Kleine Zeitung: "Mehr geht vielleicht nicht"
Als die Hochöfen Anfang des 20. Jahrhunderts in Hüttenberg stillgelegt wurden, war der Verfall eingeleitet: Zählte man um 1900 gut 5000 Einwohner und Einwohnerinnen, leben heute nur noch 1300 in der Gemeinde. Die Museumslandschaft rund um das generalsanierte Heinrich-Harrer-Museum wird jetzt als Noreium neu vermarktet. Was angesichts des Besucherrückganges notwendig war. Das Harrer-Museum zählte 2010 noch 9007 Gäste, 2019 waren es 6813. Durch Harrers (1912 bis 2006) Verbindungen zum Dalai Lama war der Ort immer schon ein Stück Himalaya in Kärnten – die Bemühungen um ein großes Tibet-Zentrum mit Hotel scheiterten jedoch.
Auch die Landesausstellung 1995 war ein Versuch der Belebung: Doch das von Architekt Günther Domenig (1934 bis 2012) für die Heft gestaltete Ausstellungsgebäude siecht schon lange vor sich hin – jetzt hat das Land 100.000 Euro investiert, um es anlässlich des zehnten Todestages Domenigs zum Teil einer Ausstellungsreihe zu machen. Bleibt zu hoffen, dass die episodenhaften Anstrengungen, die Talfahrt zu stoppen, irgendwann wenigstens den Status quo erhalten. Eine ehemalige Bergwerksgemeinde in der Peripherie wird man bleiben.