Kleine Zeitung_2015.10.16_Richtungsweisendes Bauen in Holz
Richtungsweisendes Bauen in Holz
KÄRNTNER HOLZBAUPREIS 2015
Im „Architektur Haus Kärnten" wurden gestern 12 vorbildliche Holzbauprojekte ausgezeichnet.
Angeblich wächst in Österreich täglich Wald für mehr als 2000 Holzhäuser nach - für die Initiative „proHoIz" ein klarer Auftrag an potenzielle Bauherren und die heimische Architektenschaft, sich dieses nachhaltigen Werkstoffs zu bedienen. Seit gut zwei Jahrzehnten verleiht man diesem Anliegen Nachdruck durch die biennale Vergabe des Kärntner Holzbaupreises.
Vor zwei Jahren war es der neue Türm auf dem Pyramidenkogel sowie eine Kapelle in der Wimitz, die als „strahlende Beispiele für heimische Planung und Präzisionsarbeit" (so proHolz-Obmann Leopold Schnaubelt) die begehrte Auszeichnung erhielten. Gestern Abend folgte im Klagenfurter Napoleonstadel die Fortsetzung mit der Vergabe des Holzbaupreises 2015 an einen Kommunalbau in der Mölltaler Gemeinde Mörtschach. Dort hatte sich die Bevölkerung schon seit Langem ein Kulturhaus gewünscht. Nach einem Wettbewerb, den der Salzburger Architekt Thomas Lechner für sich entscheiden konnte, entstand schließlich ein neues Ortszentrum, auf dem sich die „Kultbox" selbstbewusst, aber zugleich „sensibel in Maßstab, Proportion und Körnung" zwischen die traditionellen Holzbauten einfügte. So befand es jedenfalls die dreiköpfige Jury, die heuer unter 85 Einreichungen auszuwählen hatte. Neben dem Hauptpreisträger würdigte das Expertentrio noch elf weitere Projekte und sprach „Auszeichnungen", Anerkennungen", eine „Lobende Erwähnung" und sogar „einen eigenen „Preis der Jury"' aus. Dabei kam die Innengestaltung der „Schatzkammer Gurk" (Winkler&Ruck) ebenso zum Zug wie ein Wohnprojekt in Sekirn (R. Wetschko), das „Hotel Amerika" in St. Kanzian (O. Bernsteiner) oder die Aufbahrungshalle in Klagenfurt-St. Jakob (J. Leitner/G. Kresitschnig). Dass die Kärntner Holzbauer auch jenseits der Landesgrenzen erfolgreich sind, würdigte die Jury mit einer Anerkennung für das friulanische „Haus Simonit" (M. Klaura), bei dem nicht weniger als fünf heimische Tischler ihr Geschäft machen durften.
(ARTIKEL: ERWIN HIRTENFELDER)
Holzbaupreis 2015. Alle Preisträgerbauten sind noch bis 30. Oktober in Klagenfurter Napoleonstadel zu besichtigen. Nähere Info: 0463/504601.