Kleine Zeitung_2016.04.28_Ein Lichtblick fürs Museum
Im Landesmuseum für Kärnten wurden gestern die Pläne für den Innen-umbau.vorgestellt. Finanzreferentin Schaunig gibt grünes Licht dafür.
Großer Bahnhof in der Aula des Klagenfurter Rudolfinums, das nach mehrjähriger Schließung infolge von Schimmelbefall und Wassereinbrüchen voraussichtlich 2020 wieder in Vollbetrieb gehen dürfte. So lange dauert voraussichtlich die Runderneuerung des historischen Gebäudes, in dem sich gestern Architekten, Politiker und Museumsleute versammelten, um die Projekte für den kürzlich entschiedenen EU-weiten Architektenwettbewerb in Augenschein zu nehmen.
Museumschef Thomas Jerger würdigte die kreativen Lösungen der insgesamt 26 Einreichungen, von denen sich der Entwurf des Klagenfurter Architektenteams Winkler+Ruck als am zweckmäßigsten herausgestellt habe. Wie Roland Winkler ausführte, kennzeichne sein Siegerprojekt vor allem „Entrümpeln", „Weglassen" und „Radikalbescheidenheit". Neben einer Öffnung der düsteren Eingangshalle in Richtung Innenhöfe und der Bewahrung des römischen Dionysosmosaiks sieht der Entwurf auch Neuerungen im Außenbereich vor. Winkler: „Wir wollen das Glacis mit den Solitärbauten Landesregierung, Landwirtschaftskammer und Landeskonservatorium wieder sichtbar machen und eine Art Flaniermeile gestalten." Letztlich sei „Aufräumen und Sparen" angesagt, so Winkler, für Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) „eine Überleitung, wie man sie besser nicht hätte finden können". Schaunig verwies einmal mehr auf die „angespannte finanzielle Lage im Land", ließ aber keinen Zweifel daran, dass sie schon bald in der Regierung grünes Licht für die Finanzierung des Projektes geben werde. Unterstützung signalisierte auch Koalitionspartner Markus Malle (ÖVP), der in Vertretung von Kulturlandesrat Christian Benger klarstellte: „Das historische Gedächtnis des Landes braucht ,wieder eine Heimat." Laut LIG-Chef Johann Polzer, der bereits zwei Millionen Euro in die Außensanierung des Hauses investierte, dürfte „Ende 2017/ Anfang 2018" mit dem Umbau begonnen werden. Gesamtkosten: „Knapp zehn Millionen Euro netto." Eine eigene Ausschreibung für das neu zu schaffende Depot soll demnächst erfolgen.
Alle Wettbewerbsbeiträge sind noch bis 17. Mai im Rudolfinum zu besichtigen, darunter auch zwei weitere Preisträgerarbeiten (Domenig/Wallner und Dietger Wissounig) sowie drei Anerkennungcn.
(Artikel: ERWIN HIRTENFELDER)
Ausstellung zum Architektenwettbewerb, Rudolfinum: bis 17.05.2016
Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.