Konstruktion Landschaft

Architekturstipendium Kärnten 2021

Architekturstipendium Kärnten
Seit 2016 vergibt das Land Kärnten über Vorschlag einer unabhängigen Fachjury im Bereich Architektur ein biennales Jahresstipendium in der Höhe von 10.500 Euro. Primäres Ziel des Stipendiums ist die Schaffung einer dauerhaften Fördereinrichtung, die in Verbindung mit den bestehenden Baukultureinrichtungen eine nachhaltige Verbindung und Bindung junger Kärntner ArchitektInnen, sowie ArchitekturstudentInnen an Kärnten bewirkt. Initiiert vom Fachbeirat für Baukultur, ermöglicht von der Kulturabteilung des Landes Kärnten wird das Architekturstipendium vom Architektur Haus Kärnten mitorganisiert, begleitet und die Ergebnisse werden öffentlich präsentiert und auch dokumentiert.

Ausstellung von Michael Murauer im Architektur Haus Kärnten

Die Arbeit „Konstruktion Landschaft“ widmet sich der urbanen Peripherie, den Stadt- und Dorfrändern. Diese Landschaften mit ihren Bauten, Verkehrswegen und fehlenden konzeptionellen Zusammenhängen prägen mit ihrer gleichförmigen Gestaltung unseren Lebensraum und sind somit ein wesentlicher Aspekt unserer baukulturellen Gegenwart. Die Entwicklung dieser Gebiete erfolgt aufgrund pragmatischer Gesichtspunkte. Die Bebauungsstruktur ist gekennzeichnet durch eine punktuelle Bebauung mit 1 bis 3-geschossigen Hallenbauten, mit einer Bauhöhe zwischen 10 und 16 m, umgeben von Parkplatzflächen und Verkehrsinfrastrukturen. Funktionen, Baufelder und Widmungen werden nebeneinander aufgereiht, diese Expansion in der Fläche führt zu einem massiven Verlust der Ressource Landschaft. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Gestaltungsthema. Die strukturellen Veränderungen von Landschaftsräumen werden in Zeitabschnitten betrachtet. Eine fotografische Feldforschung dokumentiert alltägliche Situationen in Gewerbegebieten und städtischen und dörflichen Randzonen. Dabei wird das Vorgefundene aus seinem Kontext herausgelöst und isoliert betrachtet. Die räumlichen und atmosphärischen Qualitäten urbaner Peripherien werden dabei kritisch hinterfragt. Die Herangehensweise ist intuitiv. Durch reduzierte Zeichnungen und Collagen werden mögliche Themen der Verdichtung – das Stapeln von Funktionen, Bauplätzen, Widmungen – überlegt. Es entstehen abstrahierte Bilder, die ein Bewusstsein schaffen sollen sich auf gestalterischer und programmatischer Ebene mit der urbanen Peripherie zu beschäftigen und sie plädieren für eine vertikale, räumlich vernetzte und damit ressourceneffiziente Entwicklung.

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