Kurier_14.12.2007
Landesbaupreis: Scharfe Worte wegen Zerstörung des Seeufers
Seit 1993 wird der Landesbaupreis in Kärnten verliehen. Vergangenes Jahr beteiligten sich 19 Bewerber, diesmal wurden 34 Bauwerke eingereicht. Das Spektrum reichte vom Wohnbau über öffentliche Gebäude bis zu einer privaten Kapelle.
Die Jury entschied sich, den ersten Platz zu teilen: Jeweils 3500 Euro gehen an die Stadtgartenzentrale Klagenfurt (Architekturbüro Winkler und Ruck mit Arch. Werner Kircher) und den Neu- und Umbau des LKH Wolfsberg (Architekturbüro Loudon-Habeler, Wien).
Bei der 270 Meter langen Stadtgartenzentrale lobte die Jury vor allem die Funktionalität und Schlichtheit, beim Umbau der Geriatrie und der Abteilung für chronisch Kranke in Wolfsberg war es das Raumkonzept mit lichtdurchfluteten Innenhöfen, die Durchblicke und Ausblicke ermöglichen.
Jeweils 1000 Euro Anerkennungspreis gingen an das Schloßhotel Velden, das Gemeindezentrum Feistritz ob Bleiburg und die private Kapelle Hl. Anna in Guggenberg im Lesachtal.
Entgegen der Tradition gab es jedoch keinen Preis durch die Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, im Gegenteil:
Deren Präsident Reinhold Wetschko ging mit der Entwicklung der Baukultur in Kärnten ins Gericht:" Es gibt Fehlentwicklungen rund um den Wörthersee, wo durch maßstabslose Appartementanlagen massive landschaftszerstörende Eingriffe sichtbar werden." Wertvolle Landschaft und bisher unberührte Natur würden durch konzeptlose Bautätigkeit auf Jahrzehnte hinaus zersiedelt:"Wer verschwenderisch mit seinen Ressourcen umgeht, hat entweder im Überfluss davon oder handelt leichtsinnig, um nicht zu sagen verantwortungslos." Schon vor zwei Jahren habe Jury-Vorsitzender Otto Karpfinger auf die fragwürdigen Vorgänge rund um Umwidmung, Verkauf und Neuplanung von Schloss Reifnitz an den Magna-Konzern hingewiesen und seine Hilfe angeboten - bisher ungehört.
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