Architektur entdecken
Publikation, ArbeitsblätterGemeinsam mit dem Architektur-Spiel-Raum-Kärnten gibt das Architektur Haus Kärnten kostenlose Arbeitsblätter zu spannenden Bauwerken in Kärnten heraus.
Die Arbeitsblätter können als Vermittlungsinstrument in Schulen und baukulturellen Institutionen eingesetzt werden und sollen zum Besuch der jeweiligen Bauwerke anregen. Die ansprechend gestalteten Karten laden Baukulturvermittler*innen, Jugendliche, Kinder, Pädagog*innen und Schulklassen zum Mitmachen ein: Kurze geschichtliche Informationen zur Entstehung des Bauwerks, Besonderheiten, Materialkunde und interessante Eckdaten wechseln sich mit konkreten Fragestellungen und Hinweisen auf weiterführende Literatur ab. Ein spannendes Punkt-zu-Punkt Bild ermöglicht es, das Bauwerk auch mit dem Stift zu „entdecken“ und die Scheu vor dem Selber-Zeichnen zu überwinden.
Der Architektur-Spiel-Raum organisiert bei Interesse gerne eine Vor-Ort-Durchführung. Soweit möglich stellen die jeweiligen Architekt:innen ihre Projekte vor und vermitteln so authentisch den Gestaltungsprozess, verbunden mit einem thematisch abgestimmten kleinen Arbeitsauftrag für die TeilnehmerInnen (Rätsel, Quiz, Schnitzeljagd,…).
Sollte eine Vor-Ort-Durchführung nicht möglich sein, kann die Sammelkarte bzw. das Arbeitsblatt allein auch viele Inhalte vermitteln; zu bevorzugen ist natürlich der unmittelbare Besuch des Bauwerks.
Das Projekt wird unterstützt von:
Land Kärnten, zt:Kammer
Die Arbeitsblätter und Projektinfos finden Sie seitlich unter Downloads zum Herunterladen!!!
Architektur Haus Kärnten im Napoleonstadel Klagenfurt
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Mitarbeit
Raffaela Lackner
Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Errichtung: Alois Cargnelutti 1847
Umbau: Wolfgang und Marta Gärtner 1992
Sanierung barrierefrei: Lendarchitektur 2022
Worum geht es in der aktuellen Ausstellung?
Hast du eine Idee für eine Ausstellung im Architektur Haus?
Geschichte
1841: Nach der Sprengung der Stadtmauern von Klagenfurt durch Napoleons Truppen 1809/10 wird der friulanische Baumeister Alois Cargnelutti vom Stadtmagistrat mit der Errichtung des Napoleonstadels beauftragt.
1847-1918: Das Gebäude wird als „Städtisches Depositorium“ und Materialmagazin, später als Tischlereiwerkstatt und sogar als Kulissendepot für das benachbarte Stadttheater genutzt.
1989: Die Zentralvereinigung der ArchitektInnen Kärnten verhindert den drohenden Abbruch des Hauses, es wird unter Denkmalschutz gestellt. Wolfgang und Marta Gärtner gewinnen den Wettbewerb zum Umbau.
1992: Das 2. Haus der Architektur in Österreich wird im Napoleonstadel eröffnet und belebt die Architekturszene.
2011: Das Architektur Haus Kärnten und das Café Parkhaus entwickeln sich nach einem Generationenwechsel zu einem lebendigen (Bau)kultur-Wohnzimmer der Stadt Klagenfurt.
2013: Für den barrierefreien Umbau und die Sanierung wird unter den Vereinsmitgliedern ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, welchen eine junge Architektengruppe gewinnt.
2022: Zum 30. Geburtstag des Vereins wird das Gebäude barrierefrei ausgebaut, saniert und zum Goethepark hin geöffnet.
Material
Die dicken Ziegelwände und der hölzerne Dachstuhl bleiben beim Umbau 1992 unverändert. Die Architekten schaffen im Innenraum eine zeitgemäße Antwort auf die historische Hülle: Sie stellen eine Konstruktion aus Stahl in den Raum, die das alte Gemäuer nur punktweise berührt. Durch diese Lösung wird ein großzügiger Ausstellungsraum mit Glasflächen am Dachfirst geschaffen. Im Café legen die Architekten selbst Hand an den unverwechselbaren Terrazzoboden und streuen zerbrochene Bierflaschen-Glasscherben ein. Inspiriert von diesem Muster entwickelt Stephanie Klaura 2020 ein eigenes Stoffdesign für das Architektur Haus.
