Bauen mit Lehm

ROT, BRAUN oder OCKER je nach den verwendeten Erden, immer neutral im GERUCH, KALT oder WARM, wenn durch die Sonne erwärmt, zuerst FEUCHT dann TROCKEN, nimmt er Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, fühlt sich WEICH an, ist ausgetrocknet aber HART - das sind Eigenschaften von mit LEHM gemischter ERDE.

Mit Zusatz von STROH zu STROHLEHM verarbeitet, dient sie den Menschen schon seit tausenden Jahren in unterschiedlichen Bereichen zum Bauen und Leben.
Gemischt mit Wasser wird der sandartige Rohstoff gut formbar und kann in Schalungen eingebracht, als Mörtel in Verbindung mit einem anderen Material gebraucht oder zum Verputzen von Bauteilen wie Wänden oder Decken verwendet werden.


In einem spannenden Workshop am 9. Mai 2015 konnten Jung und Alt mit dem Naturmaterial LEHM experimentieren, seine Eigenschaften als Rohmaterial und gemischt mit Wasser, als formbarer Baustoff vergleichen, die verschiedenen Zustände des Lehms mit Händen, Augen und Nase durch Fühlen, Sehen und Riechen erleben und sich an einem Raumexperiment aus Lehm und GLASFLASCHEN versuchen.

Zuerst wird der Lehm mit Wasser gemischt – das Bedürfnis der WorkshopteilnehmerInnen den Lehm mit den Händen zu mischen war groß – anschließend eine Schalung für die Wandelemente des Raumexperiments gebaut und die Glasflaschen nach ihrer Größe sortiert. Die Flaschen und das feuchte Lehm-Wasser-Gemisch wurden abwechselnd in die Schalung eingebracht und so vertikale Elemente geformt, die durch den Einbau der grünen, braunen und weißen Glasflaschen ein schönes Lichtspiel verschiedener Materialien und unterschiedlicher Durchlässigkeit erzeugen.


Durch ein im Vorfeld angefertigtes Muster konnte der Effekt, den die Kombination der beiden Materialien Lehm und Glas erzeugt, sowie eine Belastungsprobe der Lehmbau-Versuche veranschaulicht werden (siehe Fotos).

Der Workshop fand im Rahmen der Ausstellung „Bauen für Afrika – Integrative Prozesse in der Architekturausbildung“, die Selbstbauprojekte der Studierenden des Architektur-Studiengangs der FH Kärnten in Afrika zeigt, und das Bauen mit LEHM in unterschiedlichen Projekten und Bauweisen aufgreift, der vom Architektur Haus Kärnten, dem Architektur Spiel Raum Kärnten und der Fachhochschule Kärnten veranstaltet wurde, statt.
Durchgeführt wurde der Lehmbau-Workshop von Florian Anzenberger, Absolvent der FH Kärnten und Beteiligter an zwei in der Ausstellung gezeigten Selbstbauprojekte.


Die Ergebnisse des Workshops sind als Teil der Ausstellung noch bis 23. Juni 2015 zu bewundern und sollen durch das Mitwirken verschiedener Gruppen weitergebaut und in einer Ausstellungs-Finissage präsentiert werden.

Herzlichen Dank an Franz Trautschnig (Technische Entwicklung Lehmbau) für das zur Verfügung gestellte Material.


ARCHITEKTUR_SPIEL_RAUM_KÄRNTEN mit dem Architektur Haus Kärnten und der FH Kärnten Studiengang Architektur



Details Ausstellung
Ausstellung „Bauen für Afrika“ – FH Kärnten Standort Spittal, Villacher Straße 1
Ausstellungsdauer: 6. Mai bis 23. Juni 2015
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 08.00-19.00 Uhr
Vortrag von Elias Rubin und Marlene Wagner: 02.06.2015 18:00 - Ausschalung der Wandelemente
Finissage: 23.06.2015. 18:00 Fest mit afrikanischer Musik


Fotos © Peter Nigst