HOLZBAUPREIS KÄRNTEN 2015_Pressetext
Der Holzbaupreis geht an ein Kulturzentrum
Der Wettbewerb „Holzbaupreis Kärnten“ wird von proHolz Kärnten und dem Architektur Haus Kärnten alle zwei Jahre ausgelobt. Die Anzahl der eingereichten Bauten ist konstant hoch und betrug in diesem Jahr 85. Der Schwerpunkt lag heuer, wie schon bei den Holzbaupreisen der vergangenen Jahre, im Bereich des Einfamilienhausbaus, aber auch im gewerblichen und öffentlichen Bau gab es interessante Objekte. Immer häufiger werden auch Innenraumgestaltungen und Sanierungen eingereicht. Bewährt hat sich die Kategorie „Export“. Hier können Kärntner Holzbau-Unternehmen und Architekten Bauten vorstellen, die sie außerhalb Kärntens realisiert haben.
„Der Holzbaupreis Kärnten ist eine Leistungsschau der heimischen Holzbau-Betriebe und er zeigt eindrucksvoll die Weiterentwicklung des Baustoffes Holz“, erklärt DI Leopold Schnaubelt, Obmann von proHolz Kärnten. „Holz hat als heimischer, nachwachsender Baustoff eine große Bedeutung nicht nur für unsere Wirtschaft, sondern in einem sehr hohen Ausmaß auch für Ökosystem und Klima.“
Die Jury
Die Juroren waren Heinz Plöderl, Architekt aus Oberösterreich, Samuel Blumer, Holzbaustatiker aus Graz und Hannes Rettenwander, Holzbaumeister aus Tirol. 26 Einreichobjekte kamen nach einer ersten ausführlichen Begutachtung in eine zweite Bewertungsrunde, 18 Bauten wurden schließlich besichtigt.
Bewertet wurden neben der Architektur auch der innovative und zeitgemäße Einsatz von Holz, die fachgerechte Ausführung, der konstruktive Holzschutz und nachhaltige Energiekonzepte.
Sponsor Kelag
Die Kelag begleitet seit vielen Jahren als Sponsor den Holzbaupreis. In diesem Jahr stellte sie ein Preisgeld von 5000 Euro zur Verfügung, über dessen Aufteilung die Juroren entschieden. So wurde der Holzbaupreis mit 2000 Euro bedacht, den Preis der Jury sowie die beiden Auszeichnungen dotierten sie mit je 1000 Euro.
Informationen
proHolz Kärnten, Arbeitsgemeinschaft der Kärntner Forst- und Holzwirtschaft, Europaplatz 1, 9020 Klagenfurt
T 0590904-215, F 0590904-204
office@proholz-kaernten.at
www.proholz-kaernten.at
Die Preisträger
Insgesamt gibt es zwölf Preisträger. Die Juroren entschieden sich für einen Holzbaupreis und vergaben weiters einen Preis der Jury, zwei Auszeichnungen und sieben Anerkennungen in verschiedenen Kategorien sowie eine „Lobende Erwähnung“ in der Kategorie Export.
Holzbaupreis
Kulturhaus Mörtschach
Planung: LP architektur ZT GmbH
Tragwerksplanung: DI Kurt Pock
Ausführung: Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
Bauherrin: Gemeinde Mörtschach
Ziel war, nicht nur das Bedürfnis der Bevölkerung nach einem Kulturhaus zu befriedigen, sondern dem Ort auch eine städtebauliche Mitte mit Ortsplatz zu geben. Der einfache kompakte Baukörper fügt sich harmonisch in das Ortsbild ein. Er ist flexibel für verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten gestaltet, große Fenster lassen Ausblicke in die Weite des Tals, auf die umliegende Berglandschaft und zur neuen Ortsmitte zu. Auf ein Sockelgeschoß in Massivbauweise wurde eine Holzkonstruktion gesetzt. Die Holzfassade ist dunkel gegerbt, die Inneneinrichtung wurde aus hellem Tannen- und Fichtenholz gefertigt.