Besonderheit
Eingang und Terrasse des Gebäudes befinden sich in einem Park mit alten Bäumen abseits vom Verkehr und mitten in der Stadt. Hoch liegende halbkreisförmige Fenster (Lunetten, von frz.: „kleiner Mond“) und geschlossene Wände zeigen, dass das Gebäude früher als Lagerraum genutzt wurde – ideal für einen Ausstellungsraum! Der Name „Napoleonstadel“ stammt von einer Erzählung, nach der angeblich Napoleon hier seine Pferde untergestellt haben soll. Das kann aber nicht stimmen, da das Gebäude erst viel später errichtet worden ist.
Fragen
Aus welchem Material ist der Galerieeinbau im Ausstellungsraum errichtet?
(Stahl)
Wie viele sogenannte Lunettenfenster findest du am Gebäude?
(13)
Wie nennt man eine uralte Technik für einen Fußbodenbelag mit kleinen Steinchen oder Scherbenstückchen – so wie den im Kaffeehaus?(Terrazzo)
Der Ausstellungsraum ist _______ Schritte lang und _______ Schritte breit, das sind ungefähr ________ mal ________ Meter?
(17m x 9m)
Welche Teile des Gebäudes sind schon über 170 Jahre alt?
(Mauern, Rundbogenfenster, Dachstuhl,…)
Was wurde bei der Sanierung neu gemacht?
(Galerie, Glasband am Dachfirst, Büros, Schiebetüren, Treppe, Lift, WC, Café,…)
Information zum Bauwerk
nextroom
Architektur Haus Kärnten
Baukultur leben
Workshops zum Thema vom Architektur-Spiel-Raum-Kärnten
Spazier mit mir
Lange Nacht der Museen
Architektur Spiel Raum im Architektur Haus Kärnten
Das freundliche Betonmoster – Sprungturm Millstatt
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Mitarbeit
Sonja Hohengasser
Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Architektur: Oberbauräte R. Christof und W. Benedikt 1929 – 1931
Sanierung: Hohengasser Wirnsberger Architekten 2015 – 2019
Ist der Turm ein Monster?
Kann er auch ein freundliches Monster sein?
Wo kann das Monster wohnen?
Ist es ein Seemonster?
Beschützt es den Turm?
Geschichte
Mai 1929: Der Gemeinderat in Millstatt beschließt den Bau eines Sprungturms mit Wasserrutsche im Strandbad. Oberbaurat Ing. Rudolf Christof aus Villach wird mit der Planung beauftragt.
Juli 1930: Obwohl der Turm noch noch keine Treppen und Geländer hat, finden bereits die ersten Sprungwettkämpfe statt!
Sommer 1931: Erst ein Jahr später kann der Turm mit den Rutschen eröffnet werden.
2009: Der Sprungturm wird aufgrund von Sicherheitsmängeln behördlich gesperrt.
Herbst 2015: Die Gemeinde schreibt einen Architekturwettbewerb für die Sanierung des mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Sprungturms aus, den die ArchitektInnen Sonja Hohengasser und Jürgen Wirnsberger gewinnen.
August 2019: Zehn Jahre nach der Schließung wird der behutsam sanierte Sprungturm wieder eröffnet.
Material
Die 12m hohe Stahlbetonkonstruktion war für damalige Zeiten eine sehr große Herausforderung. Der Turm steht zur Hälfte auf einer „Felsnase“, denn für das Springen ins Wasser braucht man ja eine gewisse Tiefe. Der andere Teil des Turms steht auf 56 Piloten aus Tannenholz. Diese Bäume sind inzwischen 120 – 150 Jahre alt und haben eine Länge von ca. 15 Metern. Da einige Piloten zwischen „Tag und Nacht“ standen (einmal mehr im Wasser, einmal weniger), wurden sie faul. 30 Piloten wurden bei der Sanierung „geköpft“ und mit Stahlprothesen verstärkt.
Besonderheit
Der Sprungturm Millstatt wurde 2008 unter Denkmalschutz gestellt. Der Denkmalschutz hilft, das kulturelle Erbe und die Identität einer Region gemeinsam mit den Menschen zu bewahren und besondere Bauwerke für die Zukunft zu schützen: was einmal zerstört ist, kann nicht wiederhergestellt werden.
Fragen
Aus welchem Material ist der Sprungturm errichtet?
(Beton)
Wie viele Holzpfähle tragen den Turm?
(56)
Auf welcher Höhe befinden sich die Sprungplattformen?
(3m, 5m, 10m)
Wie viele Meter pro Sekunde beträgt die Geschwindigkeit auf der Speedrutsche?
