Würdigungspreis für Baukultur 2019: Hartwig Wetschko
Laudatio
Würdigungspreis für Architektur und für Verdienste um die Baukultur 2019
Raffaela Lackner, 06.12.2019
HARTWIG WETSCHKO
Kärnten ist ein kleiner Kosmos, eine runde, geschlossene Welt mit eigenen Problemen und Aufgaben. Eine komplexe Eigenständigkeit und dennoch spüren wir wie das alles zusammenpasst: die Landschaft, die Berge, die Seen, die Farbe des Lichts, die Witterung, die menschliche Natur des Kärntners, das Kärntner Lied, die Kärntner Kunst und das Leben der Städte und Dörfer.
Obwohl die Architektur, von allen Kunstformen, den unmittelbarsten Einfluss auf unser tägliches Leben hat, wird sie meist zu wenig in ihrer Bedeutung erkannt. Ebenso wenigen ist bewusst, dass die Gestaltung unseres Lebensraumes wesentlich zum Wohlbefinden beiträgt, dass Raumordnung Wirkung hat, und darüber hinaus zentraler Bestandteil der jeweiligen kulturellen Identität ist.
Das Bauen an sich ist ein öffentlicher Akt, umso mehr wenn der Bauherr ein öffentlicher Auftraggeber ist, der öffentliche Mittel zu verwalten hat und im ideellen Auftrag der Allgemeinheit handelt. Dabei hat die Politik eine besondere Verantwortung und Vorbildwirkung wahrzunehmen. Die Verwaltungsebene schafft hierfür Information und Rahmenbedingungen, die Qualität forden und fördern können.
Der Begriff BAU KULTUR vereint dabei den Prozess und alle mit dem Bauen Beteiligten Personen. Baukultur kann nicht gesetzlich geregelt oder verordnet werden – sie muss aktiv gelebt und vor allem verstanden werden. Es bedarf des gesellschaftlichen Interesses, wenn Baukultur im Interesse der Gesellschaft arbeiten soll und Personen an Schlüsselpositionen, die dieses ermöglichen und bewahren.
Mit dem Blick auf ein großes Ganzes und dem hohen Anspruch einen Mehrwert für die Allgemeinheit zu sichern, setzt sich Hartwig Wetschko schon seit Jahrzehnten für die (bau)kulturelle Identität in Kärnten ein.
Er wurde 1957 in Klagenfurt geboren und entwickelte schon als Kind eine tiefe Verbundenheit zur Architektur als er seinen Vater am Zeichentisch im Wohnzimmer beobachtete. Er studierte Architektur an der TU in Graz und trat bereits 1984 in den Dienst des Landes ein. Fast 20 Jahre leitete er das Bezirksbauamt der Bezirkshauptmannschaft in St. Veit an der Glan und hinterließ dort seine Spuren durch das Initiieren von vielen Wettbewerben und war praktisch für alle fachlich relevanten Angelegenheiten des Bau- Raumordnungs- und Planungswesens zuständig. Insbesondere sind bereits hier seine qualitätsvollen Analysen und klaren Stellungnahmen im Rahmen der Ortsbildpflegekommissionen in ganz Kärnten bekannt.
2006 erfolgte dann für Hartwig Wetschko der Wechsel zum Amt der Kärntner Landesregierung in die Abteilung 3. Er leitete dort seit 2011 die Abteilung kommunales Bauen und ist nunmehr seit 2018 für die fachliche Raumordnung zuständig. Dazu zählen: die Leitung Unterabteilung Fachliche Raumordnung; Örtliche und Überörtliche Raumplanung; Begleitende Projektentwicklung kommunaler Hochbauten und öffentlicher Plätze; Fachliche Beratung der Gemeinden in baulichen Gestaltungsfragen und in der Bebauungsplanung. Er ist Vorsitzender der Ortsbildpflegekommission und für Kunst am Bau auf kommunaler Ebene verantwortlich.
In völliger Entsprechung zu seinen vielfältigen fachlichen Aufgaben im Amt der Kärntner Landesregierung agiert Hartwig Wetschko seit Anbeginn sehr wirksam für eine verbesserte baukulturelle Entwicklung Kärntens. Der Fachbeirat für Baukultur des Kärntner Kulturgremiums hat sich daher zu Recht entschlossen, Hartwig Wetschko für den Würdigungspreis für Architektur und Baukultur einstimmig vorzuschlagen.
Es soll damit das Wirken seiner Person gewürdigt werden, aber auch grundsätzlich ein Zeichen gegeben werden, dass es fachlich engagierte Personen auf Verwaltungsebene bedarf, die sich einbringen, ermöglichen und vorantreiben. Erst durch sein Verständnis, seinen Einsatz und einem teamorientierten Arbeiten konnten verbesserte Ergebnisse für Kärnten seit seinem Wirken entstehen. Es braucht mehr Beamte, die sich in ihrer Position für mehr einsetzen als gefordert wird!