Jurykommentar
„Mit den alten Nachbarn und dem öffentlichen Haus vis-à-vis der Straße entsteht ein Dorfplatz und ein Ensemble von Bestehendem mit Neuem. Dieses harmonische Weiterbauen im Bestand zeugt von sehr hoher Qualität. Baukultur wie diese Bauaufgabe verändert Menschen, schafft und wiederbelebt Orte, stärkt das Dorfleben und schweißt zusammen. Ein Architekturwettbewerb, in dem die Entscheidung auf einen modernen Bau – schlicht und aus Holz – fällt, verändert somit ein Dorf nachhaltig. Das daraus weiterentwickelte und gemeinsam realisierte Haus, definiert durch seine Situierung in die neue Dorfmitte, und fügt sich selbstbewusst in die mit seinen qualitativ herausragenden traditionellen Holzbauten bestehende Dorfstruktur sensibel in Maßstab, Proportion und Körnung, ohne den gewachsenen Ort zu dominieren, ein.“
Preis der Jury
Schatzkammer Gurk
Planung: winkler + ruck architekten
Arch. DI Roland Winkler mit DI Klaudia Ruck
Tragwerksplanung: DI Martin Mitterdorfer
Ausführung: Tischlerei Hirschl
Tischlerei WEKO
Bauherrin: Diözese Gurk-Klagenfurt
Das Museum der Diözese Gurk-Klagenfurt übersiedelte vom dritten Obergeschoß eines Klagenfurter Stadthauses in die alte Probstei nach Gurk. Für die Neugestaltung dieser alten Gewölbe zur „Schatzkammer“ wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Architekten gingen mit großem Respekt an den historischen Ort heran. Für sie waren die Räume selbst schon Teil der Ausstellung. Sie stellten „Flöße“ aus Lärchenbohlen auf „Teiche“ aus Kies. Aus diesen „Flößen“ entwickelte sich brettstapelhaft das Ausstellungsmobilar – Vitrinen, Sockel, Ständer und Pulte. Die Wände blieben frei von jeglichen Ein- und Anbauten.
Jurykommentare:
„Das Konzept und die Idee dieser außergewöhnlichen, technischen und funktionellen Einbettung in gotisches und barock gewölbtes Gemäuer in einem ehemaligen Probsthof, diese besondere Aufgabe, der einzigartige Ort mit seiner neuen Erschließung und Gestaltung, die Wahl der heimischen Materialen und deren archaische Dimension, das lokale Handwerk mit ihrer Präzision und Ausführungsqualität, die herausragende und einfühlsame Arbeit der Architekten sowie die stimmige und stimmungsvolle Atmosphäre überzeugen.“
Architekt Heinz Plöderl
„Die Naturbelassenheit des Holzes lässt dem Besucher die Gerüche und die beruhigende Wirkung dieses Materials wahrnehmen. Bei diesem Projekt ist es sehr gut gelungen, natürlich gewachsenes und einheimisches Holz einzusetzen, mit traditionellen, aber sehr wirkungsvollen Verbindungstechniken zusammenzufügen und das Ganze in eine historische Umgebung einzubetten. Dieser Mut und die präzise Detailausführung werden mit dem Spezialpreis der Jury belohnt.“
Holzbau-Statiker Samuel Blumer
„Aus handwerklicher Sicht beindruckt die saubere Verarbeitung des heimischen Lärchenholzes in massiver Ausführung. Besonders bei der Verarbeitung von Massivholz ist das Wissen um die traditionelle Handwerkskunst und holzspezifischen Eigenschaften besonders wichtig. So bietet eine Gratleiste die Möglichkeit, Längs- und Querholz stabil, aber dennoch beweglich miteinander zu verbinden. Hier zieht sich diese schöne, schwalbenschanzförmige Holzverbindung als gestalterisches und konstruktives Element durch die gesamte Schatzkammer.“
Holzbaumeister Hannes Rettenwander
Auszeichnung
Revitalisierung/Innenraumgestaltung
Holzklassen Gnesau
Planung: Arch. DI Ernst Roth mit BM DI Sonja Hohengasser mit DI Jürgen Wirnsberger
Tagwerksplanung: DI Kurt Pock
Ausführung: Tischlerei Meixner
Bauherrin: Gemeinde Gnesau
Das Leitbild der Volksschule Gnesau „Bewegte Schule – Gesunde Schule“ veranlasste die Planer, den Bereich Gesundheit in die Generalsanierung des Schulbaus aus den 1970er Jahren stärker einfließen zu lassen. Daher entschieden sie sich, vermehrt den Baustoff Holz zu verwenden. So wurden vier Klassenzimmer sortenrein mit vier heimischen Nadelhölzern aus den Nockbergen – Tanne, Lärche, Fichte und Zirbe – ausgekleidet.