(14m/s)
Welche Teile des Sprungturms sind schon fast 100 Jahre alt?
(Beton, weißes Geländer, manche Tannenpiloten,…)
Was wurde bei der Sanierung neu gemacht?
(Rutschen, Geländererhöhungen, Geländerfüllungen, Absperrungen, rutschfester Belag, Sprungbretter, Trittstufen, viele Tannenpiloten,…)
Information zum Bauwerk
Broschüre Sprungturm Millstätter See
nextroom
Badehaus und Sprungturm Millstätter See
Workshops zum Thema vom Architektur-Spiel-Raum-Kärnten
Geodätische Kuppel
Statik der Spaghetti
Stabtragwerke aus Holz und Gelee
Eine gebaute Biografie – Das Domenig Steinhaus
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Architektur: Günther Domenig 1986 – 2008
Formensprache
Günther Domenig hat in seiner Architektur sehr oft mit Begriffen gearbeitet. Viele Räume und Zonen im und um das Steinhaus haben Namen. Fallen dir auch welche ein? Du kannst auch selbst welche erfinden.
Geschichte
1977: Günther Domenig beginnt mit den ersten Entwürfen für das Steinhaus auf einem Seegrundstück, das er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Herbert von seiner Großmutter geerbt hat.
1982: Das erste Bauwerk auf dem Grundstück ist der Steg.
1986 – 1989: Die Betonkonstruktion des Steinhauses wird errichtet.
1990 – 1996: Es folgen die Stahlarbeiten mit den Schwebesteinen auf der Westseite und dem Großen Stein im Osten sowie der Schwarze Hügel.
Oktober 2008: 22 Jahre nach Baubeginn wird das Steinhaus vollendet und mit einem großen Fest eröffnet.
Material
Zum überwiegenden Teil ist das Steinhaus aus einem „künstlichen Stein“, nämlich Beton, errichtet. Beton ist auf Druck sehr belastbar. Damit er aber auch so eingesetzt werden kann wie im Steinhaus, muss auch viel Stahl in Inneren des Betons verwendet werden. Dadurch können auch sogenannte Zugkräfte aufgenommen werden. Nur durch diesen Stahlbeton sind statische Experimente und Überhänge wie der Huckepack, die Galerie oder die Schwebesteine möglich. Im Steinhaus wurde auch viel meisterhaft verschweißter Stahl und Glas eingesetzt.
Besonderheit
Der Architekt Günther Domenig (1934 – 2012) hat im Steinhaus viele Eindrücke aus seinem eigenen Leben verarbeitet. Deshalb wird das Gebäude auch gerne als „gebaute Biografie“ bezeichnet. Unter einer Biografie versteht man einen Lebenslauf. Die Schwebesteine erinnern an die Landschaft im Mölltal mit ihren schroffen Stein- und Felsformen. Der Durchbruch unter dem Hohen Weg soll „architektonische Zerbrechungen“ der bäuerlichen Bauweise darstellen. Im Regenfänger und der Peitsche brachte er die schwierige Beziehung zu seiner Familie – vor allem zu seinem Vater – zum Ausdruck. Eine schwere Handverletzung verarbeitete er im Steg und in der fingerartigen Gestaltung des Wintergartens. Domenig gab seinen Gebäuden und Teilen davon oft Namen. Im Steinhaus findest du neben den Schwebesteinen und dem Hohen und Tiefen Weg auch den Huckepack, die Schlucht, den Keil, den Trog, den Nixnutznix oder den Spiralraum.
Fragen
Aus welchen Materialien ist das Steinhaus errichtet?
(Beton, Stahl, Glas, Stein)
Wie lange dauerte der Bau des Steinhauses?
(22 Jahre)
Was bedeutet der Begriff „Biografie“?
(Lebenslauf)
Welche Eindrücke aus seinem Leben wollte der Architekt im Steinhaus verarbeiten?
(Landschaft, traditionelle Architektur, eigenes Leben, eigener Körper)
Wie heißt der Vogel im Steinhaus?
(Nixnutznix)
In welchen Bereichen des Steinhauses kannst du die Form einer Hand erkennen?
