Holzbaupreis Kärnten 2013
17.10.2013
weiterlesen …Der Turm auf dem Pyramidenkogel und eine Privatkapelle in der Wimitz sind die Hauptgewinner des diesjährigen Kärntner Holzbaupreises.
Die Initiative „pro:Holz“ hat in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet. Anfänglich noch als Baustoff für Öko-Freaks verschrien, spielt Holz mittlerweile eine tragende Rolle im heimischen Bauwesen, mehrgeschoßiger Wohnbau eingeschlossen. Den jüngsten Beweis dafür liefern die 77 Einreichungen für den diesjährigen Kärntner Holzbaupreis. Eine Jury unter dem Vorsitz des Salzburger Architekten Simon Speigner hat sich die Mühe gemacht, 19 Projekte an Ort und Stelle unter die Lupe zu nehmen, mit nicht gerade überraschendem Ergebnis: Mit dem neuen Turm auf dem Pyramidenkogel verlieh man den Holzbaupreis 2013 an ein Projekt,
das schon vor seiner Realisierung für Schlagzeilen gesorgt hatte, wegen seiner Monumentalität, seiner innovativen Form und nicht zuletzt aufgrund des tonnenweise verbauten Lärchenholzes aus dem Glocknergebiet, das für diese Region eine wichtige Einnahmequelle darstellt. Für „pro:Holz“-Obmann Leopold
Schnaubelt, der die Auszeichnung gestern Abend im Klagenfurter Napoleonstadel überreichte, ist der Turm jedenfalls „ein strahlendes Beispiel heimischer Planung und Präzisionsarbeit“, insbesondere der beiden Architekten Dietmar Kaden und Markus Klaura.
Holzkapelle
Gleichsam als Kontrapunkt zur gigantischen 850-Tonnen-Konstruktion hat sich die Jury auch für etwas Intimes entschieden: eine Kapelle von Eva Rubin für einen privaten Bauherrn in der Wimitz. Während in Keutschach rund ums Holz Remidemi und großes Panaroma geboten werden, bildet es hier den heimeligen Rahmen für Meditation. Neben der Tageslichtführung, Materialkombination und Farbgebung im Innenraum beeindruckte die Jury vor allem die „sehr hohe handwerkliche Ausführungsqualität“, etwa bei der Fassade mit ihren Holzschindeln. Zu den zwei Hauptpreisen gesellten sich gestern noch drei Auszeichnungen, fünf Anerkennungen und ein Sonderpreis für ein Kunstwerk bei Bad St. Leonhard.
Dass mittlerweile selbst die Feuerwehr auf Holz baut und vertraut, zeigt die Anerkennung für das brandneue Gebäude der Klagenfurter Berufsfeuerwehr.
DIE SIEGER 2013
Zwei Holzbaupreise: Turm auf dem Pyramidenkogel (Kaden Klaura + Partner) und Privatkapelle in der Wimitz (Eva Rubin)
Drei Auszeichnungen: Alpinzentrum Zell/Sele (Arch. Certov), Seebad Weißensee (Architektur 64), Wohnhaus in Klagenfurt (Winkler + Ruck)
Fünf Anerkennungen: Feuerwehr Klagenfurt (Weiß und Oitzinger), Mallhof Bad Kleinkirchheim (nonconform, Gasparin + Meier), Atelier Krawagna (Wetschko), Halle Dreier bei Völkermarkt (Goltnik), Dachbodenausbau Kircher (als Arch. & Bauherr)
Sonderpreis für das Kunstprojekt „Hammerschlag“ (Hanno Kautz) bei Bad St. Leonhard
(Text: ERWIN HIRTENFELDER)