Museum Liaunig unter Denkmalschutz gestellt
Wien/Neuhaus, 27. Mai 2013 – Das 2008 von querkraft Architekten entwickelte Privatmuseum des Industriellen und Kunstsammlers Dkfm. Herbert W. Liaunig wird 2014 um gut 2.500 m2 erweitert. "Das Ziel, eine kräftige, ikonografische Architektur zu schaffen, die der Kunst den notwendigen Freiraum gibt, wird mit den Erweiterungsbauten noch gestärkt," sagt Jakob Dunkl, Mitinhaber des Wiener Architekturbüros querkraft. Während der Erweiterung bleibt das Museum geschlossen und ist ab dem Frühjahr 2015 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Stringentes Architekturkonzept
Querkraft Architekten entwickelte für den ersten Teil des Museums ein formal anspruchsvolles und stringentes Architekturkonzept, welches vier Baukörper umfasst. Aufgrund der topografischen Lage, wurden drei Bauteile unter die Erde verlegt. Lediglich der lang gezogene Galerietrakt, mit einer Länge von 160 Metern, ist für die Außenwelt sichtbar. "Die besondere Bauaufgabe eines Museums weitab urbaner Zentren motivierte uns im Entwurfsprozess dazu, etwas Außergewöhnliches schaffen zu wollen. Die Auszeichnung als
Denkmal kommt für uns dennoch überraschend und unerwartet“, erklärt Dunkl das Konzept. Die Baukörper – einschließlich Foyer und einem Werkstattbereich – umfassen im Endzustand gesamt eine Nutzfläche von gut 7.000 m2 welche Platz für rund 3.000 Kunstwerke bieten.
Jüngstes Gebäude unter Denkmalschutz
Normalerweise müssen Gebäude, damit sie unter Denkmalschutz gestellt werden, jahrzehntelang das Stadt- bzw. Landschaftsbild prägen. Das Museum Liaunig wurde bereits vier Jahre nach Fertigstellung, im Dezember 2012 seitens des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz gestellt. „Viele Architekten erleben es nicht, dass ein von ihnen geschaffenes Gebäude diesen Status erreicht. Wir sehen das aus Bestätigung unseres Entwurfs und Konzepts“, so Dunkl.
Präsidentin Dr. Barbara Neubauer, Leiterin des Bundesdenkmalamtes dazu: „Die Architektur des Museums Liaunig hat national wie international große Anerkennung erhalten. Der besonderen Herausforderung, das Gebäude in einer hügeligen Landschaft zu realisieren, ist das Architekturbüro querkraft mit größter Sorgfalt nachgekommen. Trotz der verwendeten Materialien Stahl, Glas und Beton fügt sich der Entwurf in das vorhandene Bild und ergänzt
dieses.“
Auszug aus dem Bescheid des Bundesdenkmalamtes
Der Natur wurde nicht „von Aussen“ gewaltsam ein Stempel aufgedrückt, vielmehr hat man Naturausschnitte als „Landschaftsbilder“ in den Innenraum geholt und den Kunstobjekten gegenüber gestellt. Der Bau gehört zu der ganz kleinen Gruppe von Privatmuseen, die in den letzten Jahren in Österreich verwirklicht wurden. Die Architekten und der Bauherr haben damit bewiesen, dass auch unter strikten ökonomischen Planungsvorgaben eine ästhetisch anspruchsvolle Architektur verwirklicht werden kann, die den aktuellen museologischen Standards voll und ganz entspricht und dabei auch einen sparsamen, nachhaltigen und ökologisch einwandfreien Betrieb erlaubt.