(Steg, Finger (Wintergarten))
Information zum Bauwerk
Domenig Steinhaus
nextroom
Günther Domenig: DIMENSIONAL
Workshops zum Thema vom Architektur-Spiel-Raum-Kärnten
Trans_Form
text-bau-steine
Basic Space
Nixnutznix
Lost Place – Heft Hüttenberg
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Mitarbeit
Mario Waste
Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Architektur Hochofenanlage: Bauherrschaft Gewerkenfamilie Rauscher 1857 – 1863
Architektur Landesausstellung: Günther Domenig 1993 – 1995
Der Reiz verlassener Gebäude
Oft holt sich die Natur diese „Lost Places“ (Verlorenen Orte) wieder zurück. Kennst du andere „Lost Places“? Wie sieht eine Kombination von NATUR und KULTUR in deiner Fantasie aus?
Geschichte
Abbau von „Norischem Eisen“ bereits seit der Antike.
1623: Errichtung eines Floßofens in der Heft.
1857: Das Eisenwerk mit den Holzkohlehochöfen „Johann-Ernst“ (Betrieb bis 1903) und „Pulcheria“ (1861-1901) wird in gotisierendem Baustil errichtet.
1883: Der dritte, heute nur mehr teilweise erhaltene Hochofen „Eduard“ geht in Betrieb.
1908: Stilllegung des letzten Hochofens.
1978: Einstellung des Bergbaubetriebs.
1981: Der Montanverein Hüttenberg führt umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen des Industriedenkmals durch.
1984: Betrieb als Freilichtmuseum. Teilweise noch erhalten sind neben den Hochöfen das Gebläsehaus mit Giebelrosette, Schlackenquetsche und Maschinenhaus, der Kohlbarren und das Personalhaus.
1991-1995: Das historische Gelände wird durch Erweiterungen von Günther Domenig für die geplante Landesausstellung adaptiert. Politische und gesellschaftliche Widerstände führen beinahe zum Scheitern des Projekts.
1995: Landesausstellung „Grubenhunt und Ofensau“
2002: Biennale für Bildende Kunst
2022: Günther Domenig: DIMENSIONAL
Material
Die historischen Montanbauten aus dem 19. Jahrhundert wurden als Sichtziegel- und Steinbauten im klassizistischen Stil errichtet und sind sichtbare Zeugen der aufstrebenden Industriearchitektur. Für die Landesausstellung „Grubenhunt und Ofensau“ wurden „leichte“ und „fliegende“ Ausstellungsbereiche aus Stahl und Glas errichtet, die sich bewusst von der historischen Bausubstanz abgrenzen und sie doch großartig verstärken. Materialien wie Eisen, Blech, Beton, Hochofenschlacke, Terrazzo und Kies unterstreichen den industriellen Charakter.
Besonderheit
Die Heft galt neben den Anlagen um den steirischen Erzberg als eine der größten Eisenwerksanlagen Europas. Angeblich soll sogar Caesars Schwert aus Norischem Eisen geschmiedet gewesen sein. Einzelne Ausstellungsstücke der Landesausstellung befinden sich heute im Domenig Steinhaus am Ossiacher See (Crocodile Dundee, schwarzer Hügel aus Eisenschlacke). Ein traditionelles Ereignis aus der Zeit des Bergbaus ist der Reiftanz, der alle drei Jahre am Sonntag nach Pfingsten in Hüttenberg stattfindet.
Fragen
Wie heißen die beiden imposanten Holzkohlehochöfen?
(Johann-Ernst und Pulcheria)
Was ist ein Grubenhunt?
(ein kleiner Förderwagen auf Rädern, der im Bergbau dazu verwendet wird, das Erz aus den Stollen zu bringen)
Was ist eine Ofensau?
(das Roheisen, das sich im Hochofen unterhalb der Abstichöffnung ansammelt)
Wessen Schwert soll aus „ferrum noricum“, dem Nordischen Eisen, geschmiedet gewesen sein?
(Julius Caesar)
Welche Gebäudeteile wurden für die Landesausstellung errichtet?
(Versammlungsraum, „fliegender Stollen“, Blechdächer, Verglasungen, Einbauten, Treppen, Lift,…)
Wie heißt das Brauchtumsfest in Hüttenberg, das alle drei Jahre stattfindet?
(Reiftanz: Männerkettentanz, getanzt von 24 Reiftänzern, zwei Narrengestalten und der Reiftanzbraut)
Information zum Bauwerk
Hüttenberg
nextroom
Eisenwerk Heft
Günther Domenig: DIMENSIONAL
Workshops zum Thema vom Architektur-Spiel-Raum-Kärnten
Architecture in Carinthia
Baukulturkompass
Vorübergehend Raum
Hinter den Kulissen – Das Stadttheater Klagenfurt
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Mitarbeit, Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Architektur: Ferdinand Fellner Hermann Helmer 1908 – 1910
Erweiterung: Günther Domenig 1995 – 1998
Revitalisierung Kartenbüro: XLGD 2017
Theaterwerkstatt
In der Werkstatt werden viele Bühnenbilder getischlert und Kostüme geschneidert. Überlege dir ein Bühnenbild oder ein Kostüm für ein eigenes Theaterstück!
