.-Ing.Dr. Elisabeth Leitner, MBA stellt die Strategien des Vereins Landluft für baukulturelle Qualität vor und bot mit ihrer kurzen Einführung in den vielfach ausgezeichneten baukulturellen Prozess von Hinterstoder in Oberösterreich eine Schablone für den Kärntner Prozess an.

„Nur durch Umsetzungen können wir Baukultur beweisen.“
Die Grundlage für den angestrebten Prozess bildete eine von der Landes-Abteilung 3 durchgeführte Umfrage, die Elias Molitschnig vorstellte. Davon und von der anschließenden Themensammlung im „Wordcafè“ ausgehend werden die nächsten Termine der Baukulturkonferenz gestaltet werden. Die baukulturellen Leitlinien des Bundes sollen mit spezifischen Kärntner Themen, wie Raumordnung, Tourismus und Städtebau angereichert und schließlich durch konkrete Handlungsempfehlungen und Prozessvorgaben in die Tat umgesetzt werden. Unterabteilungsleiter DI Hartwig Wetschko stellte die Frage: „Wie kriegen wir die PS am Boden? Es bringt nichts nur Papier zu produzieren, das in der Schublade verschwindet. Nur durch Umsetzungen können wir Baukultur beweisen.“

Bei der Auftaktkonferenz am 10.04.2019 wurden zentrale Themen identifiziert. Nun folgen vertiefende Workshops im Architektur Haus Kärnten.

Workshops jeweils von 14 – 18.00 Uhr
24. April 2019:
Stärkung von Stadt- und Ortskernen in Verbindung mit flächensparendem Bauen
08. Mai 2019
29. Mai 2019
19. Juni 2019

Nähere Informationen finden Sie unter: https://architektur-kaernten.at/programm/schwerpunkte/kaernten-baut-vor
Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos, um verbindliche Voranmeldung bis 18. April 2019 wird gebeten: office@architektur-kaernten.at 

Mehr Informationen auf: www.architektur-kaernten.at

Kontakt:
Raffaela Lackner
GF Architektur Haus Kärnten
mobil. 0043.664.1237564
mail. lackner@architektur-kaernten.at