Kleine Zeitung_18.10.2013_Mustergültig auf Holz geklopft
18.10.2013
weiterlesen …Aussichtsturm und Kapelle sind die Preisträger
Zwei Holzbaupreise, drei Auszeichnungen, acht Anerkennungen und ein Sonderpreis – das ist das Ergebnis des Holzbaupreises Kärnten 2013, der von proHolz Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Architektur Haus Kärnten veranstaltet wird. Mit 77 Einreichungen war die Teilnahme auch in diesem Jahr wieder sehr stark.
Die Holzbaupreise gehen an den Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel und an eine Privatkapelle. Der Sonderpreis wurde im Bereich von Kunst am Bau vergeben. In insgesamt acht Kategorien fanden die Juroren beachtenswerte Bauwerke, die sie aus den 77 Einreichungen auswählten.
„Die Auszeichnungen und Anerkennungen in vielen unterschiedlichen Kategorien zeigen eindrucksvoll die Bandbreite und die vielfältigen Möglichkeiten des modernen Holzbaus“, sagt proHolz Kärnten Obmann, DI Leopold Schnaubelt. „Die hohe Zahl an eingereichten Objekten hat diesen Wettbewerb nicht nur interessant und spannend gemacht, sie ist auch ein Indiz dafür, dass unser heimischer Baustoff eine wichtige Rolle im Baugeschehen spielt“, meint er.
Ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren bereits abzeichnete, hat sich massiv verstärkt: Sanierungen, Revitalisierungen und Erweiterungen mit Holz. Bauherren nutzen die bestehende Bausubstanz und die bauphysikalischen Eigenschaften von Holz und schaffen damit zusätzlichen, qualitativ hochwertigen Wohnraum.
Bereits zum dritten Mal bei einem Holzbaupreis Kärnten wurde die Kategorie „Export“ geführt. In dieser Beurteilungsklasse können Kärntner Architekten, Planer und Holzbaubetriebe Bauten einreichen, die sie außerhalb des Bundeslandes realisiert haben. „Damit wollen wir der Öffentlichkeit die Stärke der heimischen Planer und Holzbauer bewusst machen und zeigen, dass ihr Know-how auch außerhalb unseres Bundeslandes gefragt und anerkannt ist“, erklärt DI Schnaubelt.
Kelag sponsert Holzbaupreis
Die Architekten der mit dem Holzbaupreis prämierten Bauwerke erhielten je 3.000 Preisgeld. Der Sonderpreis wurde auf Wunsch der Jury mit 1.000 Euro dotiert. Das Geld dafür stellte wie schon in den Jahren zuvor die Kelag zur Verfügung. „Dafür bedanke ich mich sehr herzlich. Denn ohne Sponsoren wäre dieser Wettbewerb nicht möglich“, sagt DI Schnaubelt.
Die Jury
Die Juroren waren in diesem Jahr der Salzburger Architekt Simon Speigner, Martin Teibinger von der Holzforschung Austria sowie der Tiroler Ingenieur-Holzbauer Thomas Huter. Sie beurteilten die eingereichten Objekte zuerst an Hand der schriftlichen Unterlagen und Fotos und nominierten schließlich 22 Bauten, von denen sie 19 an zwei Tagen besuchten. Die Objekte in der Kategorie Export werden ausschließlich an Hand der eingereichten Unterlagen beurteilt.
Kategorie Ingenieurholzbau
Holzbaupreis Kärnten 2013
Aussichtsturm Pyramidenkogel
Planung: Klaura Kaden + Partner ZT GmbH
Mag. arch. Markus Klaura
Mag. arch. Dietmar Kaden
Arch. DI Erich Laure
Bauherr: Pyramidenkogel Infrastruktur GmbH & Co KG
Tragwerksplanung: Lackner+Raml ZT GmbH
DI Markus Lackner
Ausführung: Rubner Holzbau GmbH
Mit einer Höhe von 100 Metern inklusive Antennenspitze ist der Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel einer der weltweit höchsten Aussichtstürme aus Holz. Schraubförmig wächst er in die Höhe, was durch zehn elliptische Ringe, in bestimmten Abständen übereinander gestellt und in gleichem Winkel zueinander verdreht, sowie durch 16 elliptisch angeordnete Holzstützen erreicht wird. Für die Holzkonstruktion wurde langsam wachsende, kräftige Hochwaldlärche vom Fuße des Großglockners verwendet. Insgesamt wurden 500 Kubikmeter Lärchenverbundholz verarbeitet. Die Besucherplattformen bestehen aus Brettsperrholzplatten.
