Kleine Zeitung_18.06.2013_ Baukultureller Lichtblick in Wörthersee-Nähe
Lakeside Park 2.0 nennt sich ein Bauprojekt, das nach einem Planerwettstreit umgesetzt wird.
Vor elf Jahren zeigte eine Ausstellung im Klagenfurter Napoleonstadel, wozu heimische Architekten imstande sind, wenn ihre Kreativität herausgefordert wird. Zu sehen waren die Ergebnisse von Wettbewerben für kommunale Bauaufgaben in so kleinen Ortschaften wie Waiern, Gallizien oder Bösenlacken.
Heute gilt es schon als bemerkenswert, wenn größere Projekte ohne Direktvergabe geplant werden. „Die Wettbewerbskultur hat sicher nachgelassen, insbesondere im Gemeinnützigen Wohnbau“, bedauert Raffalea Lackner, die Leiterin des Hauses der Architektur. Nachsatz: „Es gibt keine Vorschriften. Die bauen einfach, wie sie wollen“. Als seltene Ausnahme nennt Lackner das Projekt „Neues Wohnen an der Glan“, das die Klagenfurter Stadtplanung auf Schiene brachte und derzeit nach einem Siegerentwurf von Eva Rubin umgesetzt wird. Ein weiterer Lichtblick in dieser Hinsicht ist das Projekt „Lakeside Park 2.0“.
42 Architekturbüros hatten sich an einer EU-weiten Ausschreibung zur Erweiterung des Klagenfurter Technologieparks beteiligt, 12 kamen in die engere Auswahl, darunter auch die Kärntner Fercher-Egger & bauraum, Reinhold Wetschko sowie Gasparin und Meier. Einstimmig zum Sieger kürte die Jury unter dem Vorsitz von Helmut Dietrich den Entwurf von Baumschlager Eberle und ILF Consulting Engineers. Die renommierten Vorarlberger sehen für das 300.000 Quadratmeter große Gelände zwischen Universität und Wörthersee eine fast Hundertwasser-artige Verbauung vor, die sich mit begrünten Dächern harmonisch in die Landschaft einfügt. Auf ein ebenerdiges Parkdeck folgt eine Etage mit Büros und darüber
ein Erholungsraum, der sich nahtlos mit dem bestehenden Lakeside Park – derzeit Herberge für 57 Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern – verbindet. Insgesamt werden in den kommenden 15 Jahren rund 36.000 Quadratmeter an zusätzlichen Geschoßflächen geschaffen, die ersten 6000 bereits bis Mitte des Jahres 2015. Die Kosten für die erste Bauphase betragen 18 Millionen Euro. Die Gesamtkosten werden auf 80 bis 100 Millionen geschätzt.
Lakeside Park 2.0. Die Projekte des Architektenwettbewerbes sind noch bis 21. Juni im Haus der Architektur (St. Veiter Ring 10, Klagenfurt) zu sehen.
(Text: ERWIN HIRTENFELDER)
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