Geschichte
um 1605: Ballhaus „für Vergnügen und Ballspiel planständischer Herren“.
1737: Das erste Klagenfurter Stadttheater aus Holz entsteht aus dem Ballhaus.
1811: Das „Alte Theater“ wird aus Stein erbaut.
1908-1910: Die berühmten Theaterarchitekten Fellner und Helmer errichten das „Kaiser-Jubiläums-Stadttheater“ mit 996 Plätzen anlässlich des 60. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I.
1950 – 1963: Es erfolgen verschiedene Umbauten am Gebäude.
1963: Das Gebäude erhält einen Zubau, der etwa 30 Jahre später wieder abgebrochen wird..
1995 – 1998: Der neuer Zubau bietet Platz für Probebühnen, Ballet- und Orchesterräume, Technik, Verwaltung und Werkstätten.
2017: Das Pariser Büro XLGD (Xavier Lagurgue und Günther Domenig, der nicht mit dem Erbauer des Zubaus verwandt ist) zeichnet für die Revitalisierung der Innenräume (Theaterkasse, Fliesen, Bestuhlung) verantwortlich.
Material
Stuckverzierungen, Vergoldungen, Stofftapeten: Die Formensprache und Ausstattung machen das Stadttheater zu den wichtigsten Beispielen der Theaterarchitektur in der Monarchie. Das Gebäude selbst wurde in der damals noch jungen Eisenbetonweise mit eisernen Deckenkonstruktionen errichtet. Der nüchterne aber kühne Zubau zeigt sich selbstbewusst in Stahl, Glas und Aluminium. Recht interessant sind die bunten Dachziegel des historischen Gebäudeteils. Durch den Zubau wurde auch die Originalfarben der Innenausstattung des Theaterraums wieder in „noblem Kaisergelb“ ausgeführt. Der sogenannte eiserne Vorhang, der in jedem Theater als Brandschutz zwischen Bühne und Zuschauerraum hängt, stammt vom Mailänder Künstler Mimmo Paladino. Das Fliesenmuster im Kartenbüro wurde dem typischen Schwarz-Weiß-Fries der Jugendstilarchitektur nachempfunden.
Besonderheit
Man erkennt am Stadttheater sehr genau, welche Gebäudeteile aus der Zeit des Jugendstils stammen und schon über 100 Jahre alt sind und welche erst Ende des 20. Jahrhunderts dazugekommen sind. Jedoch wurde auch im Zubau die sogenannte „Axialität“ berücksichtigt: Von der historischen Eingangsfront bis zum weit auskragenden „Pfahl“ auf der Rückseite ist das Gebäude symmetrisch angelegt – wie entlang einer Mittelachse. Der Pfahl bildet eine große überdachte Rampe für Anlieferungen für die Werkstätten.
Fragen
Wo befindet sich im Theater der eiserne Vorhang und wozu dient er?
(zwischen Bühne und Zuschauerraum, er dient als Brandschutz)
Was bedeutet der Begriff „Schnürboden“?
(Zwischendecke oberhalb der Bühne, von der an langen Schnüren die Bühnenbildner herabgelassen und hochgezogen werden, wird auch als „Obermaschinerie“ bezeichnet)
Welche bekannten Motive aus Klagenfurt und Kärnten kannst du auf den Fresken im Pausenfoyer finden?
(Lindwurm und Steinerne Brücke aus Klagenfurt; Zwerg/Bergmandl aus Bad Bleiberg; Obstbäume aus dem Lavanttal; Senner mit Kühen: Almwirtschaft in Kärnten,…)
Wie lautet die Aufschrift an der Hauptfassade des Stadttheaters?
(JUBILÄUMS-STADT-THEATER, Im 60. Regierungsjahr Franz Josef 1 errichtet. 1908 1910)
Woran erkennt man, dass es sich um ein Gebäude aus der Zeit des Jugendstils handelt?
(Augen/Pfauenfedern, Goldblätter, Muse, Blumen…)
Welche Farbe haben die Dachziegel?