Der Turm beherbergt drei Aussichtsplattformen, eine Skybox für Veranstaltungen sowie die höchste überdachte Rutsche Europas, 51,4 Meter hoch und 120 Meter lang. Zu ebener Erde gibt es ein Restaurant und einen Souvenirshop.
Jurykommentar:
„Die Tragkonstruktion aus wellenförmig geformten vertikalen Lärchen-Brettschichtholz-Stützen und verzinkten Stahlringen und Stahldiagonalen schlängelt sich verspielt, in weichen Linien nach oben in den Himmel. Die optische Weichheit und Wärme des Holzes und die Kühle des Stahles verschmelzen harmonisch bis auf eine Höhe von rund 70 Metern, der obersten Besucherplattform. Das geometrische Konstruktionsprinzip – Ellipsen, die regelmäßig versetzt die Turmgeometrie ergeben – erscheint raffiniert einfach und erzeugt eine dynamische, sinnlich anmutende Struktur.
Besonderes Augenmerk wird auf die Detailausführung der allseitig frei bewitterten Konstruktion gelegt, um die großen Kräfte sicher abzuleiten sowie ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Holzbauteile dauerhaft zu verhindern. Der konstruktive Holzschutz ist bestens durchdacht, bewährte Anschlussdetails kommen ebenso zum Einsatz wie neueste Klebetechnologien.
Hervorzuheben ist auch die Montageleistung für ein Bauwerk dieser räumlichen Komplexheit und Höhe. Nur eine exakte Planung mit perfekter Abstimmung von Architekt, Statiker und ausführenden Firmen sowie genaueste Vorfertigung ermöglichen erst die Realisierung einer derartigen Sonderkonstruktion.
Kurzum: Eine spannende, architektonisch und konstruktiv ästhetische und ausführungstechnische Meisterleistung.“
Kategorie Sakralbau
Holzbaupreis Kärnten 2013
Privatkapelle Wimitz
Planung: Mag. arch. Eva Rubin
Bauherr: Dr. Berthold Pietsch
Ausführung: Duhs und Partner
Tischlerei Konec
Auf knapp tausend Meter Seehöhe ließ sich ein privater Bauherr eine kleine Kapelle als Meditations- und Erinnerungsort errichten. Dominant auf diesem Platz ist eine hundert Jahre alte Linde, die in das architektonische Konzept integriert werden musste.
Die Rückwand des Gebäudes ist in den Hang eingegraben. Die Fassade der Holzkonstruktion besteht aus exakt gearbeiteten Holzschindeln.
Jurykommentar:
„Die Materialkombination und Farbgebung im Innenraum sind sehr harmonisch abgestimmt und tragen wesentlich zur vorgefundenen Atmosphäre bei. Südwestseitig fließt der Innen- und Außenraum ineinander – der mächtige Lindenbaum gibt dem Vorhof ein Dach und ist Mittelpunkt zwischen Natur und Architektur.
Die sehr hohe handwerkliche Ausführungsqualität in der Konstruktion und der Fassade innen und außen rundet den höchst positiven Gesamteindruck sehr gut ab. Die harmonische Materialwahl, die Einbettung in das Gelände sowie die geschickte Lichtführung begeistern.“
Kategorie Wohnen
Auszeichnung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
warm anziehen
Planung: winkler+ruck architekten
Ausführung: Holzbau Themessl GmbH
Das 75 Jahre alte Einfamilienhaus war schon in einer ersten Bauphase in Holz, Beton und Glas zum Garten hin erweitert worden. In einem zweiten Schritt sollte es nun energietechnisch saniert werden. Bauherren und Architekten wählten einen „Rauhaarmantel aus sägerauen Latten heimischen Lärchenholzes“ und Mineralwolle und nannten das Projekt „warm anziehen“.
