Betonbauten an Kärntner Seen

Der Beitrag bei "ORF Kärnten heute" am 19.01.2018 um 19.00 Uhr:

Bauboom an Seen soll gestoppt werden

Bei der ersten Kärntner Seenkonferenz am Freitag in Klagenfurt ist darüber diskutiert worden, wie die zunehmende Verbauung der Kärntner Seen gestoppt werden kann. Ein Seenvolksbegehren wurde bereits gestartet.

Im Architekturhaus in Klagenfurt wurde am Freitag zur ersten Kärntner Seenkonferenz geladen. In Arbeitsgruppen berieten mehrere Bürgermeister, Amtsleiter, Raumplaner, Architekten, aber auch Vertreter von Bürgerinitiativen darüber, wie man dem Bauboom an einigen Kärntner Seen Einhalt gebieten kann.

Verfassungsrechtliches Verbot gefordert
Der Verein Mutbürger startete ein Seenvolksbegehen. Dessen Ziel ist es, dass ein weiterer Verkauf von Ufergrundstücken, die im öffentlichen Besitz sind, nicht mehr möglich ist. Dieses Verkaufsverbot sollte in der Verfassung niedergeschrieben werden. „In Bayern gibt es bereits ein solches verfassungsrechtliches Verbot, wir hier in Kärnten gehen mit unseren Seen sehr locker um“, so Walter Polesnik, einer der Sprecher der Bürgerinitiative.

Gegen Unkultur des Bauens
Bei der Seenkonferenz war man sich einig, dass an einigen Kärntner Seen eine Unkultur des Bauens herrsche. Apartmentanlagen würden aus dem Boden wachsen. Das müsse sich ändern, so der Tenor. „Da ist viel diskutiert werden, wie kann man der Öffentlichkeit den See wieder zurückgeben.“ Lösungsansätze wären die Eindämmung der Zweitwohnsitze und das Verbot von Neubauten am Ufer, so die Experten bei der Seenkonferenz.

Neue Raumordnung in Ausarbeitung
An einer neuen Raumordnung werde bereits gearbeitet, sagte Umweltlandesrat Rolf Holub von den Grünen am Freitag. „Es gibt aber auch den Wunsch, dass die Seenlandschaft uns allen gehört und dass wir auch den öffentlichen Raum gerecht verteilen müssen und nicht nur an die Reichen.“

Die erste Seenkonferenz verstand sich als Auftakt, weitere Bürgerversammlungen - speziell in den Seegemeinden - sollen folgen und das Bewusstsein gegen den Ausverkauf der Kärntner Kulturlandschaft schärfen, hieß es am Freitag.