Architekturtage 2012 in Kärnten
PROJEKTBERICHT
Die Architekturtage 2012 in Kärnten zeigten erstmalig grenzüberschreitend mit dem Nachbarland Slowenien ein vielschichtiges Programm für alle Altersgruppen. Gemeinsam mit dem Planungsteam „alpenpendler„ (DI Barbara Steiner und DI Christoph Abel) entwickelte das Architektur Haus Kärnten ein abwechslungsreiches Konzept, welches die unterschiedlichsten Facetten des Wohnens aufzeigt.
Den offiziellen Startschuss setzte die „Opening House Party“ am 25.05.2012 im Cafè Parkhaus. Der Napoleonstadel wurde zum „Wohnzimmer der Stadt“, in dem 200 Partygäste bis in die frühen Morgenstunden tanzten. Im Volkskino wurde an drei Abenden wieder zu den Architekturfilmtagen geladen, wo die gezeigten Hauptfilme von Kurzfilmen über zeitgenössische slowenische Architektur begleitet wurden.
Eine Exkursion führte 50 Architekturinteressierte in die slowenische Hauptstadt. Das Hisa arhitekture organisierte eine abwechslungsreiche Entdeckungsfahrt zu verschiedenen Gebäuden und zeigte wie in Laibach und Umgebung gebaut und gewohnt wird.
Rund 100 BesucherInnen, fanden sich im Gemeindeamt Velden am Wörthersee ein, als die Ausstellung „KALT UND WARM“ eröffnet wurde. KeyNote Speaker Hannes Jagerhofer meinte zu Baukultur im Tourismus: „(Tourismus)Architektur müsse zeitlos sein“. An Kärnten schätzt er die Nähe zu Italien und Slowenien und empfiehlt die Synergien in der Region Alpe-Adria zu nutzen. Im Vorfeld fand die Präsentation der Diplomarbeit " Ideen für Velden - Urbanes Gesamtkonzept " der HTBLVA Ferlach statt.
In Kooperation mit den KULTUR RAD PFADEN wurde eine Radtour zu verschiedenen Wohnformen in Klagenfurt organisiert. Mehr als 40 TeilnehmerInnen besuchten 10 Gebäude und wurden dort von den
ArchitektInnen und der Bauherrschaft durch die Häuser geführt. Georg Wald von der Stadtplanung Klagenfurt begleitete die Radler mit Erläuterungen zur Klagenfurter Wohnbauentwicklung.
Die Arbeitsgruppe „Billig Bauen“ vom Architektur Haus Kärnten lud zu einem Symposium der anderen Art. Mit gezielten Fragen wurde nach der Entwicklung des Wohnbaus und die Ziele der Kärntner Wohnbauförderung geforscht und von den Künstlern Max Achatz und Kathrin Ackerl Konstantin durch eine szenische Lesung präsentiert!
Die FH Kärnten in Spittal an der Drau stellte sich die Frage: Wie wohnen Menschen in Südafrika? Dazu wurden im Stadtpark zwei Shacks (Selbstbauhütte in einem Township) aufgebaut und in Kontrast zu einer 95m² großen Standardwohnung in Österreich gestellt. Gemeinsam mit dem ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN wurde die Installation von SchülerInnen bespielt. Afrikanisches Essen und Musik rundeten die Veranstaltung ab.
Die Preisverleihung und die Eröffnung der Ausstellung des Bildwettbewerbes „anders als gewohnt“ fand im Park vor dem Architektur Haus Kärnten statt. Die Rauminstallation vom Team „alpenpendler“ und dem ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN zeigte das Ergebnis der eingereichten Bilder aus Slowenien und Kärnten.
„Minimal Space“ zeigte das Ergebnis eines Schülerwettbewerbs an der HTL Villach. Das Siegerprojekt wurde im Lendhafen von Klagenfurt im Maßstab 1:1 umgesetzt und zeigt einen Arbeitsplatz auf 4m² Grundfläche. Im Anschluss wurde beim Theaterstück „Fetzer“ auf das Thema der Jugendobdachlosigkeit in Kärnten aufmerksam gemacht.
Während der Architekturtage öffneten mehr als 30 Kärntner ArchitektInnen Ihre Ateliers, Baustellen und luden zu Gebäudeführungen ein.
Das große Interesse und der breite Zuspruch hat in Kärnten bewiesen, dass eine mehrschichtige Auseinandersetzung mit Architektur über die „alltäglichen Grenzen“ hinaus eine Verbindung zwischen Generationen und unterschiedlichen Wünschen schafft.