Boden für Alle
AusstellungEine Ausstellung des Architekturzentrum Wien im Architektur Haus Kärnten
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Die Oberfläche der Erde ist endlich und Boden unser kostbarstes Gut. Ein sorgloser oder ein kapitalgetriebener Umgang mit dieser Ressource hat in den vergangenen Jahrzehnten Gestalt und Funktion unserer Städte und Dörfer massiv verändert. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe und steigender Wohnungspreise stellt sich die Frage, ob der bisherige Weg mit maximalen Kompromissen und minimalen Anpassungen noch tragbar ist. Wo bleibt eine weitreichende und mutige Bodenpolitik?
Über die fortschreitende Zersiedelung des Landes wird seit Jahrzehnten diskutiert. Mittlerweile könnten alle Österreicher*innen in bereits bestehenden Einfamilienhäusern untergebracht werden[1] und trotzdem wird weiter Bauland gewidmet, werden neue Einkaufszentren auf der grünen Wiese und Chaletdörfer in den Alpen errichtet. Die fortschreitende Versiegelung trägt zur Klimakrise bei und gefährdet die Ernährungssicherheit. Die Spekulation mit Grundstücken verteuert den Wohnbau und führt zu einer schleichenden Privatisierung des öffentlichen Raums. Schwache oder nicht angewandte Raumplanungsgesetze, ein teils fehlgeleitetes Steuergesetz- und Förderungswesen sowie eine mutlose Politik schreiben den Status Quo fort, anstatt eine Vision für die Zukunft zu entwickeln.
Anschaulich und konkret, kritisch und manchmal auch unfreiwillig absurd erläutert die Ausstellung die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe. Wie wird Grünland zu Bauland? Wieso steigt der Preis für Grund und Boden? Was hat das alles mit unseren Lebensträumen zu tun? Fallstudien und Begriffserklärungen bringen Licht in das Dickicht der Zuständigkeiten. Ländervergleiche veranschaulichen Stärken und Schwächen, internationale Best-Practice-Beispiele zeigen Alternativen. Eine Sammlung an bereits bestehenden und möglichen neuen Instrumenten weist Wege zu einer Raumplanung, die die Ressource Boden schont, den Klimawandel abfedert, der Wohnungsfrage hilft und eine gute Architektur ermöglicht. Wir alle sind aufgefordert, neu zu denken und zu handeln. Die Ausstellung bereitet den Boden dafür.
Katalog zur Ausstellung
Zur Ausstellung ist der umfassende und reich bebilderte Katalog „Boden für Alle“ mit Essays von: Saskia Sassen, Gerhard Senft, Vandana Shiva, Robert Temel und Gerlind Weber erschienen. Erhältlich im Az W Shop bzw. direkt über eshop@azw.at zu bestellen.
Hrsg.: Karoline Mayer, Katharina Ritter, Angelika Fitz und Architekturzentrum Wien
Verlag: Park Books
Buchgestaltung: Manuel Radde & LWZ; Illustrationen: LWZ
Kuratorinnen: Karoline Mayer & Katharina Ritter, Az W
Die Wanderausstellung wurde Dank der Unterstützung durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport ermöglicht.
Subventionsgeber Az W:
MA18 – Geschäftsgruppe Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung
MA7 – Kulturabteilung der Stadt Wien
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Förderer des Az W: Architecture Lounge
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10 - 18.00 Uhr
Am Wochenende sowie an Feiertagen und in der Winterpause (24.12.2022 – 08.01.2023) geschlossen
Eintritt frei
Die Ausstellung in Kärnten wird begleitet von einem vielfältigem Rahmenprogramm aus Vorträgen, Workshops, Führungen, Vermittlungsprogramm für Schulen, Kurzfilmen, Gesprächen und einer Tagung.
Eine Ausstellung des Architekturzentrum Wien 2022-2023 im Architektur Haus Kärnten in Kooperation mit dem Land Kärnten, dem Alpenverein Kärnten, dem Architektur Spiel Raum Kärnten, der FH Kärnten Studiengang Architektur, der Kammer für Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten, dem Fachbeirat für Baukultur mit dem Kärntner Kulturgremium.
[1] Bei einem Schlüssel von 4,16 Personen pro Wohneinheit (8.837.707 Einwohner*innen auf 2.123.597 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern). Quelle Statistik Austria, Stand 2018
Eine Ausstellung des Architekturzentrum Wien im Architektur Haus Kärnten
weiterlesen …Im Vortrag legt uns Gerlinde Krawanja-Ortner die Böden Kärntens ans Herz und legt dabei die Finger auf die seit Jahrzehnten offene Wunden des Umgangs mit Böden. Dieser manifestiert sich in erschreckenden Zahlen zum Verlust intakter Böden durch Verbauung.
weiterlesen …Bodenstrategie, Biodiversitätsstrategie und Moorschutzstrategie haben den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen zum Ziel. Klagenfurt ist durch seine Beckenlage und dem Vorhandensein großflächiger, drainagierter Moorböden besonders in der Verantwortung, sorgsam mit Boden umzugehen.
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