»Nachverdichtung und Wahrheit«

Leerstand und Wiederbelebung

Vortrag und Diskussion in der Reihe „architecture in progess“ 

Wir sitzen in Österreich auf einem enormen Berg an leerstehenden Objekten, die wertvollsten Siedlungsraum in Anspruch nehmen. Oft sogar in besten Lagen gelingt es vielfach nicht, diesen Gebäudebestand für eine Neunutzung zu reaktivieren. Sei es aus spekulativen, sei es aus emotionalen Gründen. Gut erschlossene Ortskerne veröden. Junge Familien wandern ab, weil weder attraktive Wohnmodelle, noch leistbare Grundstücke angeboten werden. Andernorts bilden sich Speckgürtel, die wertvollsten Boden zersiedeln. Und immer mehr allein stehende, ältere Menschen vereinsamen in ihren Einfamilienhäusern durch ihre eingeschränkte Mobilität. 

Wir haben Strategien und Modelle diskutiert, die diesem Negativtrend entgegen wirken. Oft wird mangelnder, politischer Gestaltungswille dafür verantwortlich gemacht. Aber müsste diesem nicht ein gesellschaftlicher Umdenkprozess voran gehen? Wie kann Leerstand reaktiviert und wiederbelebt werden? Wodurch kann die Entwicklung neuer, attraktiver Wohn- und Nutzungsmodelle gefördert werden? Wie können "Einfamilienhäuser" zu altersgerechten "Mehrpersonenhäusern" weiterentwickelt werden? Der Umbau stellt jedenfalls ein wesentliches, künftiges Auftragspotenzial für Architekturschaffende dar. 

Impulse und anschliessende Diskussion und "Stammtischgespräche" mit Juri Troy, Markus Berchtold-Domig und Julia Lindenthal. 
Moderation Volker Dienst 

Eine Veranstaltung in Kooperation mit architecture in progress.
 
Fotos: Gerhard Maurer