(rot und grün)
Information zum Bauwerk
Stadttheater Klagenfurt
nextroom
Workshops zum Thema vom Architektur-Spiel-Raum-Kärnten
Architektur entdecken: Stadttheater Klagenfurt – Hinter den Kulissen
Theaterraum
Alt und neu – Das Museum Moderner Kunst
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Mitarbeit
Nora Leitgeb
Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Architektur: Johann Anton Verda ab 1586
Adaptierung: Ernst Hildebrand 1965
Umbau: Helmut Dominikus, Ralf Mikula 2001 – 2003
Moderne Kunst
Welches Kunstwerk würdest du gerne in den Arkadengängen, den Ausstellungsräumen oder in der Burgkapelle des MMKK ausstellen?
Geschichte
1586: Nach Plänen von John Anton Verda entsteht das „Collegium sapientiae et pietatis“ (Kollegium der Weisheit und Frömmigkeit), eine Schule für den protestantischen Adel.
1601-1747: Das Gebäude wird die Residenz der Kärntner Burggrafen, danach Amtsgebäude, von 1791-1918 auch Sitz des Landeshauptmanns.
1733-1734: Errichtung der Kapelle zum Hl. Domitian mit Fresken des Barockmalers Josef Ferdinand Fromiller.
1773: Die „Burg“ erhält ein zweites Stockwerk und eine einheitliche Fassade.
1854: Im Arkadenhof wird ein Treppenhausturm errichtet und 2002 wieder entfernt.
1933-1938: Verwaltungsräumlichkeiten der Kulturabteilung des Landes Kärnten und Kärntner Landesgalerie.
1938-1945: Zentrale der GESTAPO (Geheime Staatspolizei – politische Polizei des nationalsozialistischen Regimes zur Bekämpfung politischer Gegner).
1965: Die Kärntner Landesgalerie zieht nach einem Umbau von Ernst Hildebrand wieder in die „Burg“.
2001-2003: Die „Burg“ wird nach einem Gutachterverfahren mit elf Architektenteams vom Büro Dominikus/Mikula zeitgemäß umgebaut und zugänglich gemacht. Das Museum Moderner Kunst Kärnten/MMKK eröffnet an Stelle der Landesgalerie.
Material
Das Zusammenspiel zwischen alter und neuer Architektur bildet einen spannenden Kontrast, ebenso wie das historische Gebäude und die moderne Kunst in den Ausstellungen. Die Steinsäulen und Gewölbebögen in den Arkadengängen, reich verzierte Stuckdecken und Holztramdecken in den Ausstellungsräumen und die barocken Fensterumrahmungen der Fassade harmonisieren mit dem neuen Aufgang in schwarzem Stahl und dem schwarz-weißen SCREEN aus Streckmetall von Josef Havelka an der Westfassade. Unsichtbar unter dem Hof befindet sich der sogenannte Tiefspeicher, in dem die Kunstwerke des MMKK aufbewahrt werden.
Besonderheit
Im Logo des MMKK findet sich die quadratische Grundform des gesamten Gebäudes mit seinen Haupteingängen wieder. Die Arkaden des Innenhofs der „Burg“ beherbergen einen Teil der frei zugänglichen Skulpturenausstellung des MMKK. Einige Kunstwerke erinnern an sehr düstere Zeiten, als die GESTAPO hier ihren Sitz hatte, wie etwa das Werk „SIGNUM“ der Künstlerin Melitta Moschik. Auch der „Ohrenkopf“ von Werner Hofmeister weist auf die Verhöre der Geheimen Staatspolizei hin, ist aber auch ein stiller Zuhörer bei den Konzerten, Theaterstücken und Filmvorführungen im Burghof.
Fragen
Was ist ein Arkadengang?
(eine Bogenreihe, die einen überdachten Gang bildet)
Welche Form hat das Gebäude der „Burg“ im Grundriss (von oben)?
(Quadrat mit Einschnitten, die die Eingänge in die „Burg“ zeigen sollen)
Wie viele Kunstwerke sind im Freien auf die drei Geschosse verteilt?
(insgesamt 22 Kunstwerke: 2 im Erdgeschoß, 17 im 1. Obergeschoß und 3 im 2. Obergeschoß)
Welches davon gefällt dir am besten und warum?
Wie wird die Burgkapelle heute genutzt? (
als Kunstraum für experimentelle Ausstellungsprojekte des MMKK)
Information zum Bauwerk
MMKK
nextroom
Workshops zum Thema vom Architektur-Spiel-Raum-Kärnten
Kunstvermittlung MMKK
Farbräume
Ruhe und Natur – Badehaus Aichwaldsee
Projektleitung und Inhalt
Christine Aldrian-Schneebacher
Grafik und Illustrationen
Verena Schellander
für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren
Architektur
Gasparin & Meier 2014
Schwimmende Insel
Der Aichwaldsee hat eine schwimmende Insel!
