KZ LOIBL NORD - Gedenkstätte

Studierende der Technischen Universität Wien präsentieren ihre Ideen für die Gestaltung einer Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers am Loibl.

Betreuer: Ao.Univ.Prof. Dr. Gerhard Stadler, HR Arch. Dipl.-Ing. Dr. Johannes Sima, Gedenkkultur in Österreich: Dr. Paul Mahringer

Inhalt der Lehrveranstaltung
Das Entwerfen thematisiert die Gestaltung einer Gedenkstätte im Lagerbereich des ehemaligen Konzentrationslagers unweit des Nordportals des Loibl-Tunnels. In den Jahren 1943 bis 1945 mussten Gefangene und Zwangsarbeiter unter Aufsicht von Wachmannschaften der SS einen Straßentunnel errichten, der einer raschen Verlegung von Militärverbänden dienen sollte. Die Arbeitskräfte stammten vorwiegend aus dem Konzentrationslager Mauthausen, die nach Errichtung von Nebenlagern südlich wie auch nördlich des geplanten Tunnels unter unmenschlichen Bedingungen den Tunnelbau ausführen mussten.

Auf Initiative der Kärntner Landesregierung bemühen sich das Mauthausen Komitee, das Bundesministerium für Inneres, das Bundesdenkmalamt, die Kulturabteilung des Landes Kärnten und der Lehrstuhl für Denkmalpflege und Bauen im Bestand um die Errichtung einer Gedenkstätte, die den denkmalbehördlichen Rahmenbedingungen wie etwa dem Schutz von Bodendenkmalen vor Zerstörung oder Veränderung entspricht. Die gestalterischen Aufgaben betreffen unter Berücksichtigung des gesamten Schauplatzes bestehend aus Passstraße, Tunnel, Lagerbereich und Werkstätten im Besonderen die Eingangssituation, die (Aus-)Gestaltung des ehmaligen Lagergeländes mit den Terrassen der Barackenstandorte, Fundament-Resten, den Überresten der Stacheldrahteinfriedung, den Positionen der Wachtürme, dem Standort der Baracke der SS-Wachmannschaften und den Umlaufwegen des Wachpersonals, die Hinterlassenschaft des zivilen Lagers sowie die Präsentation archäologischer Funde in Einhausungen oder Schutzbauten, weiters die Wegeführung und ein Leitsystem, die Besucherinfrastruktur wie Kfz-Abstellflächen, Sanitärräumlichkeiten etc. und nicht zuletzt Informationssysteme betreffend die Opfer der Häftlinge und Gefangenen, den Tunnelbau, die Geschichte des Lagers und dessen Bezug zum Stammlager Mauthausen, das Lager-Süd auf slowenischer Seite, die Gestaltung des Gedenkortes als Ort der Trauer und der Andacht.