Neue Visionen für den Bildungscampus Moosburg
vor ort ideenwerkstatt: Mit Bürgerbeteiligung zur Bildungsgemeinde
Zwei Tage lang arbeitete das Architekturbüro nonconform architektur vor ort gemeinsam mit den SchülerInnen, PädagogInnen, Eltern und der Bevölkerung der Kärntner Gemeinde Moosburg kreativ und leidenschaftlich an Ideen für die baulich-gestalterische Zukunft des Bildungscampus Moosburg. Das Ergebnis der vor ort ideenwerkstatt ist eine umfassende bauliche Veränderung des gesamten Campusgeländes in den nächsten acht Jahren. Eines ist jetzt schon klar: Die Zäune fallen nicht nur in den Köpfen, sondern auch räumlich!
Die Vision der Gemeinde Moosburg ist es, bis 2020 die Bildungsgemeinde Österreichs zu sein. Wichtiger Schritt dafür ist die Umsetzung des Bildungscampus Moosburg. Zur nachhaltigen Etablierung der Campus-Idee sind Erweiterungen und Anpassungen der Infrastruktur notwendig. Wie und was genau für einen funktionierenden Bildungscampus notwendig ist, wurde im Rahmen der vor ort ideenwerkstatt in Moosburg erarbeitet. Zwei Tage lang, von 6. bis 7. Februar 2012, konnten alle SchülerInnen und PädagogInnen, die Schulwarte und das Reinigungspersonal, viele Eltern und GemeindebürgerInnen sowie die ExpertInnen aus der Schul- und Bezirksverwaltung ihre Ideen abgeben. Die vor ort ideenwerkstatt bot dafür vielfältige Möglichkeiten, vom Ideenstammtisch über Ideengläser an öffentlichen Orten bis hin zu den Online-Plattformen www.bildungscampus.at und moosburg.vor-ort.at. Aus den rund 1.000 Vorschlägen erarbeitete das Team von nonconform live und vor Ort konkrete Lösungsvorschläge für eine bestmögliche Umsetzung in den kommenden Jahren.
Endlich fallen die Zäune!
Die Weiterentwicklung des Bildungscampus in den letzten Jahren spiegelt sind in der Zusammenarbeit der einzelnen Bildungseinrichtungen wider. Ein wesentlicher baulicher Schritt zur Unterstützung dieser neuen Qualität ist die Verbindung der Freiflächen, die jetzt durch Zäune und teilweise auch durch Höhenunterschiede getrennt sind. Konkret soll der Zaun zwischen dem Sportplatz der Volksschule und dem Pausenhof der Neuen Mittelschule im Frühjahr abgerissen werden. Außerdem wird der Höhensprung mit einer Sitzstufenlandschaft überbrückt, die gleichzeitig als kleine Tribüne für Sportveranstaltungen dienen soll. Auch an der Neugestaltung der Schulräumlichkeiten wurde intensiv gearbeitet, um offene neue Lernformen zu ermöglichen. Hier ist das Ziel, den üblichen Gang vor den Klassenzimmern als Ort des Lernens und Treffens zu entdecken und dementsprechend zu verändern. Zusätzlich werden für die PädagogInnen zeitgemäße Arbeitsplätze und Rückzugsräume entstehen, damit sie sich in Ruhe vorbereiten können. Der größte Knackpunkt im derzeitigen Ablauf sind die nicht überdachten Wege zwischen den drei Einrichtungen Kindergarten, Volksschule und Neue Mittelschule. Um trockene Verbindungen im Inneren zu ermöglichen, soll als neues Bindeglied eine Mensa entstehen. In Kombination mit der Neuausrichtung des Turnsaals und der Erweiterung des Kindergartens entsteht ein neues Zentrum für den Bildungscampus Moosburg. Die Gemeinde Moosburg plant als nächsten Schritt die Präzisierung der Vorschläge und eine Überprüfung der Machbarkeit. Das Ergebnis der Überarbeitung wird in einer Veranstaltung im Frühjahr 2012 allen, die mitgearbeitet haben und interessiert sind, präsentiert.
nonconform architektur vor ort arbeitet seit 1999 in Wien und Moosburg im Schnittfeld von Architektur, Städtebau und kommunaler Entwicklung im ländlichen Raum. Mit der vor ort Ideenwerkstatt hat das Büro ein partizipatives Modell entwickelt, das kommunale Gestaltungsvorhaben unter größtmöglicher BürgerInnenbeteiligung voranbringt. Die innovative Methode wurde 2008 mit dem Staatspreis für Consulting (Jurypreis) ausgezeichnet.
Stimmen zur vor ort ideenwerkstatt
Herbert Gaggl, Bürgermeister Moosburg:
„Ich war begeistert von der regen Beteiligung der SchülerInnen, PädagogInnen und der Bevölkerung und möchte mich dafür auch sehr bedanken. Die Lösungsvorschläge sind für mich eine Bestätigung, dass wir unsere Vision, das heißt die Realisierung des Bildungscampus als Projekt mit überregionaler Strahlkraft, auch in baulicher Natur umsetzen können. Moosburg setzt damit neue Maßstäbe. Wir werden unser Ziel – Moosburg ist 2020 die Bildungsgemeinde Österreichs – sicher erreichen.“
Ingrid Preissegger, Trigon Entwicklungsberatung - Campus-Koordinatorin:
„Bei der Erarbeitung der Ziele und des Leitbildes im Rahmen des Entwicklungsprozesses für den Bildungscampus war immer klar, dass die räumliche Verbesserung eine wesentliche Voraussetzung für die inhaltlich-pädagogische und organisatorische Zukunftsarbeit ist. Eine breite Bürgereinbeziehung schafft dabei Akzeptanz und Identifikation. Mit der vor ort ideenwerkstatt, wo alle Ideen aus allen betroffenen Gruppen wirklich unmittelbar in die planerische Arbeit einfließen konnten, wurde dafür ein wesentliches Fundament gelegt.“
Michael Zinner, Schulbauexperte der Kunstuniversität Linz:
„Die Neugestaltung der beiden Schulen aus den 1950iger und 1960iger Jahren als zeitgemäße Orte für das Lernen, die Integration einer gemeinsamen Mensa für alle Institutionen und die Überlegungen zu einem vollwertigen Turnsaal sind prototypisch und eine geradezu sensationelles Vorbild für hunderte ähnliche Aufgabenstellungen in Österreich.“
Das Team von nonconform architektur vor ort (Katharina Forster, Roland Gruber, Peter Nageler, Caren Ohrhallinger):
„Es hat sich wieder gezeigt, dass die vor ort ideenwerkstatt nicht nur ein ungemein motivierendes und effizientes Werkzeug zur Zukunftsentwicklung von konkreten Bauaufgaben in Gemeinden ist. Gerade die Schule, die durch permanente Diskussion in den Medien auch von Verunsicherungen geplagt ist, erlebt hier eine neue Art des vertrauensvollen und verbindlichen Umgangs miteinander.“
Weitere Infos unter moosburg.vor-ort.at
Rückfragen:
nonconform
Roland Gruber
Tel.: +43-699-19294060
gruber@nonconform.at
www.vor-ort.at
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norbert.pichler@moosburg.gv.at
www.moosburg.gv.at
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Medieninformation, 13. Februar 2012