Kleine Zeitung_20.12.2011_Die Stadt rückt dichter zusammen
Das neue Stadtentwicklungskonzept 2012 setzt auf urbanes Potenzial in der Innenstadt: ECOCity statt Fernheizwerk, City-Campus statt Hallenbad.
Alle zehn Jahre sind Städte verpflichtet, ein Stadtentwicklungskonzept (Stek) zu erstellen. Auch Klagenfurt. Fast zwei Jahre hat die Abteilung Stadtplanung an dem Entwurf für das Stek 2012 gearbeitet, das nächstes Jahr im Gemeinderat beschlossen werden soll. Gestern zwei Schwerpunkte des neuen Konzeptes präsentiert: das Gebiet im Norden rund um das Fernheizwerk sowie die südliche Gegend rund um das bestehende Hallenbad. „Diese beiden Hotspots haben durch ihre zentrale Lage ein enormes urbanes Potenzial, das wir in den nächsten Jahren nützen müssen. Wichtiger Faktor ist die Verdichtung der Stadt“, erklärte Stadtplanungs-Chef Robert Piechl, der gemeinsam mit Stadtplaner Georg Wald und Architekt Peter Lorenz an mehrstufigen Masterplänen für die nächsten 40 Jahre gebastelt hat. Der Schlüssel zum städtebaulichen Erfolg lautet in diesem Fall: Smart City. „Die Bürger zieht es immer mehr in die Stadt. Eine Smart City bietet die Chance, eine Stadt autofrei durchqueren zu können. Arbeitsplatz und Wohnraum sind direkt zu Fuß oder per Rad erreichbar. Voraussetzung dafür sind offene, durchlässige Baukörper. So wie jetzt schon die historischen Passagen in der Altstadt“, sagte Wald. Und das spiegelt sich im Stek 2012 gut sichtbar wider. ECO-City und City-Campus Der Masterplan für das 26,3 Hektar große Gebiet rund um das Fernheizwerk heißt „ECO-City“. Statt des Fernheizwerkes sind dort bis zu 13-geschoßige Wohnbauten geplant. Wobei die ersten beiden Geschoße von Dienstleistern wie Ärzten oder Betreuungseinrichtungen bezogen werden sollen. Ein „Zuckerl“ für Architekten: Jedes Bauwerk, das im Rahmen eines Wettbewerbs geplant wird, wird mit einer höheren Dichte, also zusätzlichen Geschoßen, belohnt. So könnten dort in Zukunft 2000 Wohneinheiten und ein „Park & Go“-Parkplatz – 500 Stellplätze für Pendler – errichtet werden. Alle Grundstückseigentümer wurden in die Planungen miteingebunden. Im Süden hingegen ist ein „City-Campus“ angedacht. Auf 5,5 Hektar könnte ein Bildungszentrum entstehen, das die umliegenden Schulen vereint. „Fußgänger- und Radwegverbindungen, gemeinsame Großgarage und Wohnungen sind geplant“, sagte Stadtplanungsreferentin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ).
(Text: KERSTIN OBERLECHNER)
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