Kleine Zeitung: Alte Bausünden an Seen nicht wiederholen
Alte Bausünden an Seen nicht wiederholen
Handbuch zur Raumplanung an Kärntner Seen als Hilfe des Landes für die Gemeinden.
Experten, Politiker, Bevölkerung saßen seit 2018 auf Einladung der Raumplanungsabteilung des Landes und von Architektur Haus Kärnten in fünf Seenkonferenzen zusammen und entwickelten neue Spielregeln für den Umgang mit den (noch verbliebenen freien) Flächen an den Seen. Ein Ergebnis ist das „Handbuch zur Raumplanung an Kärntner Seen“, das Landesrat Daniel Fellner als zuständiger Referent gestern in sommerlicher Wörthersee-Idylle im Kurpark Velden präsentierte. Die Inhalte decken sich mit dem in finaler Arbeit befindlichen neuen Raumordnungsgesetz. Das Handbuch soll vor allem Gemeindepolitikern Wissen für Örtliche Entwicklungskonzepte, Flächenwidmungs- und Bebauungspläne liefern sowie im Agieren gegenüber Investoren helfen. Die Bebauungs- und Zweitwohnsitz-Fehler der Vergangenheit sind nicht nur rund um den Wörthersee sichtbar. Jetzt gelte es, mit aller Kraft Fehlentwicklungen abzuwenden, sagten Fellner sowie Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk und Elias Molitschnig, Experte für Baukultur in der Gemeindeabteilung des Landes. Fellner bezeichnete Zweitwohnsitze als „Tod der Gemeinden“, Vouk will nun kontrollieren, ob Hauptwohnsitze tatsächlich als solche genützt werden. Einhellig lautete der Appell, punkto Raumordnung über Gemeindegrenzen hinweg zu denken.
Velden, wo 2016 eine Bausperre beschlossen wurde, hat 112 Hektar als touristische Kernzone festgelegt. Baulandwidmung darf es nur geben, wenn parallel eine ungenützte Baulandfläche in Grünland rückgewidmet wird. Die WörtherseeGemeinde ist Vorbild für Kommunen wie Stockenboi oder Millstatt. (Text: Andrea Bergmann)