Auf die Frage seiner Motivation hat mir Hartwig Wetschko in einem persönlichen Gespräch folgendes geraten:
„Dirndl, für die Baukultur musst du dicke Bretter bohren und nie aufgeben ein Thema voran zu treiben. Es ist lange, aufwändig aber lohnend“.
Lieber Hartwig, danke für deinen Einsatz und deinen Blick auf den kleinen Kosmos Kärnten!
Vorschlag für den WÜRDIGUNGSPREIS FÜR ARCHITEKTUR UND FÜR VERDIENSTE UM DIE BAUKULTUR 2019 / BEGRÜNDUNG
Für den diesjährigen Würdigungspreis für Architektur und Verdienste für die Baukultur schlägt der Fachbeirat für Baukultur Dipl.‐Ing. HARTWIG WETSCHKO vor.
Der 1957 geborene Klagenfurter, der das Bundesgymnasium Funderstrasse in Klagenfurt bis 1976 besuchte, studierte im Anschluss in Graz an der TU Architektur. Er schloss sein Studium 1982 mit dem Diplom bei Prof. Breitling ab und war in der Folge freier Mitarbeiter am Städtebauinstitut und in einem Villacher Architekturbüro.
Bereits im Jahr 1984 erfolgte der Eintritt in den Landesdienst. Er durchlief in drei Jahren eine Reihe unterschiedlicher Aufgabenfelder, zuerst bei der Abt. 20 für Landesplanung, dann bei der Bezirkshauptmannschaft in St. Veit an der Glan und weiters in der Landeshochbauabteilung. Schließlich kam er 1987 für eine fast 20 jährige Periode nach St. Veit an der Glan und leitete dort bei der Bezirkshauptmannschaft das Bezirksbauamt in praktisch allen fachlich relevanten Angelegenheiten des Bau- Raumordnungs- und Planungswesens. Insbesondere sind bereits hier seine qualitätsvollen Analysen und klaren Stellungnahmen im Rahmen der Ortsbildkommissionen in ganz Kärnten bekannt.
2006 erfolgte dann für Hartwig Wetschko der Wechsel zum Amt der Kärntner Landes Regierung in die Abteilung 3. Er leitete dort seit 2011 die Abteilung kommunales Bauen und ist nunmehr seit 2018 für die fachliche Raumordnung zuständig. Dazu zählen: Leitung Unterabteilung Fachliche Raumordnung; Örtliche und Überörtliche Raumplanung; Begleitende Projektentwicklung kommunaler Hochbauten und öffentlicher Plätze; Fachliche Beratung der Gemeinden in baulichen Gestaltungsfragen und in der Bebauungsplanung. Er ist Vorsitzender der Ortsbildpflegekommission und für Kunst am Bau auf kommunaler Ebene verantwortlich.
In völliger Entsprechung zu seinen vielfältigen fachlichen Aufgaben im Amt der Kärntner Landesregierung agiert Dipl.-‐Ing. Hartwig Wetschko seit Anbeginn sehr wirksam für eine verbesserte baukulturelle Entwicklung Kärntens. Der Fachbeirat für Baukultur des Kärtner Kulturgremiums hat sich daher nach eingehender Beratung entschlossen, Dipl. Ing. Hartwig Wetschko für den Würdigungspreis für Architektur und Baukultur einstimmig vorzuschlagen. Es soll damit das Wirken seiner Person gewürdigt werden, aber auch grundsätzlich ein Zeichen gegeben werden, dass es auf der erwaltungsebene sehr nötig engagierter Personen bedarf, die sich einbringen. Erst durch deren teamorientiertes Zusammenwirken können verbesserte Prozesse und daraus folgend gute Ergebnisse entstehen.
Ihn zeichnet insbesondere aus:
Der Einsatz für die Ortskernstärkung - als einen der Bausteine einer neu zu vereinbarenden Gesamtentwicklung, auch durch die schon praktizierte Erweiterung der Ortsbildkommission (OBK) durch externe Fachleute/Architekturbeirat (Beispiele Velden, Magdalensberg etc.) oder durch die Einforderung von Änderung des Ortsbildpflegegesetzes und der Kärntner Bauordnung durch beispielsweise verpflichtende Behandlung durch die OBK bei gewissen Voraussetzungen.
Gelebte Teambildung….. – im Sinne einer notwendigen gesamtheitlichen Sicht – notwendig zur Durchsetzung grundsätzlicher Interessen für eine vernünftige räumliche Entwicklung.
Kontinuität
Beharrlichkeit im Aufzeigen von Defiziten – und zugleich in der Formulierung von darauf bezogenen Lösungsansätzen und umsetzbaren Maßnahmen… Gerade laufende Prozesse integrieren bereits diese von Hartwig Wetschko immer wieder verlangten Ziele und Maßnahmen.
Aus den genannten Gründen wird er für der Würdigungspreis für Baukultur 2019 vom FB für Baukultur vorgeschlagen.
(Peter Nigst Vorsitz FB Baukultur/ 24.6.2019)
Weiter Infos zum Kulturpreis finden Sie hier.