RICHARD NEUTRA
Wohnhäuser für Kalifornien
AusstellungPressegespräch: Mittwoch, 12. Februar 2020, 10 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 12. Februar 2020, 18.30 Uhr
Ausstellungsort: Wien Museum MUSA, Felderstraße 6-8, 1010 Wien
Ausstellungsdauer: 13. Februar bis 20. September 2020
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 18 Uhr
Pressefotos: www.wienmuseum.at/de/presse
Im Oktober 1923 machte sich der junge Wiener Architekt Richard Neutra (1892-1970) auf den Weg in die USA. Nach einer Tätigkeit für Frank Lloyd Wright wurde Los Angeles zu seiner zweiten Heimat. Hier legte er gemeinsam mit seinem Landsmann Rudolph Michael Schindler die Basis für die moderne kalifornische Architektur, die sich durch ihren mediterranen und undogmatischen Charakter auszeichnete. Während Schindler stets dem Experiment treu blieb, etablierte Neutra ein theoretisch fundiertes, flexibles und zugleich unverwechselbares gestalterisches System, das ihm rasch zahlreiche prestigeträchtige Auftraggeber und internationale Aufmerksamkeit bescherte. 1949, auf dem Zenit seines Ruhmes, ehrte ihn das Time Magazine mit einem Titelbild.
International bekannt wurde Neutra vor allem mit Wohnhäusern, deren offene Grundrisse neue Wohnbedürfnisse zum Ausdruck brachten und durch innovative Konstruktionen eine maximale Öffnung zur umgebenden Landschaft möglich machten. Die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner wurden mittels Fragebögen erhoben. Standardisierung, Präfabrikation und billige Baumaterialien sollte diese Architektur allgemein erschwinglich machen. Auch in seinen einflussreichen Büchern hatte Neutra stets die großen sozialen Fragen im Blick. Heute gelten Neutras Häuser als Luxusartikel, während er selbst im Schaffen von leistbarem Wohnraum und einer gesellschaftlich relevanten Architektur ein wesentliches Ziel seiner Arbeit sah.
50 Jahre nach Neutras Tod nähert sich das Wien Museum dem Werk und der Wirkung des Architekten auf zwei unterschiedlichen Ebenen: aktuelle Fotografien von David Schreyer zeigen exemplarische Wohnhäuser Neutras, die nicht nur kalifornische Wohnkultur vermitteln, sondern durch ihre Raumökonomie, gestalterische Qualität und Funktionalität auch heute noch vorbildlich sind. Ergänzend dazu wird auf einer historischen Achse Neutras wechselhafte Beziehung zu seiner Heimatstadt Wien nachgespürt. Neben dem Wettbewerbsprojekt für eine Synagoge in Hietzing (1924) und dem Einfamilienhaus in der Werkbundsiedlung (1932), dem einzigen Bau des Architekten in Wien, liegt ein Schwerpunkt auf den 1960er-Jahren, als das Ehepaar Neutra fast drei Jahre hindurch in Wien lebte und vergeblich versuchte, hier wieder Fuß zu fassen. Das bedeutendste Dokument dieser Zeit ist ein bemerkenswertes, heute weitgehend vergessener Film mit dem Titel „Die Ideen des Richard Neutra“. Sie haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
Eintritt:
EUR 7,-/ ermäßigt EUR 5,-
Kinder und Jugendliche unter 19 Jahre –Eintritt frei!
Jeden ersten Sonntag im Monat für alle BesucherInnen –Eintritt frei!
Kuratoren:
Andreas Nierhaus
Kunsthistoriker und Kurator der Architektursammlung des Wien Museums.
David Schreyer
Architekturfotograf, ausgebildeter Architekt.
Ausstellungsarchitektur:
koerdtutech
Grafik:
Bueronardin
Ausstellungsproduktion:
Isabelle Exinger-Lang
Begleitpublikation zur Ausstellung:
Los Angeles Modernism Revisited
Häuser von Neutra, Schindler, Ain und Zeitgenossen
Verlag Park Books, Zürich; 256 Seiten, Museumspreis: € 39
Die englische Version des Katalogs wurde vom Botstiber-Institut für österreichisch-amerikanische Studien ermöglicht.
BegleitendeTagung:
“California Dreaming: Richard Neutra and the Significance of Californian Modernity”, 1.-3. April2020, Veranstalter: IFK -Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, TU Wien, Wien Museum; Konzept: Johanna Richter (IFK), Oliver Sukrow (TU), Andreas Nierhaus (Wien Museum)
Hauptsponsor:
Wiener Stadtwerke
Presse:
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