kärnten.ORF.at: "Domenig-Hommage mit Nackt-Performance"
Am 16. Juni 2012 ist Architekt Günther Domenig gestorben. Im Steinhaus am Ossiachersee, seinem autobiographischen Schlüsselwerk, fand Freitagabend die Eröffnung des Projektes „Dimensional – von Gebäuden und Gebilden“ statt. Nackte Körper waren ein zentrales Element der Performance.
Ein Gebäude, aber auch eine gebaute Skulptur: Domenigs Steinhaus ist das Manifest eines Architekten, der an die Zerbrechlichkeit der Geometrie glaubte und der die Verneinung des rechten Winkels als politischen Akt verstanden wissen wollte. Günther Domenig meinte einst über das Steinhaus es sei sein Körper, sein Fühlen, sein Denken. Es ist eben kein Wohnhaus, das sich dem Menschen als bequemer Ort andienen will. Es spiegelt widerständiges Denken, Abkehr von der Vergangenheit, vor allem vom Nationalsozialismus. Das alles nimmt natürlich Einfluss auf die Kunst, die darin stattfindet.
Nackte Haut als zentrales Element von „Habitat“ Das umfangreiche Rahmenprogramm, das vier Monate lang „Von Gebäuden und Gebilden“ erzählen wird, wurde Freitagabend mit einer spektakulären eineinhalbstündigen Aufführung im Steinhaus eingeläutet: Kuratiert vom Tanzquartier Wien bespielten 22 nackte Performer Domenigs skulpturales Hauptwerk aus Stahl, Beton und Glas.
In „Habitat“ von Doris Uhlich nahmen sie zu elektronischen Sounds und Techno-Tracks unterschiedliche Positionen ein. Da wurde eine Säule umarmt, an einem Stahlträger hochgeklettert, Kopf gestanden. Bald klatschten, vibrierten und stampften die nackten Körper zwischen dem durchs Haus flanierenden Publikum, rannten gegen die Glaswände an und mischten sich schließlich stumm unter die Besucher im Garten.
Am Samstag gibt es ab 18.00 Uhr eine Wiederholung der Performance, die auf Video mitgeschnitten und in den nächsten Wochen im Steinhaus via Bildschirm zu erleben sein wird.
Nackt-Performance läutet Domenig-Hommage ein Am 16. Juni 2012 ist Architekt Günther Domenig gestorben. Im Steinhaus am Ossiachersee, seinem autobiographischen Schlüsselwerk, fand Freitagabend die Eröffnung des Projektes „Dimensional – von Gebäuden und Gebilden“ statt. Nackte Körper waren ein zentrales Element der Performance.
Drei weitere Schwerpunkte Am Samstag eröffnen auch die anderen drei Ausstellungsorte, die für unterschiedliche Aspekte des Schaffens von Domenig stehen und gemeinsam eine sehenswerte Hommage ergeben: Im MMKK werden die Arbeiten des Architekten in Dialog mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen und ausgewählten Werken aus der Sammlung des Museums gesetzt (16.00 Uhr).
Die Ausstellung im Architektur Haus Kärnten (Eröffnung um 17.30 Uhr) zeigt einen Dialog zwischen dem architektonischen Schaffen Domenigs und nachfolgenden Architektur-Generationen. Ergänzt wird diese Gegenüberstellung durch eine dichte Vortrags- und Gesprächsreihe.
Schließlich wird ab 19.00 Uhr das 1995 entstandene Landesausstellungsgebäude in der Heft bei Hüttenberg dem Publikum zugänglich gemacht. Durch temporäre künstlerische Interventionen von Künstlerinnen und Studentinnen erlebt man dabei ein durch den jahrelangen Leerstand von der Natur überwuchertes Industriedenkmal.
Bis Mitte Oktober begleitet ein umfangreiches Rahmenprogramm das Ausstellungs- und Forschungsprojekt „Günther Domenig: Dimensional. Von Gebäuden und Gebilden“. Dabei laden Führungen, Workshops, Performances, Vorträge, Gesprächsrunden und Exkursionen dazu ein, Werk und Person des Kärntner Architekten neu zu verorten und zu aktualisieren. red, kaernten.ORF.at
Das DOMENIG STEINHAUS wird selbst zum Ausstellungsobjekt und über das Medium Performance, kuratiert von Bettina Kogler, Leiterin des Tanzquartier Wien, auf seine Körperlichkeit hin befragt.
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