Kleine Zeitung_2016.01.08_ Neuer Zufluchtsort für Schwerkranke
Architekturstudenten der Fachhochschule Kärnten haben einen Palliativ-Pavillon im Klinikum geplant.
In der Natur sein, frische Luft oder ein paar Sonnenstrahlen tanken und vielleicht den nächtlichen Sternenhimmel betrachten – das alles war für schwer kranke Menschen, die in der Palliativstation des Klinikums Klagenfurt behandelt werden, bisher nicht ganz einfach umzusetzen. Denn die Station unter der Leitung von Rudolf Likar verfügt lediglich über einen Wintergarten. Deshalb entstand bei Patienten, dem Team der Abteilung und dem Verein Palliativ Kärnten der Wunsch, einen Raum in der Natur zu schaffen, der aber auch eine gewisse Privatsphäre für die Kranken und ihre Angehörigen bietet.
Architekturstudierende der Fachhochschule Kärnten haben gemäß den Anforderungen einen Pavillon geplant und realisiert. Vor Kurzem wurde er nun offiziell in Betrieb genommen. „Es war ganz toll, wie sehr sich die Studierenden unter anderem mit der Hilfe von Barbara Traar vom Palliativverein auf das Thema eingelassen haben“, streut Nina Noisternig-Mochar, Leiterin der Abteilung Projekte und Infrastruktur im Klinikum Klagenfurt, den angehenden Architekten Rosen. Der Pavillon, der von der Kabeg und dem Verein finanziert wurde und dessen Lichtkonzept vom Klagenfurter Künstler Hanno Kautz gestaltet wurde, besteht aus unbehandeltem Lärchenholz.
„Obwohl der Pavillon nur acht mal acht Meter groß ist, gibt es immerhin vier Räume“, sagt Elias Molitschnig vom Studiengang Architektur an der Fachhochschule Kärnten, der gemeinsam mit Peter Nigst die Studierenden betreut hat. Der Holzbau ist auch für Patienten im Rollstuhl und bettlägerige Personen zugänglich. Die gärtnerische Landschaft rund um den Pavillon wurde ebenfalls von den Studierenden geplant und gestaltet. „Besonders schön ist, dass die Studierenden von der Planung bis zur Einreichung und Realisierung an einem Projekt gearbeitet haben, das es ohne ihr Mittun in dieser Form nicht gegeben hätte“, sagt Molitschnig.
(Artikel: BETTINA AUER)
Zum Projekt
Aus zwölf wurde eins. Ursprünglich haben die Studenten zwölf Einzelprojekte geplant, daraus hat eine Jury die vier besten ausgewählt. An diesen wurde in Teams weitergefeilt.
Siegerprojekt. Der Pavillon von Daniela Panoska, den sie mit Michael Palle und Marion Aigner weiterentwickelt hatte, wurde zur Umsetzung nominiert.