Die Brücke 173/174 - Februar/März 2016_Seite 33
Erster Preis für ein neues Kulturhaus
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Holzbaupreis
Kulturhaus Mörtschach
Planung: LP architektur ZT GmbH
Tragwerksplanung: DI Kurt Pock
Ausführung: Weissenseer Holz-System-Bau GmbH
Bauherrin: Gemeinde Mörtschach
Ziel war, nicht nur das Bedürfnis der Bevölkerung nach einem Kulturhaus zu befriedigen, sondern dem Ort auch eine städtebauliche Mitte mit Ortsplatz zu geben. Der einfache kompakte Baukörper fügt sich harmonisch in das Ortsbild ein. Er ist flexibel für verschiedenste Nutzungen gestaltet, große Fenster lassen Ausblicke in die Weite des Tals, auf die umliegende Berglandschaft und zur neuen Ortsmitte zu. Auf ein Sockelgeschoß in Massivbauweise wurde eine Holzkonstruktion gesetzt. Die Holzfassade ist dunkel gegerbt, die Inneneinrichtung wurde aus hellem Tannen- und Fichtenholz gefertigt.
„Mit den alten Nachbarn und dem öffentlichen Haus vis-à-vis der Straße entsteht ein Dorfplatz und ein Ensemble von Bestehendem mit Neuem. Dieses harmonische Weiterbauen im Bestand zeugt von sehr hoher Qualität. Baukultur wie diese Bauaufgabe verändert Menschen, schafft und wiederbelebt Orte, stärkt das Dorfleben und schweißt zusammen. Ein Architekturwettbewerb, in dem die Entscheidung auf einen modernen Bau – schlicht und aus Holz – fällt, verändert somit ein Dorf nachhaltig. Das daraus weiterentwickelte und gemeinsam realisierte Haus definiert durch seine Situierung in die neue Dorfmitte und fügt sich selbstbewusst in die mit seinen qualitativ herausragenden traditionellen Holzbauten bestehende Dorfstruktur sensibel in Maßstab, Proportion und Körnung, ohne den gewachsenen Ort zu dominieren, ein.“
Auszeichnung
Wohnen
Holzturm Rohrmoser
Planung: BM DI Sonja Hohengasser mit DI Jürgen Wirnsberger
Tragwerksplanung und Ausführung: Rohrmoser Zimmerei GmbH
Bauherren: Karoline und Christian Rohrmoser
Das Wohnhaus in Pörtschach am Wörthersee ist ein kompakter Bau, vertikal organisiert auf vier Geschoßen, die mit einer Wendeltreppe und einer Hebebühne miteinander verbunden sind. Oben Wohnen, unten Schlafen, ganz oben Aussicht, lautet das Konzept. Der Bau ist in Fichte konstruiert und mit Lärche ergänzt. Das Holz blieb konsequent unbehandelt.
Jurykommentar:
„Trotz der engen Grundrissvorgabe wurde das Raumkonzept optimal umgesetzt. Im gesamten Bauwerk wurde großer Wert darauf gelegt, möglichst viel sichtbare Holzoberflächen zu zeigen. Es entsteht bei dem Bauwerk ein wenig das Gefühl, sich in einem lebenden Baum zu bewegen. Der fast ausschließliche Einsatz von Holz- und Holzwerkstoffen, das Zeigen der Holzoberfläche im gesamten Gebäudebereich und die gut gewählte Ausrichtung der zwei Baukörper werden von der Jury mit einer Auszeichnung gewürdigt.“
Anerkennung
Wohnen
Wohnen mit Seeblick in Sekirn
Planung: Arch. DI Reinhold Wetschko
Tragwerkplanung: Holzbau Smretschnig
Ausführung Holzbau: Smretschnig
Bauherr: Dr. Johann Oswald
Ein bestehendes Apartmentgebäude aus den 1950er Jahren wurde abgetragen und durch einen Neubau mit drei großzügigen Wohneinheiten und zwei kleinen Einheiten im Sockelgeschoss ersetzt. Für den konstruktiven Holzbau sprachen neben den bekannten ökologischen Vorzügen insbesondere die regionale Bautradition am See, die atmosphärische Wirkung, die bauphysikalischen und bautechnischen Vorteile und die kurze Bauzeit.
Jurykommentar
„Das Gebäude steht überzeugend an der Geländekante, mit großer, ruhiger Geste in der Landschaft und mit wohltuend gestalteten Wohnungsgrundrissen und Ausblicken von allen Wohnungen auf den See, um die es die vielen Apartmenthäuser in der ersten Reihe beneiden. Es überzeugen das Zusammenkommen von Privatheit und Gemeinschaft, der sinnvolle Einsatz von Material und Maßstab, sowie Qualität und Normalität – und vor allem der Beweis, dass Holz im Wohnbau wirtschaftlich konkurrenzfähig ist - es wäre zu wünschen, dass mehr Apartmenthäuser mit diesen Qualitäten die Seeuferlandschaften prägen.“
Anerkennung
Gewerbliche Bauten
Kärntner Sparkasse Villacher Straße
Planung: Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH
Tragwerksplanung: DI Josef Koppelhuber
Ausführung: Rubner Holzbau GmbH
Bauherrin: Kärntner Sparkasse AG
Das Sockelgeschoß besteht aus Stahlbeton und wurde teilweise in das leicht geneigte Gelände eingegraben. Die beiden Obergeschoße sind aus vorgefertigten Brettsperrholzelementen mit Sichtoberflächen im Bereich von Wänden und Decken errichtet, die Außenwände in Holzriegelbauweise. Das Fassadensystem besteht aus unbehandelten Lärchenholzlamellen und vorvergrauter Schalung. Im Zentrum des Gebäudes gibt es ein Atrium, um das die unterschiedlichen Räume angeordnet sind.
„Durch die Kombination von Bank, Café-Bäckerei und den innen sichtbaren Brettsperrholzelementen entsteht für den Besucher ein angenehmes Ambiente. Aufgrund des Zusammenfügens von unterschiedlichen Nutzungen, der ästhetisch gelungenen Kombination von Holzwerkstoffen im Innen- respektive Vollholzschalung im Außenbereich und die den hohen Vorfertigungsgrad erreichte kurze Bauzeit von neun Monaten wird das Objekt von der Jury mit einer Anerkennung gewürdigt.“