Kleine Zeitung_24.02.2014_Zersiedeltes Land
Grund und Boden ist eine harte Währung. Zumindest, wenn er über die richtige Widmung verfügt. Das bedeutet in der Praxis einen ewigen Kampf zwischen öffentlichen Interessen und privaten Begehrlichkeiten, in dem sich oftmals nicht die Vernunft durchsetzt. Es gibt immer irgendwo noch ein schönes abgelegenes Fleckerl, wo sich irgendjemand seinen Traum vom individuellen Wohnen erfüllen will. Und ebenso immer wieder einen Gemeinderat, der dazu nicht nein sagen will. Weil der Bauwerber der Kommune vielleicht nützlich sein kann. Oder, weil der Verkäufer des Grundstücks einflussreich ist.
Eine Politik der Zersiedelung statt einer Siedlungspolitik hat nicht nur dem Landschaftsbild geschadet. Sie ist, was den wenigsten bewusst ist, ein wesentlicher Preistreiber bei den Kommunalgebühren, weil eine ausufernde Infrastruktur ausufernde Kosten verursacht.
Bitter, wenn die Widmung auf der grünen Wiese auch noch zum individuellen Albtraum gerät. Weil ein Hausbau in der Roten Zone oder in einem Sumpfgebiet abgesegnet wurde.
(Text: Wolfgang Rausch)
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