Jurykommentar:
„Die Sanierungen unserer Schulen haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Herausforderung dieser Bauaufgaben besteht neben der erforderlichen nachhaltigen wie thermischen Reparatur der Gebäudehülle vor allem in der Schaffung und Erneuerung vorhandener räumlicher Qualitäten, der Verbesserung atmosphärischer Eigenschaften und der Optimierung von Licht- und Blickbeziehungen.
In Gnesau macht Holz Schule – ein Vorbild- und Leitprojekt, kreativ, innovativ, nachhaltig und überzeugend – ein Vorbild für zukünftige Sanierungen unserer Schulen.“
Auszeichnung
Wohnen
Holzturm Rohrmoser
Planung: BM DI Sonja Hohengasser mit DI Jürgen Wirnsberger
Tragwerksplanung und Ausführung: Rohrmoser Zimmerei GmbH
Bauherren: Karoline und Christian Rohrmoser
Das Wohnhaus in Pörtschach am Wörthersee ist ein kompakter Bau, vertikal organisiert auf vier Geschoßen, die mit einer Wendeltreppe und einer Hebebühne miteinander verbunden sind. Oben Wohnen, unten Schlafen, ganz oben Aussicht, lautet das Konzept. Der Bau ist in Fichte konstruiert und mit Lärche ergänzt. Das Holz blieb konsequent unbehandelt.
Jurykommentar:
„Trotz der engen Grundrissvorgabe wurde das Raumkonzept optimal umgesetzt. Im gesamten Bauwerk wurde großer Wert darauf gelegt, möglichst viel sichtbare Holzoberflächen zu zeigen. Es entsteht bei dem Bauwerk ein wenig das Gefühl, sich in einem lebenden Baum zu bewegen. Der fast ausschließliche Einsatz von Holz- und Holzwerkstoffen, das Zeigen der Holzoberfläche im gesamten Gebäudebereich und die gut gewählte Ausrichtung der zwei Baukörper werden von der Jury mit einer Auszeichnung gewürdigt.“
Anerkennung
Wohnen
Haus Sonnleiten
Planung: Arch. DI Reinhard Madritsch
Tragwerksplanung: DI Kurt Pock
Ausführung: K+B Holzbaugesellschaft
Bauherren: Barbara Niederbichler und Dieter Börner
Das Haus Sonnleiten in Gnesau ist ein quer im Hang liegender Holzbau mit vier Ebenen, wobei die dritte Ebene als Rückzugsort, Galerie und Besucherabteilung gestaltet ist, die in der Ebene vier schließlich als Schlafkammer endet. Wichtigster Raum ist der mittig liegende quadratische Wohnraum mit offenem Feuer und Galeriegeschoß, der großzügig verglast von einer statisch raffinierten Tragstruktur dreigeschoßig überspannt wird.
Jurykommentar
„Das Gebäude überzeugt durch seine Kombination aus moderner, offener Architektur und der gut durchdachten, sichtbar ausgeführten Holzkonstruktion. Viele kleine Details, wie zum Beispiel die einfache Reinigung der Fixglasflächen, die handwerklich gefertigten Möbel und die Küche aus Lärchenholz fügen sich zu einem stimmigen Gesamtkonzept.
Man merkt diesem Haus an, wie viel Sorgfalt auf dessen Planung und Ausführung aufgewendet wurde.“
Anerkennung
Wohnen
Wohnen mit Seeblick in Sekirn
Planung: Arch. DI Reinhold Wetschko
Tragwerkplanung: Holzbau Smretschnig
Ausführung Holzbau: Smretschnig
Bauherr: Dr. Johann Oswald
Ein bestehendes Apartmentgebäude aus den 1950er Jahren wurde abgetragen und durch einen Neubau mit drei großzügigen Wohneinheiten und zwei kleinen Einheiten im Sockelgeschoss ersetzt. Für den konstruktiven Holzbau sprachen neben den bekannten ökologischen Vorzügen insbesondere die regionale Bautradition am See, die atmosphärische Wirkung, die bauphysikalischen und bautechnischen Vorteile und die kurze Bauzeit.
