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weiterlesen …mal dir den FFerrazzo
PublikationDas FFERRAZZO Malheft ist eine Ergänzung zur Kunstinstallation FFERRAZZO, die im Rahmen der ORF-Museumswoche 2020 im Napoleonstadel, im Architektur Haus Kärnten präsentiert wurde. Neben der breitenwirksamen Baukulturvermittlung wird unter dem Motto „Design im Architektur Haus“ der Raum zur offenen und interaktiven Werkstätte rund um Architektur, Kunst, Kultur und Design. Der Fokus liegt 2020 auf Textil und die Oberflächengestaltung, welches sich thematisch im FFERRAZZO wieder spiegelt. Künstlerin Stephanie Klaura entwickelt vor Ort im intensiven Arbeiten mit dem Gebäude ein eigenes „Architekturhaus-Textil“, das durch klassische Druckgrafik, dem manuellen Siebdruck, von ihr produziert und im Ausstellungsraum auf zwei Ebenen installiert wird. Inspiriert vom Bierflaschen-Terrazzo im Foyer des Napoleonstadels, der 1992 von den Architekten Martha und Wolfgang Gärtner gestaltet wurde, hat das Steinspiel und die Terrazzo Laudatio begonnen.
dick dünn lang rund gemustert gefleckt matt glänzend kräftig eckig überlagernd kurz präzise zufällig plump scharf ulkig
Architektur bietet einen spielerischen Boden, um mit Material, Statik und Raum Neues zu schaffen und Gefühle zu wecken, zu inspirieren. So auch der Terrazzo. Dieser bietet eine immense Diversität an Gestaltungsmöglichkeiten. Sein Aussehen wird sowohl von der möglichen Einfärbung des Bindemittels als auch von der Wahl, Größe und Menge des Zuschlagstoffes beeinflusst.
Schon in der Antike wurde der groben Terrazzo-Steinchen-Optik Anerkennung beigemessen - natürlich mehr, um dem Marmor eine kostengünstigere Konkurrenz zu bieten, als sich einer ästhetischen Vielfalt zu erfreuen. Doch mutet der Stein, mit seiner eigenwillig vollendeten Formenessenz, Stärke, Kraft, geradezu Unverwundbarkeit an.
Der Terrazzo hat sich entwickelt und sich in vielen Anwendungsfeldern etabliert, sodass er mittlerweile nicht mehr nur als Bodenbelag glänzt, sondern sogar die Interieur- und Fashion-Welt bedient. Das grafische, moderne Terrazzobild ist in der zeitgenössischen Design-Welt geradezu unverschämt populär und von den wichtigsten Designmessen nicht mehr wegzudenken. Architektur bedient sich vieler Medien, um sich gestalterisch entfalten zu können; ein jedes Medium gibt seine eigenen Bedingungen vor, in dessen Grenzen es sich zu bewegen gilt. Was bleibt ist das konsequente Bedürfnis aus diesen auferlegten Schaffensgrenzen auszubrechen. Der Wille nach Transzendenz verharrt unerbittlich und ungestillt im Zentrum einer jeden Kreation. Zen-haft ruhende, weich-warme Steine verweilen am Boden, klettern über Wände oder schweben von den Decken oder verweilen auf Papier. Scheinbar willkürliche Formen natürlich klar.
16 Seiten
€ 5.–
Oktober 2020