„THINKING DOMENIG“
Research- und Ausstellungsprojekt zu Architekt Günther Domenig für 2022 geplant
Klagenfurt (LPD). „THINKING DOMENIG“ – unter diesem Titel soll 2022 anlässlich des zehnten Todestages von Günther Domenig ein Research- und Ausstellungsprojekt die bedeutende Arbeit des Kärntner Architekten beleuchten. Als Ausstellungsorte sind das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) sowie das Architektur Haus Kärnten in Klagenfurt, die Heft in Hüttenberg und natürlich das Steinhaus von Domenig in Steindorf am Ossiacher See vorgesehen. Wie Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser heute, Sonntag, mitteilt, soll dafür an den Verein Architektur Haus Kärnten eine Landesförderung in Höhe von 945.000 Euro gehen. Der entsprechende Beschluss soll am Dienstag in der Regierungssitzung gefasst werden.
„Günther Domenig war nicht nur Architekt, er war vor allem auch Künstler und Visionär. So hat er verschiedene architektonische Strömungen vorweggenommen und zum Teil mitgeprägt“, betont Kaiser. Das Projekt „THINKING DOMENIG“ biete die Möglichkeit, das international beachtete Wirken Domenigs auch in Kärnten verstärkt ins Bewusstsein zu rücken. Der Landeshauptmann freut sich darauf, dass sich Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen mit Domenigs Werk auseinandersetzen werden. „Zudem wird man sich mit dem Thema Nachnutzung leerstehender Bauwerke beschäftigen. Diese Orte temporär künstlerisch und architektonisch zu aktivieren und über ihre Potentiale nachzudenken, ist ein weiterer zentraler Pfeiler des Projektes“, erklärt Kaiser, dass auch in die Infrastruktur investiert wird, um die Gebäude ausstellungsfit zu machen. Er dankt dem Verein Architektur Haus Kärnten – er feiert 2022 sein 30-Jahr-Jubiläum – mit Vorstandsvorsitzendem Markus Klaura und Geschäftsführerin Raffaela Lackner für das großartige Engagement.
Für das Ausstellungs- und Rahmenprogramm von „THINKING DOMENIG“ ist eine Laufzeit von Juni bis Oktober 2022 vorgesehen. Beim Ausstellungsreigen soll es auch um das zeichnerische Werk und die Bühnenentwürfe des Architekten sowie um seine Nähe zur bildenden Kunst gehen. Zum Symposium werden namhafte Theoretikerinnen und Theoretiker, Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstler erwartet. Es wird ein dichtes Vermittlungsprogramm inklusive Führungen zu den architektonischen Standorten mit Interventionen vor Ort geben, außerdem soll ein grenzüberschreitender Austausch erfolgen. In das Rahmenprogramm will man zudem regionale wie internationale Initiativen und Kunstschaffende einbinden, um neue Perspektiven zu eröffnen. Ebenso wird es eine umfangreiche mehrteilige Publikation und eine Online-Plattform geben.
Günther Domenig wurde am 6. Juli 1934 in Klagenfurt geboren und verstarb am 15. Juni 2012 in Graz. Architektur studierte er an der Technischen Universität Graz, wo er dann auch unterrichtete. Domenig wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Würdigungspreis des Landes Kärnten (1996), dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse sowie dem Großen Österreichischen Staatspreis für Architektur (2004). Sein berühmtes Steinhaus in Steindorf am Ossiacher See plante und errichtete er von 1982 bis 2008, seit 2012 steht es unter Denkmalschutz.
Rückfragehinweis: Büro LH Kaiser
Redaktion: Markus Böhm