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Wohn Raum Alpen
Zeitgenössische Wohnformen in den Alpen – über Klischees, Entwicklungen und Perspektiven
AusstellungDenn Bauen in den Alpen stellt eine besondere Herausforderung dar und fordert Rücksichtnahme auf Nachhaltigkeit und Authentizität, aber auch Mut zu neuen Wegen vor allem in Hinblick auf aktuelle Technologien, Materialien und Formensprache. Meist situiert in exponierter Lage stehen die Gebäude in einem bestimmenden Landschaftsraum - anders als im urbanen Kontext, wo die Wahrnehmung und Prägung eine ganz andere ist. Das Architektur Haus Kärnten zeigt in seiner Sommerausstellung 2013 die Entstehung des Wohnbaus in den Alpen. Von Slowenien bis Monaco werden Perspektiven und Entwicklungen beim Bauen in den Alpen ohne verbindliche Positionierung und Wertung begründet.
Alpine Lebensräume sind mehr als nur Kulisse für den Tourismus.
Diese Notwendigkeit führen vor allem, mit „alpenländischen“ Fassaden kaschierte Hotelbunker in den Wintersportorten vor Augen, die zwar aufgeblasenen Almhütten ähneln mögen, aber den Landschaftsraum Alpen trotzdem verschandeln. Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich oft architektonisch extreme Liftstationen als Kontrapunkte in die Landschaft gepflanzt und, vor allem im Sommer, als störende Fremdkörper im atemberaubenden Natur-Panorama.
So entstehen zwei sehr unterschiedliche Extreme – die vom Tourismus plakatierte „alpine Identität“ und die ernüchternde Wirklichkeit mit einem immer knapper werdenden Landschafts- und Naturraum. Die Alpen als zusammenhängende Region mit ihren verbindenden topografischen und klimatischen Bedingungen sollen als Lebensraum in seiner Authentizität auch für die Zukunft bewahrt werden.
Alpine Lebensräume sind mehr als nur die Kulisse für den Tourismus.
Sie müssen sich allem voran der stetigen Abwanderung zur Wehr setzen und dafür muss die Architektur neue Wohnformen und Heimaträume anbieten, welche die Traditionen bewahrt und sie zugleich mit den Anforderungen der Gegenwart verbindet.
Durch den Wohnraum Alpen wandern
Die Bandbreite der, in der Ausstellung vorgestellten, Projekte reicht vom Mädcheninternat bis zum Alterswohnsitz, vom sozialen Wohnungsbau bis hin zur Anlage von Zweitwohnsitzen vor spektakulärer Bergkulisse. Zusammengehalten vom Gedanken der Wanderschaft, durch die Landschaft, den Siedlungsraum, den Alpenraum, als ein individuelles Erlebnis in der Wahrnehmung und vielleicht die Chance diesen so reichhaltigen und kulturell vielfältigen Alpenraum im spannenden Diskurs der „Wohn-“ Unterschiede zwischen den Alpenstaaten und über das touristische Erleben hinaus kennen zu lernen.
„Jedes Land hat trotz klimatischer und topografischer Gemeinsamkeiten eigene Bauformen und architektonische Ausprägungen im Mehrfamilienwohnbau. Klar zu definieren sind diese aber nicht. Manche Klischees werden widerlegt, andere haben sich bestätigt.“, so Kuratorin Eva Maria Herrmann über die Architekturschau.
Ausstellung von Fr. 28.06 2013 bis Mi 14.08.2013
Öffnungszeiten: Mo-Fr 09.00 – 19.00 Uhr
Eintritt frei
Ausstellungseröffnung: Do. 27.06.2013 um 19.00 Uhr
Über die Entstehung der Ausstellung DI Eva Maria Hermann, Kuratorin
Ausstellungsführung mit DI Markus Kutschner, Kurator
Vortrag: 04.07.2013 um 19.00 Uhr
Auf da Alm da gibt’s koa Sünd? Von den Irrwegen des alpinen Bauens und Wohnens
Wojciech Czaja, Architekturjournalist
Exkursion ins Freilichtmuseum Maria Saal: 19.07.2013 um 13.00 Uhr
(Abfahrt Bus Architektur Haus Kärnten)
Gemeinsam mit Dr. Heimo Schinnerl, Leiter des Freilichtmuseums Maria Saal,
entdecken wir ursprüngliche Wohnformen, Entwicklungen und Perspektiven in Kärnten
Bitte um Anmeldung für die Exkursion unter office@architektur-kaernten.at oder 0664 123 7564
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