ORF Servus.Srečno.Ciao: "Ausstellung zu Architektur in Slowenien und Kärnten"
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Ausstellungen zu Architektur in Slowenien und Kärnten
Baukultur in Slowenien | Ausstellungen zu Architektur in Slowenien und Kärnten
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Baukultur in Slowenien und Kärnten im Fokus
Gebäude aus vergangenen Jahrhunderten üben nicht nur einen besonderen Reiz aus, sie sind auch Kulturzeugnisse der Geschichte. Oft wird auf Bauten aus den vergangenen 80 Jahren vergessen. Zwei Ausstellungen in Klagenfurt stellen die Moderne in Kärnten und Slowenien ab den 1950er Jahren vor.
Das Hotel Obir in Bad Eisenkappel/Zelezna Kapla Bela gilt als ein Mahnmal für den Umgang mit Moderner Nachkriegsarchitektur. Illja Arnautovic aus dem damaligen Jugoslawien hatte es Ende der 1960er Jahre geplant. Eine Architektur, die von einer Ästhetik erzählt, die manchen fremd anmutet, aber damals auf der Höhe der Zeit stand.
Eine Gruppe junger slowenischer Architekten zeigt am Beispiel Zilli/Celje im Klagenfurter Architekturhaus Beispiele sozialistischer Architektur. In der Formensprache eher westlich orientiert, aber mit östlichem politischem Hintergrund. Architekt Timotej Jevšenak sagt, es sei interessant, dass früh an einer städteplanerischen Gesamtheit gearbeitet und dass für die sozialistische Gesellschaft geplant wurde: „Für das damalige politische System standen öffentliche Gebäude und Bauten für die Allgemeinheit im Vordergrund.“
Oft wird fahrlässig mit historischen Bauten umgegangen
Wertgeschätzt wird diese Architektur heutzutage aber kaum. In der Ausstellung mit dem Titel „Tendence“ wird an einigen Beispielen der fahrlässige Umgang mit der Baugeschichte gezeigt. Besonders krass ist ein riesiges Fassadenkunstwerk, das einfach hinter einer schmucklosen Metallfassade verschwand.
Politische Vergangenheit als Stigma
Architekt Adam Breznik: „Die Gebäude sind wohl wegen des politischen Regimes in ihrer Entstehungszeit stigmatisiert. Es ist wahrscheinlich noch nicht genug Zeit vergangen, um diese baukulturellen Werke wert zu schätzen.“
Verwahrloste Baukultur auch in Kärnten zu finden
„Das Land der Moderne“ heißt die begleitende Ausstellung im Klagenfurter Stadthaus zur Architektur in Kärnten von 1945 bis 1979.
Auch in Kärnten gibt es so manches verwahrloste Architekturzeugnis, siehe den ehemaligen Messepavillon der Österreichischen Draukraftwerke.
Denkmalschutz für Nautilus-Gebäude
Aber es gibt auch gut Erhaltens, wie das Theatercafé in Klagenfurt, die Volksschule in Hörtendorf oder das Haus des des Rudervereins Nautilus am Wörther See, das demnächst denkmalgeschützt sein könnte.
Buch zeigt „gute“ Nachkriegsarchitektur
Architekturhistoriker Lukas Vejnik sagt, derzeit würden erst wenige Bauten aus dieser Zeit unter Denkmalschutz stehen. Es handle sich vorwiegend um Kirchen und Aufbahrungshallen. Bei Schul- und Kommunalbauten sei noch Luft nach oben.
Im Buch zur Ausstellung gibt es viele Beispiele für gute Nachkriegsarchitektur. Viele dieser Bauten, wie die neue Kirche in Zell Pfarre/Sele fara von 1960, lassen sich auch heute noch „in echt“ bewundern.