Jurykommentar:
„Bei dem Einfamilienhaus wurde anstelle der üblichen thermischen Sanierung mit Vollwärmeschutz auf Kunststoffbasis konsequent eine thermische Modernisierung auf hohem handwerklichem Niveau umgesetzt. Die zukunftsweisende, ökologische Alternative wurde unter anderem aufgrund der präzisen Fassadenausführung und der architektonischen Planungsqualitäten ausgezeichnet.“
Kategorie Gewerbebauten
Auszeichnung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
See Spa – Bewegtes Wohlfühlen am See
Planung: Architektur 64 ZT GmbH
Bauherr: Alpenzart GmbH
Tragwerksplanung: DI Kurt Pock
Ausführung: Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
Früher stand an dieser Stelle am Ufer des Weißensees eine kleine Seesauna. Nun erstreckt sich hier ein Bau in Niedrigenergiestandard mit einem breiten Angebot an Wellness von Massage über Kosmetik bis hin zu Saunen, Ruheräumen, Seminarräumen sowie Liegedecks und einer geräumigen Dachterrasse.
Jurykommentar:
„In einer sehr konsequenten schlüssigen Art und Weise wird mit dem Baustoff Holz in traditioneller Holzbauweise ein atmosphärisch sehr ansprechender Raum geschaffen. Die Verbindung zwischen Land und Wasser ist sehr gelungen. Der Bau fügt sich harmonisch in die Uferlandschaft ein - nimmt geschickt Blick- und Bewegungsachsen auf. Die Bauaufgabe wirkt authentisch und schlüssig und ist ein gelungener Beitrag als Beispiel eines zeitgenössischen Strandbadneubaus. Hervorgehoben wird auch die originelle prägnante Innenraumgestaltung aus einfach lasierten Holzelementen. Das unbehandelte Holz im Außenraum, auf dem Dach und an der Fassade runden die konsequente Haltung stimmig ab.“
Kategorie Gewerbebauten
Anerkennung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Atelier Krawagna
Planung: Architekt DI Reinhold Wetschko
Bauherren: Dorli und Peter Krawagna
Ausführung: Zimmerei Kulmesch GesmbH
Der Bauherr wollte einen Holzbau, am Vormittag keine Sonne im Raum und braucht große Flächen zum Hängen seiner Bilder. Der Architekt plante einen reinen Holzbau mit Riegelwänden und Balkendecke und einem Fensterkonzept, das genau den Bedürfnissen des Künstlers entspricht. Die Oberflächen innen bestehen aus weißbeschichteten Holzwerkstoffplatten, so stehen dem Maler neutrale, große zusammenhängende Flächen zur Verfügung. Schmale vertikale Fichtenlatten, die silberfarbig beschichtet sind, bilden die Außenhaut.
Jurykommentar:
„Das Atelier besticht zunächst durch die Situierung am Grundstück: als Kontrapunkt zur bestehenden alten Villa Waldesruhe unter Beibehaltung der Blickbeziehungen von der Villa zum Wörthersee und als Abschirmung gegenüber der Bundesstraße. Die Lichtführung im Atelier wie auch die architektonisch feinen Detaillösungen wirken ebenso selbstverständlich und stimmig wie die Ausführungsqualität.“
Kategorie Gewerbebauten
Anerkennung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Halle Fenster Dreier GmbH
Planung: Arch. DI Wladimir Goltnik
Bauherr: Fenster Dreier GmbH – Reinhard Dreier
Tragwerksplanung: DI Markus Lackner
Ausführung: Strobl Bau-Holzbau GmbH
Die Firmenzentrale liegt direkt an der Südautobahn vor Völkermarkt und fällt durch seine schrägen Flächen sofort ins Auge. Die Form orientierte sich an den Linien eines geschliffenen Diamanten. Er wurde in Holzbauweise mit Leimbinder-Rahmenträgern und selbsttragenden Massivholzplatten gebaut. Während die Fassade mit Eternitplatten verkleidet wurde, sind im Inneren überall Holzfronten sicht- und wahrnehmbar.
