Pfarrplatz neu
Siegerprojekt vorgestellt
AusstellungPfarrplatz neu – Siegerprojekt vorgestellt
Der Pfarrplatz soll nicht mehr hauptsächlich Parkplatz sein sondern ein einladender innerstädtischer Platz werden. Heute, Freitag, hat Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz mit allen beteiligten Referenten und der Stadtplanung das Siegerprojekt aus dem Realisierungswettbewerb vorgestellt.
Ein einladender Platz soll es werden, ein innerstädtischer Platz, wo man sich gerne mit der ganzen Familie aufhält. So charakterisierte Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz die Planungen für den Pfarrplatz. „Im Zeichen des Online Handels werden Plätze, wo man sich wohlfühlt und gerne in die Innenstadt kommt, immer wichtiger, das wird uns jetzt mit dem Pfarrplatz gelingen“, so die Bürgermeisterin.
Dem Bewerb vorangegangen ist ein intensiver Bürgerbeteiligungsprozess, bei dem Anrainer und Bevölkerung ihre Vorstellungen deponieren und diskutieren konnten. Unter anderem gab es direkt auf dem Pfarrplatz auch eine große Pinwand, wo man seine Wünsche anbringen konnte. Insgesamt gab es 278 Rückmeldungen.
Mit den Vorgaben aus dem Bürgerbeteiligungsprozess – unter anderem multifunktionaler Platz, barrierefrei, attraktive Möblierung und Beleuchtung – wurde der Realisierungswettbewerb durchgeführt.
Eine Jury wählte nun aus den Einreichungen das Siegerprojekt der Büros rajek barosch landschaftsarchitektur und Baumschlager Hutter ZT GmbH. Dieses wurde nun von Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz gemeinsam mit Stadtplanungsreferenten Vzbgm. Jürgen Pfeiler sowie den Stadträten Frank Frey (Umwelt, Stadtgarten), Markus Geiger (Wirtschaft, Tourismus) und Christian Scheider (Verkehr) vorgestellt.
Das Modell erläutert wurde von den Planern DI Isolde Rajek, DI Oliver Barosch und DI Gerhard Müller. Die wichtigsten Eckdaten: der Platz soll mit Bedeutung aufgeladen, die Kirche als Wahrzeichen der Stadt „freigespielt“ werden. Die kleinteilige Pflasterung des Platzes wird auch rund um die Stadtpfarrkirche weitergeführt, sodass der Bau dann frei auf einem einheitlichen Platz steht. Die bisherigen Parkplätze südlich der Kirche kommen weg, der Brunnen wird vom nördlichen Teil in den südlichen verlegt. Interessant eine niedrige Mauer, die den Gedanken der historischen Stadtmauer aufnimmt und gleichzeitig als lange Sitzbank dient. Damit wird es auch konsumfreie Aufenthaltszonen geben. Die Pflasterung aus vier verschiedenen Natursteinen wird das südliche Flair der Stadt unterstützen und die Verbindung zu anderen Plätzen wie dem Alten Platz herstellen. Der Platz kann dann für Konzerte, Märkte, und vieles mehr genützt werden.
Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler hob die Freistellung der Kirche hervor, die Barrierefreiheit, die Betonung der Sichtachsen und vor allem die Möglichkeit diesen Platz multifunktional zu nutzen, dafür werden auch die technischen Voraussetzungen geschaffen.
Auch für Stadtrat Markus Geiger ist diese Freistellung besonders wichtig, denn in der Stadtpfarrkirche befinden sich die Fuchskapelle und das Grab des bedeutenden Schriftstellers Julien Green. Mit der Umgestaltung wird diese Bedeutung nun auch auf den Platz vor der Kirche gebracht.
Stadtrat Christian Scheider freute sich, dass die Umwandlung in einen einladenden Platz im Einvernehmen mit den Bürgern geschieht und lobte die Vorgangsweise als gelungenen Bürgerbeteiligungsprozess. Auch für Stadtrat Frank Frey ist dies ein Paradebeispiel wie es gehen kann und er betonte, dass mit einer Baumgruppe und dem Springbrunnen auch Vorbereitungen für heißere Sommer in der Stadt getroffen werden.
DI Georg Wald von der Klagenfurter Stadtplanung erläuterte, dass man nun in die Feinabstimmungsphase und dann in Detailplanung und Ausschreibung geht. Mit der Umsetzung könnte im 2. Halbjahr 2021 begonnen werden.
Bewertung des Preisgerichts:
Das Ideogramm des Projektes schlägt eine homogene Platztextur sowohl für den südlichen als auch nördlichen Platz Teil vor. Auch der westliche differenziertere Straßenplatzbereich fügt sich in diese durchgehende gestalterische Entscheidung ein. Diese Maßnahme bewirkt, dass die Körperhaftigkeit der Kirche mit ihrer Monumentalität voll zur Wirkung gebracht wird. Auch die Übergänge der Platztextur verbinden sich fließend mit jener der historischen Stadt.
Dieses ruhige elementare Passepartout wird lediglich durch wenige Elemente ergänzt bzw. konterkariert, die zu einer Vermaßstäblichung der "Leere" des Kirchenumraumes vorbildlich beitragen. Angeboten werden drei sich perspektivisch rotierende Platzbereiche, die durch wenige Implantate – eine lange Sitzbank mit einem signifikanten “grünen“ Akzent im Norden, einem Skulpturenbrunnen und einem urbanen Schanigarten, beide im südlichen Abschnitt des Platzes, geprägt sind.
„Weniger ist Mehr“ wäre das Epitaph für diese siegreiche Lösung.
1. PREIS
rajek barosch landschaftsarchitektur, Wien
Baumschlager Hutter Partners, Dornbirn
2. PREIS
3:0 Landschaftsarchitektur, Wien
udo heinrich architekten, Salzburg
Werner Consult ZT GmbH, Wien
3. PREIS
DnD Landschaftsplanung, Wien
Ingenieurbüro ste.p ZT GmbH, Wien
Preisgericht
Arch. Mag. arch. Boris Podrecca (Vorsitzender); Arch. DI Gernot Hertl; DI Georg Wald; DI Ruprecht Obernosterer; Architekt Robert Potokar; Dipl.-Ing. Alexander Sadila; Dipl.-Ing. Heinz Blechl
Mehr zum Wettbewerb und allen Einreichungen:
http://www.architekturwettbewerb.at/competition.php?id=2452&part=uebersicht