FIRE / WATER_Nachbericht
RauminstallationRaumgreifende Lichtinstallation der Künstlerin Katharina Gruzei verbindet anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Klagenfurter Stadtschenkung das Architektur Haus und die Stadtgalerie.
Im Zuge des 500-jährigen Jubiläums der Klagenfurter Stadtschenkung hat die Künstlerin Katharina Gruzei eine Installation im öffentlichen Raum realisiert, die sowohl auf dieses Ereignis Bezug nimmt, als auch die beiden Institutionen Architekturhaus Kärnten und Stadtgalerie Klagenfurt verbindet.
Die Stadtschenkung durch Kaiser Maximilian I. ist mit einem verheerenden Brand verbunden,
der Klagenfurt zerstörte. Infolge des Wiederaufbaus fand schließlich das Wasser in die Stadt:
der Lendkanal wurde ausgehoben um den neuen Stadtgraben mit Wasser zu speisen und Klagenfurt nachhaltig zu sichern.
Die Installation greift dieses zentrale Ereignis auf und setzt die beiden Elemente in Beziehung zueinander: Das Feuer, das sowohl die Zerstörung als auch den Neubeginn der Stadt begründet und das Wasser als Schutz und Gegenelement, das nach der Zerstörung Einzug hielt und seither
zur Sicherung der Stadt beiträgt.
FIRE / WATER ist eine Lichtinstallation unter Verwendung von Sprache. Die Begriffe FIRE (Feuer) und WATER (Wasser) werden an den Fassaden des Architektur Haus Kärnten und der Stadtgalerie Klagenfurt installiert. „Sie sind als Neonschriften in gegensätzlichen Farben ausgeführt: Wasser in Rot und Feuer in Blau. Als Kontrapunkte stehen sich die Worte gegenüber und verbinden die Institutionen zugleich.“ (Zitat Gruzei) Durch die Vertauschung der üblichen farblichen Zuordnung schafft die Installation eine Irritation. Die beiden gegensätzlichen Elemente werden so verschränkt und entpuppen sich als Fundament der Stadtentwicklung.
Zwischen den Bäumen im Achterjägerpark leuchtet eine weitere Neonschrift, die den Zusammenhang der beiden Elemente erschließt: “a city reduced to ash” (eine Stadt in Schutt und Asche) ist an den Bäumen des Parks zu lesen. Zwischen dem Gegensatzpaar Feuer und Wasser weist der Text auf die Zerstörung durch den Stadtbrand und den Ursprung der Stadtschenkung hin.
Eröffnungsaktion am 8. Juni 21 Uhr
Zur Eröffnung der Installation ist eine Feuerlinie zwischen FIRE und WATER entflammt. Die Aktion schaffte einen Erlebnisraum für die BesucherInnen und band den lokalen Feuerschutz in das Kunstprojekt ein. In Zusammenarbeit mit der Klagenfurter Feuerwehr wurde eine kontrollierte Brandlinie durch den Park gelegt und im Zuge einer feierlichen Zeremonie von der Bürgermeisterin, Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, entzündet. Zuerst erleuchtete die Neonschrift FIRE, dann entzündete sich die Feuerlinie, das Feuer bewegte sich durch den Park (Foto 1-3) und löste schließlich das Erleuchten des Schriftzugs WATER auf der gegenüberliegenden Fassade aus (Foto 4).
Nach Erlöschen des Feuers und mit dem Aufsteigen der Rauchwolken erhellte sich als Abschluss die Neonschrift „a city reduced to ash“ zwischen den Bäumen im Achterjägerpark (Foto 5).
Spuren der Brandlinie sind nach der Eröffnung erhalten geblieben und kontextualisieren zusätzlich die Gegenpole Feuer und Wasser. Die Rückstände der Feuerlinie bilden eine physische Verbindungslinie zwischen Architekturhaus und Stadtgalerie für die restliche Ausstellungsdauer.
Ein Gemeinschaftsprojekt von Stadtgalerie Klagenfurt und Architektur Haus Kärnten.
Dauer der Installation: 08. Juni – 07. Oktober
Finissage: 6.10. / 21 Uhr, Performance „Feuerlinie“ im Rahmen der langen Nacht der Museen
Katharina Gruzeis Projekt für das Jubiläumsjahr der 500-jährigen Stadtschenkung Klagenfurts folgt eine Einzelschau im Lentos Kunstmuseum in Linz und eine Ausstellungsbeteiligung im Tokyo Metropolitan Art Museum im Juni 2018.