Die Brücke: "Tag des Denkmals"

Tag des Denkmals

Artikel von Geraldine Klever

Am diesjährigen Denkmaltag, 25. September 2022, gibt es in Kärnten zum Thema „Denkmalschutz = Klimaschutz" so viele Programmpunkte wie noch nie. Jedes Gebäude braucht infolge von Herstellung, Transport, Lagerung und Entsorgung Energie. Je länger ein Gebäude genutzt wird, umso besser ist seine Primärenergiebilanz. Denkmalpflege ist auf Ressourcenerhaltung fokussiert: In Mühldorf zeigt Projektleiter Stefan Pircher, wie eine ergrabene Ansiedlung aus der Römerzeit nachhaltig konserviert und zugänglich gemacht wird. Die Erhaltung mittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Mauerwerkes von Burgen und Ruinen ohne verfälschende Rekonstruktionen zeigen Veranstaltungen in Grades, Moosburg, Liebenfels und Umberg. Wie man mit traditionellen Baumethoden und Handwerkstechniken eine Burg aufbaut oder ein vormals ruinöses Bürgerhaus vor dem Abbruch rettet, ist in Friesach eindruckvoll zu erleben. Denkmalpflegerisches Engagement von Vereinen, der Kirche und Einzelkämpfer*innen hat in Oberdrauburg, Thörl-Maglern, Villach und Wolfsberg zu sehenswerten Ergebnissen geführt. Moderne Kunst (Giselbert Hoke, Nötscher Kreis) und Architektur (Franz Baumgartner, Günther Domenig) vermitteln Expert*innen in Grafenstein, am Wörthersee und bei einer Kulturfahrt durch Kärnten. Restauratorisch anspruchsvolle Denkmale, die mit fachlicher und finanzieller Unterstützung des Bundesdenkmalamtes konserviert werden konnten, sind die „Probefresken" von 1929 aus der Kolig-Werkstatt in Nötsch oder die barocke Einrichtung und Ausstattung der „Lacknerkapelle" in St. Lorenzen im Gitschtal. In Kooperation mit der Stadt Klagenfurt führen ein
Schmied, ein Vergolder und ein Steinmetz direkt
beim restaurierten Lindwurmgitter ihr Kunsthandwerk
vor Augen und schmieden mit Kindern
„Lindwurmtaler". Gemeinsam mit dem Slowenischen
Volkskunde Institut Urban Jarnik/Slovenski narodopisni ingtitut Urban Jarnik werden Ausstellungen in Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji und in Köstenberg/Kostanje präsentiert. Und wie man ein ehemaliges Feuerwehrhaus als Musikschule adaptiert und dabei noch klimafit gemacht hat, erfährt man bei einem Kulturspaziergang durch Velden.

Redaktion DIE BRÜCKE.