Kleine Zeitung_15.01.2012_ Am Bodensee steht schon ein Strandhallenbad
Zumindest in einem sind sich Gegner und Befürworter des Standortes Campingplatz für das neue Klagenfurter Hallenbad einig: So wie auf dem einzigen bisher veröffentlichten Entwurf
wird die Anlage nicht aussehen. Die Gegner, ÖVP und Grüne, befürchten, dass sie größer ausfallen wird. Den Befürwortern, FPK und SPÖ, fehlt die Anbindung ans Strandbad. „Der direkte Zugang ist wesentlich, damit das Hallenbad auch an verregneten Sommertagen genutzt werden kann“, sagt auch Finanzreferent Harald Dobernig, der aus der Landeskassa immerhin ein Drittel der Kosten für das Projekt aufbringen soll. Eine Art gemeinsames Strand- und Hallenbad: Macht das Sinn? Ja, sagt man zum Beispiel in Vorarlberg. In Bregenz betreiben die Stadtwerke seit fast drei Jahrzehnten auf einem Areal sowohl ein Strand- als auch ein Hallenbad. „Wir nutzen die Parkplätze und das Personal gemeinsam“,
erklärt Stadtwerke-Sprecher Alexander Fritz. Das Hallenbad ist von Mitte September bis Anfang Mai durchgehend geöffnet, im Sommer nur an Schlechtwettertagen. „Wir haben nie beide Betriebe gleichzeitig offen. Das würde sich personell nicht ausgehen“, so Fritz. Mit dieser Regelung habe man nur gute Erfahrungen gemacht. Von schwarzen Zahlen ist man trotzdem weit entfernt. Die insgesamt vier Bäder, die von den Stadtwerken Bregenz betrieben werden, produzieren einen jährlichen Abgang von bis zu 700.000 Euro. Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider will das Vorarlberger Beispiel nicht im
Detail kommentieren. „Es soll eine Art Verbindungsweg zwischen Hallen- und Strandbad geben, der keinen Eingriff darstellt“, wünscht er sich. „Im Prinzip bleiben wir bei dem, was wir
vorgestellt haben. Wir werden sicher nicht alle paar Wochen etwas anderes sagen.“
ZEITPLAN
Fixiert ist bis dato nur der Standort des neuen Klagenfurter Hallenbades: Es soll auf dem bisherigen Campingplatz entstehen. Nun beginnt die Detailplanung, ein Architektenwettbewerb soll ausgeschrieben werden.
2016 oder überhaupt erst 2017 soll das Hallenbad stehen. Priorität hat für Stadt und Land die neue Eishalle.
(TEXT: GEORG LUX)
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