Kleine Zeitung_Naturnahes Bauen in elementaren Formen
Das Haus der Architektur präsentiert ab heute das anspruchsvolle Werk von Eva Rubin.
KLAGENFURT. „Hinter jeder gewählten Form steht eine Haltung“, sagte Eva Rubin vor einem Jahr in einem Interview mit der Kleinen Zeitung. Kurz zuvor hatte die Klagenfurter Architektin den Kärntner Würdigungspreis für Baukultur erhalten. Die besondere „Haltung“, die Rubins Schaffen auszeichnet, hat Friedrich Achleitner so umschrieben: „Ihre Architektur ist ein stiller, aber eindrucksvoller
Beweis, dass sich heute der Kulturbegriff aus den urbanen Ursprüngen und Konventionen gelöst hat, dass Kultur, und damit Architektur, in jeder Intensität und Dichte überall stattfinden kann. Vor allem aber, dass Architektur, wenn auch in homöopathischen Dosen, sich ihre Unabhängigkeit bewahrt, wenn sie nicht den Blick auf die scheinbar ,kleinen Dinge‘verliert, ihre Antworten nicht ablöst von den elementaren Fragen des Lebens.“ Was konkret damit gemeint ist, lässt sich ab heute in einer Ausstellung im Haus der Architektur nachvollziehen. Von der Badehütte über Einfamilienhäuser bis hin zur Wohnsiedlung reicht die baukünstlerische Palette der 65- Jährigen, die in all ihren Bauten – und sei es im Stadionentwurf aus Studentenzeiten – ökologisches Bewusstsein, Rücksichtnahme auf den Genius Loci und formale Bescheidenheit erkennen lässt. Eigenschaften also, die schon ihren Vater Roland Rainer ausgezeichnet haben und die bis in jüngste Generation fortwirken, etwa in Bauten des in Südafrika tätigen Elias Rubin. Tochter Anna steuerte zur Schau einige ihrer Papierobjekte bei.
(Text: ERWIN HIRTENFELDER)