Jurykommentar
„Das Gebäude steht überzeugend an der Geländekante, mit großer, ruhiger Geste in der Landschaft und mit wohltuend gestalteten Wohnungsgrundrissen und Ausblicken von allen Wohnungen auf den See, um die es die vielen Apartmenthäuser in der ersten Reihe beneiden. Es überzeugen das Zusammenkommen von Privatheit und Gemeinschaft, der sinnvolle Einsatz von Material und Maßstab, sowie Qualität und Normalität – und vor allem der Beweis, dass Holz im Wohnbau wirtschaftlich konkurrenzfähig ist - es wäre zu wünschen, dass mehr Apartmenthäuser mit diesen Qualitäten die Seeuferlandschaften prägen.“
Anerkennung
Öffentliche Bauten
Aufbahrungshalle St. Jakob a. d. Straße
Planung: Bauabteilung des Bischöflichen Ordinariats, Ing. Johann Leitner unter Mithilfe von DI Gerhard Kresitschnig
Tragwerksplanung: DI Martin Mitterdorfer
Ausführung: Holzbau Weißnegger, Werdinig GmbH
Bauherrin: Pfarre St. Jakob an der Straße
Im Zuge der Adaptierung und Restaurierung des Pfarrhofs und der Errichtung eines neuen Versammlungsraums wurde auch der Friedhof erweitert und eine Aufbahrungshalle errichtet. Ein „Übergang“ bildet die Grundidee dieses Gebäudes, das man durch eine große Öffnung an der Nordseite betritt und dessen Ostseite nur mit einer klaren Glaswand geschlossen ist.
Jurykommentar:
„Alle Oberflächen, innen und außen, ergeben ein ruhiges und einheitliches Gesamtbild, die vollflächig verglaste Giebelfläche wird durch einen kreuzförmig ausgebildeten Rahmen unterteilt und gibt von innen den Blick auf einen großen, alten Kastanienbaum frei. Durch die sorgfältige Auswahl der Materialien vermittelt dieser Holzbau einen gebührenden, feierlichen Rahmen.“
Anerkennung
Gewerbliche Bauten
Wirtschaftsgebäude Görzwinkel
Planung: DI (FH) Christoph Ritzinger
Ausführung: Holzbau Zwatz GmbH
Bauherr: Alois Ritzinger
Das Wirtschaftsgebäude des Bergbauernhofes brannte ab und der Bauherr wollte rasch einen Neubau, der möglichst funktionell und arbeitserleichternd sein sollte. Auch sollte sich der Bau den umliegenden, traditionellen Gebäuden anpassen. Die sichtbaren Holzteile, wie Sparren, Pfetten und die Lärchenschalung blieben naturbelassen.
Jurykommentar:
„Das Wirtschaftsgebäude fügt sich mit seinen naturbelassenen Materialen aus Fichtenholz und der sägerauen Lärchenholzfassade sowie dem mit Dachziegeln gedeckten Dach gut in die Landschaft ein. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit von landwirtschaftlichen Betrieben und regionalen Holzbauunternehmen, welche auf die lokal unterschiedlichen Baustile Rücksicht nehmen und individuell eingehen können.“
Anerkennung
Gewerbliche Bauten
Kärntner Sparkasse Villacher Straße
Planung: Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH
Tragwerksplanung: DI Josef Koppelhuber
Ausführung: Rubner Holzbau GmbH
Bauherrin: Kärntner Sparkasse AG
Das Sockelgeschoß besteht aus Stahlbeton und wurde teilweise in das leicht geneigte Gelände eingegraben. Die beiden Obergeschoße sind aus vorgefertigten Brettsperrholzelementen mit Sichtoberflächen im Bereich von Wänden und Decken errichtet, die Außenwände in Holzriegelbauweise. Das Fassadensystem besteht aus unbehandelten Lärchenholzlamellen und vorvergrauter Schalung. Im Zentrum des Gebäudes gibt es ein Atrium, um das die unterschiedlichen Räume angeordnet sind.
Jurykommentar:
„Durch die Kombination von Bank, Café-Bäckerei und den innen sichtbaren Brettsperrholzelementen entsteht für den Besucher ein angenehmes Ambiente. Aufgrund des Zusammenfügens von unterschiedlichen Nutzungen, der ästhetisch gelungenen Kombination von Holzwerkstoffen im Innen- respektive Vollholzschalung im Außenbereich und die durch den hohen Vorfertigungsgrad erreichte kurze Bauzeit von neun Monaten wird das Objekt von der Jury mit einer Anerkennung gewürdigt.“
Anerkennung
Gewerbliche Bauten
Hotel Amerika Holzer
Planung : Arch. DI Oswald Bernsteiner
Tragwerksplanung: DI Klaus Gelbmann
Ausführung: Holzbau Smretschnig
Bauherr: Michael Sammer
Beim Stammhaus des bestehenden Hotels Amerika Holzer in St. Kanzian am Klopeinersee wurden das erste Obergeschoß und das Dachgeschoß abgebrochen und durch einen Zubau beziehungsweise eine Aufstockung in Holzbauweise ersetzt. In dem Aufbau wurden neun Suiten und zwölf Doppelzimmer mit Balkonen beziehungsweise Loggien untergebracht, die mit einer geölten Massivholzkonstruktion ausgeführt sind.