Meistens versteckt sie sich, aber manchmal schwimmt sie im See herum.
Was könnte das Geheimnis der Insel sein?
Geschichte
17.-19. Jh: zahlreiche Mühlen, Säge- und Hammerwerke an den beiden Hauptzuflüssen des Aichwaldsees, Worounitza und Kropiuna; See ursprünglich in Privatbesitz
1930er Jahre und Nachkriegszeit: Aufschwung durch Anfänge des Seentourismus; Errichtung eines Badehauses mit Umkleiden
1987: Ankauf des Sees durch die Marktgemeinde Finkenstein
2013: Das Kärntner Architekturbüro Gasparin & Meier gewinnt den Architekturwettbewerb für ein neues Badehaus und beginnt mit der Planung.
2014: Das neue Badehaus wird noch im selben Jahr mit dem Landesbaupreis Kärnten ausgezeichnet.
2016: Der Verein „Kulturgarten Aichwaldsee“ bekommt den Zuschlag als Pächter des Strandbades, einige Jahre später übernimmt der Wirt.
Material
Seit jeher werden Seebauten in Kärnten aus Holz errichtet. Das Gebäude besteht zum größten Teil aus unbehandeltem heimischen Lärchenholz und entspricht somit dieser Tradition. Es steht auf Stelzen – wie ein Pfahlbau – und wirkt fast ein bisschen, als würde es über dem Boden schweben.
Besonderheit
Der Aichwaldsee ist ein kleiner, von Schilf umrahmter natürlicher See am Fuße der Karawanken. Rundherum liegen Wiesen und Wälder, der Wanderweg „Fuchsfährte“ und im Süden die markanten Berge. Mit der zunehmenden Freizeitnutzung des Sees wurde ein erstes Badehaus aus Holz errichtet. Das neue schlichte Badehaus fügt sich gut in die Umgebung ein und lässt den Blick auf den See und die Landschaft frei. Es zeichnet die horizontale Wasserfläche nach und bietet Schutz durch weit ausladende Dächer. Ein ganzjährig geöffneter Gastronomiebetrieb und viele Veranstaltungen des Pächters beleben den kleinen See, der im Winter auch ein beliebter Treffpunkt zum Eislaufen ist. Das Grundstück gehört der Gemeinde, wodurch hoffentlich auch in Zukunft der öffentliche Zugang für Badegäste und zum Fischen möglich sein wird.
Fragen
Weißt du, was Pfahlbauten sind und seit wann es sie schon gibt?
(Pfahlbauten sind Holzbauten auf Stelzen oder Pfählen, meist an Flüssen, an oder in Seen oder am Meer. Sie sollen vor Naturgewalten und wilden Tieren schützen und sind bereits seit der Jungsteinzeit bekannt. In Kärnten gibt es Reste einer Pfahlbausiedlung am Keutschacher See.)
Muss man Lärchenholz streichen oder lackieren?
(Holz muss auch im Freien nicht gestrichen werden, es wird mit der Zeit silbergrau oder dunkelbraun und schützt sich selbst. Wichtig ist nur der sogenannte „konstruktive Holzschutz“: Das Holz muss so verbaut sein, dass Wasser gut abtropfen kann und nicht in die Stirnseite des Holzes eindringen kann. Dann hält Holz selbst in rauen Lagen jahrzehntelang, und es muss nur sehr selten das eine oder andere Brett ausgetauscht werden.)
Schätze, wie viele Fischarten es im Aichwaldsee gibt! Kennst du einige Arten?
(Im Aichwaldsee kommen folgende 11 Fischarten vor: Barsch, Brachse, Hecht, Karausche, Karpfen, Reinanke, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Wels, Zander; sowie ein geringer Bestand an Flusskrebsen.)
Welche Veranstaltung findet jedes Jahr zu Weihnachten am Aichwaldsee statt?
(Die Wasserrettung veranstaltet alljährlich das traditionelle Christbaumtauchen, bei dem ein beleuchteter Christbaum auf den Grund des Sees gebracht wird. Mit diesem Brauch wird an alle Personen gedacht, die in den Seen ertrunken sind.)
Warst du schon einmal am Aichwaldsee baden, wandern oder eislaufen?
(Das kannst nur du selbst beantworten!)
Information zum Bauwerk
nextroom
Kulturgarten Aichwaldsee
Café Seerose
Auf Anfrage können geführte Touren sowie Workshops rund um Architektur und Baukultur mit dem Architektur Spiel Raum Kärnten gebucht werden.
