Die Brücke: "Großer Österreichischer Staatspreis für Autorin Anna Baar"
aus.gezeichnet
Großer Österreichischer Staatspreis für Autorin Anna Baar
Artikel von Martina Hornböck
Die in Kärnten lebende Autorin Anna Baar erhält den mit 30.000 Euro dotierten Großen Österreichischen Staatspreis, dies ist die höchste Kulturauszeichnung der Republik Österreich. Der Große Österreichische Staatspreis wird in den Sparten Literatur, Musik, bildende Kunst und Architektur für ein künstlerisches Lebenswerk vergeben. Baar steht nun in einer Reihe mit den bis dato ausgezeichneten herausragenden Kärntner Literat*innen wie Ingeborg Bachmann (1968), Peter Handke (1987), Gert Jonke (2001), Josef Winkler (2007) oder Florjan Lipuš (2018).
Anna Baar ließ zuletzt durch ihre vielbeachtete „Klagenfurter Rede zur Literatur" im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur aufhorchen. Der Titel dieser Rede „Die Wahrheit ist eine Zumutung" ist an Bachmanns berühmtes Zitat angelehnt und lässt mehr als nur vermuten, dass Baar die live Zuhörenden oder im Nachhinein Lesenden mit unbequemen Wahrheiten konfrontiert. Selbst nahm sie bereits 2015 am Bachmann-Wettbewerb mit einem Auszug aus ihrem Debütroman „Die Farbe des Granatapfels" teil. Hervorzuheben ist auch ihr aktueller Beitrag für den Begleitband des Projekts „Günther Domenig: DIMENSIONAL", für den sie den Text „Annäherungsversuche an einen Unnahbaren" verfasst hat, welcher in der vorhergehenden Ausgabe der BRÜCKE vorgestellt wurde.
Ähnlich der heurigen Rede zur Literatur thematisierte Baar schon in ihrer „Rede zur Lage der Kultur" bei der Verleihung des Kärntner Kulturpreises 2020 die langen Schatten der Vergangenheit, die Kärnten manchmal noch immer heimsuchen - aber nicht ohne ein wenig Hoffnung zu wecken. Dieses andere, weltoffene und manchmal auch zu wenig wahrgenommene Kärnten findet sie in der Literatur und den „sprachästhetischen Kunstwerken von Dauer" der großen Kärntner Autor* innen, wie Anna Baar selbst eine ist.
Redaktion DIE BRÜCKE.