Kronen Zeitung_2015.12.03_Diexer Holzhaus ohne Attitüde
Ein Kärntner Landesbaupreis, ein Sonderpreis & zwei Anerkennungen vergeben.
Am Mittwoch wurde im Architektur Haus Kärnten (Napoleonstadel) in Klagenfurt der Kärntner Landesbaupreis 2015 vergeben. Genauso schlicht und funktionell wie die ausgezeichnete Architektur war der Festakt ausgelegt, da man sparbedingt den Gürtel enger schnallte und auf Preisgelder sowie Buffet verzichtete.
Nicht gespart wurde bei der hochkarätigen, fünfköpfigen Jury, die den erbaulich hohen Qualitätsstandard gewährleistet und mit dem um zwei Drittel (von 30.000 auf 10.000 Euro) geschrumpften Budget honoriert wurde. Wie man aus 22 eingereichten Projekten mit einem schlichten Wohnhaus an den Ausläufern der Saualpe den Kärntner Landesbaupreis erhält, führten „Hertl.Architekten" vor Augen. Die Jury attestierte dem Holzbau, „der sich mit klarem Volumen und ohne Attitüde im Sinne einer wachsenden, ländlichen Siedlungsentwicklung im Gelände situiert" u. a. ein „gutes, offenes, zoniertes Einraumkonzept" auf zwei Geschoßen „mit optimalem Hereinholen der Landschaft."
Mit dem Sonderpreis zum Landesbaupreis für die Initiative zur Erhaltung des ehemaligen Hotels Obir in Bad Eisenkappel wurde der Verein „Kino Kreativ Kulturaktiv" geehrt. Für die Juroren ein klarer Fall besonderer Wertschätzung für die außergewöhnliche, zu wenig beachtete spätmoderne Architektur des renommierten Architekten Ilija Arnautovié. Jeweils eine Anerkennung ging an das im Oktober mit dem Kärntner Holzbaupreis ausgezeichnete Kulturzentrum Mörtschach (LP architektur ZT) sowie an die Kärntner Sparkasse Villacher Straße in Klagenfurt (Dietger Wissounig Architekten ZT).
Die eingereichten, bereisten, ausgezeichneten Projekte sind im Architektur Haus Kärnten ausgestellt.
(Artikel: Irina Lino)