Jurykommentar:
„Der kubische Baukörper mit allseitig geneigten Wand- und Dachflächen stellt in der konstruktiven und geometrischen/ ausführungstechnischen Umsetzung eine große Herausforderung dar. Bei der Materialwahl – Beton, Stahl oder Holz – entscheidet sich der Tragwerksplaner für die Realisierung in Holzbauweise mit Leimbinder-Rahmenträgern und selbstragenden Brettsperrholzplatten. Es ist die technisch einzig sinnvolle Lösung. Angenehm überrascht von der wärme- und wohlfühlausstrahlenden Bauwerkshülle zeigen sich sowohl die Kunden beim Besuch der ausgestellten Fensterprodukte wie auch die dort arbeitenden Mitarbeiter.
Kategorie öffentliche Bauten
Auszeichnung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Geologie- und Alpinzentrum Zell/Sele
Planung: Arch. DI Ferdinand Certov
Bauherrin: Gemeinde Zell/Sele
Ausführung: Holzbau Gasser GmbH
Das Geologie- und Alpinzentrum, dessen Herzstück eine Kletterhalle ist, wurde unmittelbar neben der Volksschule errichtet und zum Teil in den Boden versenkt. Auf diese Weise konnte trotz einer Kletterhöhe von zehn Metern der Maßstab der umliegenden Bauten im ländlichen Raum gewahrt werden. Die ursprünglich für Zell/Sele typische Dachdeckung mit rund zwei Meter langen sägerauen Brettern wurde hier für die Fassade adaptiert, das Dach begrünt.
In dem kubischen Holzbau sind auch eine Zuschauergalerie sowie ein multimedialer Schulungs- und Vortragsraum untergebracht.
Jurykommentar:
„Die kleine Gemeinde Zell setzt bei dem Zentrum auf den regionalen, traditionsreichen Werkstoff Holz. Um sich in das Ensemble des bestehenden Schulgebäudes anzupassen, wurde ein Drittel der Höhe der Kletterwand in den Erdboden versenkt. Es entstand ein klarer Baukörper mit einer interessanten regional bezogenen Fassadenausführung.“
Kategorie öffentliche Bauten
Anerkennung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Berufsfeuerwehr Klagenfurt
Planung: ARGE Weiß & Oitzinger
Arch. DI Martin Weiß
Arch. DI Anton Oitzinger
Bauherr: Landeshauptstadt Klagenfurt Immobilien KG
Tragwerksplanung: CCE ZiviltechnikerGmbH
Ausführung: OASYS baut GmbH
Die Stadt Klagenfurt als Auftraggeberin wollte ein energetisch und ökologisch vorbildliches Gebäude. Nicht nur aus diesem Grund bot sich der Baustoff Holz für die eingeschoßige Aufstockung des Gebäudes der Berufsfeuerwehr an. Darin wurden eine neue Einsatzleitstelle sowie Büros und Mannschaftsräume geschaffen. Für die Fassade – sie besteht aus unbehandeltem Lärchenholz – wurde eine eigene Profilierung entwickelt, die die Oberfläche weitestgehend trocken halten soll. Das Vordach besteht aus Photovoltaik-Elementen zur Stromerzeugung.