Der Pächter im Badehaus veranstaltet rund um das Jahr Konzerte, Ausstellungen, Feste und andere Projekte im und um das Badehaus.
Quellen
Marktgemeinde Finkenstein
Kulturgarten Aichwaldsee
Wikipedia Aichwaldsee
Cafe Seerose
persönliche Gespräche
Die Himmelsschraube und der Drehwurm – Aussichtsturm Pyramidenkogel
Architektur
Klaura Kaden Lackner 2013
alter Betonturm
Gustav Wetzlinger 1968
Tanz am Berg
Der Turm am Pyramidenkogel erinnert an eine tanzende Figur.
Zu welcher Musik tanzt sie in deiner Fantasie?
Welches Kleid trägt sie?
Geschichte
1907: Eine erste hölzerne Aussichtswarte wird am Pyramidenkogel errichtet, die „nach einstündiger genussvoller Wanderung“ vom Wörthersee aus erreichbar ist.
1948 – 1957: Ausbau eines Güterwegs zuerst als Schotterstraße, später asphaltiert.
1950: Ein neuer siebenstöckiger Holzturm mit 22 Metern Höhe wird im Mai eröffnet. Ein Jahr später kommt eine kleine Imbissstube dazu.
1966 – 1968: Der Holzturm wird wegen starker Abnützungsspuren durch einen nun weithin sichtbaren Betonturm ersetzt, dessen Aussichtsplattform in 43 Meter Höhe liegt. Im Inneren des Schafts erhält der Turm einen Lift. Bereits vier Monate nach Eröffnung wird der 100.000ste Besucher begrüßt.
2007: Aus einem Architekturwettbewerb für einen neuen Aussichtsturm geht der Entwurf der Architekten Markus Klaura und Dietmar Kaden sowie des Tragwerkplaners Markus Lackner als Sieger hervor.
2012: Am 12. Oktober wird der in die Jahre gekommene Betonturm gesprengt.
2013: Der höchste Holzaussichtsturm der Welt mit 100 Metern Höhe wird im Juni eröffnet und erhält noch im selben Jahr den Kärntner Holzbaupreis sowie eine Anerkennung beim Kärntner Landesbaupreis.
Material
16 Brettschichtholzstützen aus heimischer Lärche und 10 Ellipsenringe aus Stahl tragen den Turm. Jede Holzstütze hat eine geschwungene Form, ist aber von unten nach oben gerade. Die Stahlringe und Diagonalen verbinden die Holzstützen miteinander. Die Skybox ist ein verglaster Raum in luftiger Höhe, von dem aus man auch bei kühlem Wetter die Aussicht genießen kann. Durch die Lichtplanung des Künstlers Hanno Kautz ist der Turm auch bei Dunkelheit in bunten Farben weithin sichtbar.
Besonderheit
Der markante Turm hat die Form einer elegant geschwungenen Schraube aus Holz und Stahl. Die Form entsteht durch zehn Ellipsenringe, die sich versetzt in die Höhe schrauben. Dadurch erinnert der Turm an eine anmutige Tänzerin. Von oben gesehen sieht diese Form wie eine perfekte Blume aus! Die höchste der drei Aussichtsplattformen liegt auf 70,56 m, aber mit dem Sendemast erreicht der Turm eine Höhe von 100 Metern. Über Treppen und einen gläsernen Lift kommt man hinauf, und hinunter geht es für Mutige in 25 Sekunden durch eine 120 m lange und 52 m hohe Rutsche – sie war 2013 die längste Gebäuderutsche Europas! Sechs Jahre später baute man im Schlossberg in Graz eine noch längere Rutsche mit 64 Metern Höhe. Im Sommer kann man sich sogar mit einem Flying Fox vom Turm abseilen.
Fragen
Wie hoch ist der Turm am Pyramidenkogel?
(100 Meter)
Wie viele Holzstützen tragen den Turm?
(16 Brettschichtholzstützen aus Lärchenholz)
Wie viele Stufen sind es bis ganz nach oben?
(441 Stufen)
Wie groß muss man sein, um vom Pyramidenkogelturm rutschen zu dürfen?
(mindestens 130 cm)
Wie lange war deine persönliche Rutschzeit?
(Das weißt nur du!)
Information zum Bauwerk
nextroom
Pyramidenkogel
Workshops zum Thema
Statik der Spaghetti
Stabtragwerke aus Holz und Gelee
Auf Anfrage können geführte Touren sowie Workshops rund um Architektur und Baukultur mit dem Architektur Spiel Raum Kärnten gebucht werden.