durch:formen
4. RESIDENZ und PERFORMANCETAGE
PerformancetageZum vierten Mal finden heuer die Residenz und Performancetage durch:formen im Domenig Steinhaus am Ossiacher See statt. Dem Geist des international renommierten Architekten, Günther Domenig folgend, wird hier sein prägnantestes Bauwerk in seiner Heimatgemeinde als Think Tank zwischen den Disziplinen genutzt.
Zu einer einwöchigen Residenz eingeladen, entwickeln vier Künstlerinnen und Künstler sowie eine Philosophin laufende Arbeiten weiter oder erarbeiten neue Fragestellungen. Interessierte haben die Möglichkeit an Werkstattgesprächen, Workshops oder einer Führung durchs Domenig Steinhaus teilzunehmen. In einem abschließenden Showing werden die gewonnenen Erkenntnisse, Einsichten und Aussichten anhand von Performances gezeigt.
Programm:
Donnerstag, 03.10.:
Open house mit Führung durch das Domenig Steinhaus um 17:00
Werkstattgespräch: Hier gibt es die Möglichkeit mit den Residenzkünstler*innen ins Gespräch zu kommen und über mehr über ihre Arbeiten zu erfahren.
Eintritt frei
Freitag, 04.10.:
Open house mit Open Performance Labor ab 10:00
Workshops 16:00 – 19:00
Kursgebühr Workshop 30,- €;
Anmeldung bis 3. Oktober unter Tel. 0650/61 43 770 oder unter office@durchformen.com
Montag, 07.10.:
Showing 19:00 (Open house ab 18:00)
Präsentation der Ergebnisse der Performancetage:
Das ganze Steinhaus wird durch:formt,
Eintritt frei
Weitere Informationen unter
www.durchformen.com
KünstlerInnen:
Die Performerin Lulu Obermayer setzt während der Residenz ihre performative Forschung zu Frauenfiguren aus der Oper fort, in welcher die weiblichen Subjektivitäten und Handlungsräume auf der Bühne recherchiert und die Frauenfiguren aus ihren Narrativen isoliert werden, mit dem Ziel, ihnen eine neue Handlungsmacht zu verleihen. Zentral dabei sind die Fragestellungen: „Wie kann der Kanon feministisch dekonstruiert werden? Wie kann Oper auf relevante gegenwärtige Diskurse antworten?“
http://www.luluobermayer.com/About-Lulu
Ulrich Kaufmann als Videokünstler möchte ausgehend von dem Vorhaben, völlig unvorbereitet ins Steinhaus zu kommen, mit einer projizierten Videoaufnahme in einem leeren Raum das Kamerabild mit etwas Sichtbarem vollräumen, um dadurch die Leere des Raumes sichtbar zu machen. Im Fokus liegen hierbei Schichten wie sein digitalisiertes Ich, das er als Ausschnitt auf einen Ausschnitt seines Abbildes projiziert und die Frage der Identifikation mit der Person, die sein Abbild ist, visualisiert.
http://www.sogx.net/sites/de/wir/ulrich_kaufmann01.html
Innen- und Außenwahrnehmung des Körpers beforscht die, an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischem Tanz und praktizierter bildender Kunst arbeitende, Künstlerin Iris Dittler. Durch ihre Skulpturen will sie die Innenwahrnehmung ihres Körpers abstrahiert beschreiben, Motive herauslösen und entwickeln, wobei die Frage, wie sich die beeindruckende und dominante Architektur des Steinhauses auf die Auseinandersetzung mit einem Objekt auswirkt, im Zentrum der Residenz steht. Zudem beschäftigt sie sich mit der Umsetzungsmöglichkeit von gezeichneten Vorschlägen – Partituren – an den Körper.
http://www.articulate.at/
Mit der Möglichkeit, das Domenig Steinhaus in seiner gläsernen, durchsichtigen Struktur als Black Box zu sehen, spielt der Filmemacher, Choreograph und Performer Niki Meixner. Er befüllt dieses mit verschiedensten Bild/Ton-Aufzeichnungs- und Abspielgeräten aber auch mit Editierungsgeräten und geht dem Bedeutungshorizont einer Black Box mit seinem Assoziationsfeld und schließlich einer Dekonstruktion dieser nach.
An der Schnittstelle von Improvisationsperformance und philosophischer Begriffsbildung befasst sich die Philosophin Alice Pechriggl mit der Interaktion von Leib als Körper und Seele als vorstellendem bzw. denkendem Geist und deren Beschreibbarkeit. Der Philosophie als begriffsformende Disziplin entsprechend, entwickelte sie Beschreibungen der Philosophen Edmund Husserl, Maurice Merleau-Ponty sowie Cornelius Castoriadis weiter, um dem Spannungsfeld zwischen bewusster und unbewusster Handlung bzw. bewussten und unbewussten Denken dazu, Worte zu geben. In ihrer Residenz möchte sie anhand gruppenanalytischer Herangehensweise einer begrifflichen Formbarkeit von Performances näherkommen.
Eine Kooperation vom DOMENIG STEINHAUS mit dem Architektur Haus Kärnten und der Alpen Adria Universität.