Jurykommentar:
„Die Berufsfeuerwehr Klagenfurt verwendete bei der eingeschoßigen Aufstockung auch aus statischen Gründen eine Stahl- Holzkonstruktion mit einer sichtbaren Brettstapeldecke. Das Projekt verdeutlicht die Eignung des Baustoffes Holz für innerstädtische Aufstockungen. Bei dem Projekt wurden auf Wunsch der Betreiber sowohl an den baulichen (90 Minuten Feuerwiderstand) als auch den anlagentechnischen (Brandmeldeanlage mit Alarmierung der im Haus befindlichen Feuerwehr) Brandschutz hohe Anforderungen gestellt. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit wären Reduktionen ohne Einschränkungen der Schutzziele möglich gewesen.“
Kategorie Revitalisierung
Anerkennung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Mallhof
Planung: nonconform architektur vor ort
Gasparin & Meier Architekten
Bauherren: Barbara und Christian Mayrbrugger
Tragwerksplanung: Zimmerei Albin Schmölzer
Ausführung: Zimmerei Albin Schmölzer
Tischlerei Warum
Tischlerei Schnabl
Das 500 Jahre alte Bauernhaus wurde aufgrund eines Familienzuwachses auf die neuen Bedürfnisse adaptiert. Dabei wurde mit einem Erker im Erdgeschoß und einem auskragenden Balkon im Obergeschoß zusätzlicher Raum gewonnen und die Wohnqualität deutlich gesteigert. Um mehr Licht und Raum zu schaffen, entfernte man Einbauten aus den vergangenen Jahren.
Der unmittelbar daneben liegende Bauernladen, in dem der Bauherr Christian Mayrbrugger die Produkte seiner Biomolkerei verkauft, ist in der ehemaligen Traktorgarage untergebracht, die in Holzbauweise umgebaut und mit einem großzügigen Panoramafenster zur Straße hin ausgestattet wurde.
Jurykommentar:
„Eine kleine feine Art, mit gebauter alter Holzbausubstanz umzugehen. Eine zurückhaltende Intervention im traditionellen ortstypischen Holzblockbau sowie die anspruchsvolle handwerkliche Ausführung sind ein gelungenes Beispiel für den Slogan ‚less is more’. Das Schaufenster des Bioladens öffnet diesen in den Straßenraum und lädt den Kunden ein, den Hofbioladen zu betreten. Der Beitrag zeigt, dass es oft nur auf die richtige Idee ankommt und die intensive Auseinandersetzung und das Zusammenspiel zwischen Bauherrn – Planern und Ausführenden oft zu erstaunlichem Mehrwert führen kann.“
Kategorie Revitalisierung
Anerkennung zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Dachgeschoßausbau Wohnhaus Kircher
Planung: Arch. DI Werner Kircher
Bauherr: Familie Kircher
Tragwerksplanung: DI Reinhold Svetina
Ausführung: Holzbau Wolf Tischlerei
Der Dachboden musste saniert werden, und so entschloss sich der Bauherr und Architekt in Personalunion, diesen in einen loftartigen Wohnraum umzubauen.
Dabei tüftelte er lange an der Anordnung der Dachflächenfenster, um eine perfekte Belichtung und Belüftung zu erreichen. Eine Dachterrasse aus Holz bietet nicht nur einen schönen Ausblick auf den Innenhof samt Kirschbaum, durch sie fällt zusätzlich großzügig Licht in den Koch- und Essbereich.
Jurykommentar:
„Ein großartiger Dachgeschoßausbau mit altem, sichtbarem Dachstuhl bildet die Wohnraumerweiterung für eine fünfköpfige Familie. Der Raum „lebt“ von der alten Dachstuhlkonstruktion und bildet mit der darüber aufgesetzten, rötlich lasierten Schalung ein harmonisches Ganzes. Geschickt angeordnete Dachflächenfenster, welche im Raum unten und gegenüberliegend firstseitig eingebaut sind, ergeben raffinierte Belichtungseffekte und Belüftungsmöglichkeiten. Die neue Fensterkonstruktion steht wie selbstverständlich neben und unter dem alten Dachstuhlholz.“
Kategorie Kunst
Sonderpreis beim Holzbaupreis Kärnten 2013
Hammerschlag
Planung: DI Hanno Kautz
Bauherr: Land Kärnten, Straßenbauamt Wolfsberg
Tragwerksplanung: DI Markus Lackner
Ausführung: K+K Holzbau OG
Teil des Projektes „Umfahrungsstraße Bad St. Leonhard“ war auch ein Wettbewerb im Rahmen von Kunst am Bau. Als Standort für das Kunstwerk wurde jener Ort gewählt, wo früher ein Hammerwerk stand, das einst die Region prägte. Ebenso wichtig für den Bezirk ist der Rohstoff Holz. Das waren auch die Vorgaben des offenen Wettbewerbs, den Hanno Kautz für sich entschied.