Jurykommentar:
„Die Erweiterung und dreigeschoßige Aufstockung auf einem bestehenden massiven Sockelgeschoss erfolgt in einer einfachen und klaren Formensprache im Kontrast zum unveränderten Altbestand. Dieses Beispiel beweist, dass Bauen mit Holz bei Bauaufgaben
für den Tourismus zeitgemäße, ansprechende, funktionelle, ökologische wie
ökonomische Gestaltungen und Lösungen hervorbringt – nicht spektakulär, aber absolut
nachahmenswert und beim Gast garantiert erfolgsträchtig. Der „Relaunch“ von Amerika Holzer überzeugte nicht nur die Jury, sondern kann Modell für unzählige, ähnliche Aufgaben im Lande sein."
Anerkennung
Export
Haus Simonit
Planung: Arch. Mag. Markus Klaura
Tragwerksplanung: Reiter - Lavanttaler Holzbau Gmbh
Ausführung: Holzbau Klaura/Andreas Klaura, Reiter - Lavanttaler Holzbau Gmbh
Tischlerei Rudolf Konec, Tischlerei Josef Kuchling, Tischlerei Franz Vogt,
Tischler Erwin Sterling
Bauherr: Marco Simonit
Unter strengen Auflagen in Bezug auf Baulinien, Dachvolumen, Dachformen und Materialien wurde dieser zeitgemäße Wohnsitz in Friaul-Julisch Venetien geplant. Das äußere Erscheinungsbild wird durch Putz und Lärchenholz bestimmt, im Inneren wurde ein klares Einrichtungskonzept, bestehend aus raumgreifenden Elementen verfolgt. Alle Teile sind in geöltem Ulmenholz umgesetzt und wurden vom Architektenteam entworfen. Das Interieur wurde von fünf Tischlereien gefertigt.
Jurykommentar:
„Das von außen nach innen durchgestaltete Architekturkonzept wurde sehr gut umgesetzt. Die klar gestaltete Linienführung des Innenraumes wurde auch durch die durchdachte Anordnung der Möbel unterstrichen. Das Mobiliar nimmt dadurch zusätzliche Funktionen wie Raumtrennung und Schallabsorbierung war. Das Zusammenspiel von Mobiliar und Raum sowie die erkennbare gute Zusammenarbeit von mehreren Projektbeteiligten werden mit einer Anerkennung der Jury gewürdigt.“
Lobende Erwähnung
Haus LISI
Planung und Bauherrin: TU Wien
Tragwerksplanung: Hollinsky & Partner ZT mbH
Ausführung: Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
LISI ist das Akronym für „Living Inspired by Sustainable Innovation“ und war der österreichische Beitrag beim Wettbewerb „Solar Declathon“ 2013 in den USA. Es besteht zum Großteil aus nachwachsenden Rohstoffen und ökologischen Materialien, dabei bildet Holz den Ausgangspunkt für Konstruktion und Wärmedämmung. Darüber hinaus ist der Bau so konzipiert, dass alle Bestandteile des Baumes verwendet wurden – vom Kernholz bis zur Rinde. Mit LISI gewann das Team Austria, bestehend aus 47 Studierenden von 18 Fachbereichen unter der Leitung von Prof. Karin Stieldorf vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien, den „Solar Declathon“ 2013.
Jurykommentar:
„Das Ergebnis ist auch ein Musterbeispiel dafür, wie Universitäten, Fachhochschulen und AIT mit der österreichischen Wirtschaft interdisziplinär zusammenarbeiten. Als einer der Hauptsponsoren unterstützte "Weissenseer Holz-System-Bau“ von der ersten Minute an die innovative Entwicklung und deren praxistaugliche, in sechs Containern vom Weißensee nach Kalifornien zu verschiffende Realisierung des österreichischen Beitrags. Dieses Engagement holt die Jury mit einer lobenden Erwähnung vor den Vorhang.“