Jurykommentar:
„An der Ortseinfahrt zu Bad St. Leonhard hat der Künstler und Architekt Hanno Kautz ein Zeichen gesetzt. Vor dem Hintergrund der holzverarbeitenden Industrie positioniert er Bretterstapel, die im ersten Moment als gewöhnliche Bretterstappel lesbar werden – jedoch in der Maßstäblichkeit, Stapelhöhe nicht wirklich passen. Weiters führt eine differenzierte Verdichtung der Brettlagen zu einer Irritation. Er will damit die Bewegung des Hammerschlags zeigen.“
Kategorie Export
Anerkennungen zum Holzbaupreis Kärnten 2013
Holzhaus im Park
Planung: Proyer & Proyer Architekten
Bauherrin: Dr. Eva Strobl
Tragwerksplanung: Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
Ausführung: Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
Jurykommentar:
„Ein Einfamilien-Passivhaus in Graz, als kleine Bauaufgabe, sticht hervor unter allen eingereichten Einfamilienhausbeispielen. Naturnahe Produkte sowie ein nachhaltiges Haustechnikkonzept kamen zum Einsatz. Eine schlichte Holzfassade die sich teilweise von der thermischen Außenwand löst und als Filter die Treppe umhüllt, rundet eine solide Projektbearbeitung ab. Das Konstruktionsholz bleibt auch im Innenraum sichtbar. Große Fensteröffnung lassen den Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen. Das Haus stellt ein gelungenes Beispiel für die hohe Kärntner Holzhandwerkskunst dar.“
Burgemeisterstraße
Planung: Schaller Sternagel Architekten
Bauherrin: Metzger GmbH & Co K G
Tragwerksplanung: ZT Büro DI Knaus
Jurykommentar:
Bei der vorliegenden Einreichung werden die Innovation und der Mut des Kärntner Holzbauunternehmens gewürdigt, in Berlin ein mehrgeschoßiges Bestandsgebäude mit vorgefertigten Holzelementen thermisch zu sanieren. Es zeigte sich, dass durch die hohe Vorfertigung und den Einsatz von Holzelementen die Bauzeit verkürzt werden konnte und die bestehenden Balkone in die thermische Hülle integriert werden konnten. Das Objekt zeigt ein großes Zukunftspotenzial für den Holzbau dar – eine thermische Sanierung bei gleichzeitiger Bewohnbarkeit und kurzer Bauzeit ist eine enorme Komfortsteigerung eines Bestandsgebäudes.“
Erweiterung Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg
Planung: Schwarzenbacher Architektur ZT GmbH
Bauherr: Land Salzburg, Abteilung Lebensgrundlagen
Tragwerksplanung: DI Josef Koppelhuber
Ausführung: Raimund Baumgartner GmbH
Jurykommentar:
„Gefühlvoll platzieren die Architekten den Internatszubau in die Landschaft und belassen gleichzeitig die charakteristische Silhouette des Altbaus. Der Turnsaal wird höhenmäßig unter dem Erdgeschoß-Niveau des Bestandes situiert, darüber entsteht ein großzügiger Vorplatz mit Aussicht auf Tamsweg.
Der Kubus des Holzbaus wird von einer schützenden Betonschale vom hangseitigen Erdreich getrennt, es entsteht eine zeitgemäße Interpretation der traditionellen Kombination Massivbau – Holzbau, welche durch eine geschickte Lichtführung im Bereich der Gänge – auch zwischen den Geschoßen und nach außen hin – unterstrichen wird.“
Informationen:
proHolz Kärnten, Arbeitsgemeinschaft der Kärntner Forst- und Holzwirtschaft, Europaplatz 1, 9020 Klagenfurt
T 0590904-215, F 0590904-204
office@proholz-kaernten.at
www.proholz-kaernten.at